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Burgen, Schlösser, Herrenhäuser

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Ortskennziffer
43200400018

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Burg Dieburg

140 m über NN
Gemarkung Dieburg, Gemeinde Dieburg, Landkreis Darmstadt-Dieburg
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Basisdaten

Ortstyp:

Burg

Lage:

Westlich der Altstadt von Dieburg

Dieburg, Schlossgasse

Geschichte

Burggeschichte:

1484 wurde der Marstall bei einem Brand zerstört.

Laufzeit:

12. Jahrhundert–

Besitzgeschichte:

1239 im Besitz der Herren von Münzenberg (1255 erlosch der Mannesstamm). In den Jahren 1284, 1288 und 1294 erwarb das Erzstift Mainz die Burganteile der Herren von Isenburg, die 5/6 der Burg als Erben der Herren von Münzenberg erhalten hatten. Als 1310 auch Gottfried von Brauneck seinen geringen Besitzanteil der Burg an das Mainzer Erzstift verkaufte, befand sich die Burg im alleinigen

Besitz des Erzstifts. In der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts zeitweise verpfändet. 1463 erhielt Dieter von Isenburg nach seiner Niederlage in der Mainzer Stiftsfehde Burg und Stadt Dieburg von seinem Kontrahenten Adolf II. von Nassau auf Lebenszeit. Nach der Säkularisierung von Kurmainz 1803 an Hessen-Darmstadt (Großherzogtum). Landgraf Ludwig X. schenkte die Anlage dem kurmainzischen Staatsminister Freiherr von Albini. 1857 verkauften die albinischen Erben das Schloss an die Stadt.

Abgang:

Abbruch der mittelalterlichen Burg Anfang des 19. Jahrhunderts

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte:

Bau des Südwestturmes der Kernburg nach dendrochronologischen Untersuchungen ins 4. bis frühe 5. Jahrzehnt des 14. Jahrhunderts datiert. Mitte des 14. Jahrhunderts Baumaßnahmen unter den Erzbischöfen Heinrich III. (reg. 1328-1346) (1344 wurde über einen Turmbau in der Burg abgerechnet) und

Gerlach (reg. 1346-1371) (Baumaßnahmen 1354 und 1359). In der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts weitere Baumaßnahmen (ab 1372 erfolgte der Bau eines Wohnhauses im Süden durch Erzbischof Johannes I. Im Winkel zu diesem Wohnhaus liess Erzbischof Adolf von Nassau einen weiteren Bau errichten. Nördlich gegenüber dem Eckkomplex wurde unter Erzbischof Berthold (reg. 1484-1504) ein weiteres "Hohes Haus" errichtet.). Im 19. Jahrhundert liess zunächst Freiherr von Albini die alten Gebäude größtenteils abbrechen und errichtete einen Schlossbau ("Albini´sche Schloß") im schlichten klassizistischen Stil. Mittelalterliche Fundamente bzw. Mauerreste wurden in den Bau miteinbezogen. 1900-1902 wurde der östliche Teil des Burggeländes bei dem Bau des großherzoglichen Kreisamtes im neugotischen Stil überbaut.

Baubeschreibung:

Frühere Anlage:Nahezu quadratischer Ringmauerverlauf (Mauerstärke ca. 2 m; westliche

Seitenlänge ca. 60 m) die mit einer parallel angelegten äußeren Umfassungsmauer (Mauerstärke ca. 1 m) einen etwa 3,5 m breiten Zwinger bildete. Die Kernburg war im Nordwesten und Südwesten der Ringmauer mit

Ecktürmen bewehrt. Ersterer hatte einen nahezu quadratischen Grundriss mit einem Innenmaß von bis zu 3,65 m. Im nördlichen Bereich der westlichen Ringmauer waren zwei T-förmige Ausbuchtungen, die mit den T-Köpfen an die Zwingermauer reichten und somit den Zwinger sperrten und wohl der Platzierung von Geschützen dienten (Die frühere Forschngsmeinung, es habe hier ein Tor gegeben, weist Prüssing zurück). Die Gebäude der Kernburg waren inseitig an die Ringmauer angebaut. Die Zwingermauer war im Nordosten, Nordwesten und Südwesten mit runden Ecktürmen versehen und an der Südseite mit zwei weiteren halbkreisförmige Ausbuchtungen gesichert (vermutlich hatte auch die West- und Nordseite solch halbrunde Bastionen). Im Osten war die Burganlage mit der Stadtbefestigung verbunden, nach Norden, Westen und Süden von zwei Wassergräben mit Wallkörpern umfasst.

"Langgestreckter zweigeschossiger Bau mit zwei nach Norden vorgezogenen Eckrisaliten, von einem Walmdach überdeckt." (Herchenröder, Kunstdenkmäler Dieburg, S. 81)

Erhaltungszustand:

"Albini´sche Schloß"; Von der mittelalterlichen Anlage blieben lediglich einige Fundamente und Grabenreste, sowie ein Eckturm der Zwingermauer erhalten.

Burgtyp

Bautyp:

Wasserburg

Rechtstyp:

Lehensburg

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Burg Dieburg, Gemeinde Dieburg“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/14873> (Stand: 28.9.2010)
Indizes

Künstler:

  • Grundriss, zahlreiche Fundamentaufnahmen, archäologische Zeichnungen und
  • Befunde bei Prüssing.
  • Dehio Hessen II noch einarbeiten OV 17.10.2009
  • Hessischer Städteatlas noch einarbeiten OV 17.10.2009