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Ortskennziffer
43401102006

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Burg Kransberg

Gemarkung Kransberg, Gemeinde Usingen, Hochtaunuskreis
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Basisdaten

Ortstyp:

Burg, Schloss

Lage:

Auf einem steil abfallenden Felskamm über der Ortschaft Kransberg

Geschichte

Laufzeit:

13. Jahrhundert–

Besitzgeschichte:

Im 13. und frühen 14. Jahrhundert im Besitz der Herren von Kransberg. 1310 verkaufte Erwin IV. von Kransberg Burg und Herrschaft mit königlicher Genehmigung an Philipp IV. von Falkenstein. Mit dem Aussterben der Falkensteiner im Jahre 1418 im Erbgang an die Herren von Eppstein (1433), 1535 im Erbgang an die Grafen von Stolberg und 1581 an das Erzstift Mainz. 1654 Verpfändung der Burg und Herrschaft an die Grafen von Waldbot-Bassenheim. Nach dem Niedergang des Alten Reiches 1806 an das Herzogtum Nassau. 1866 an Preußen, 1874 verkaufte der preußische Staat die Burg an die Familie Biegeleben. 1938 an die SS, in der Nachkriegszeit Nutzung des US-amerikanischen Militärs. Heute im Privatbesitz.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte:

Die Burg wurde mehrfach Umbau- und Erweiterungsarbeiten unterzogen. Im 16./17. Jahrhundert wurde wohl der Wirtschaftshof im Westen angelegt. Unter den Grafen von Waldbot-Bassenheim wurde dem langgezogenen Bau der Kernburg in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts ein Flügelbau im Südwesten angefügt. Nach dem Erwerb der Burg durch die Familie von Biegeleben wurde die Burg Ende des 19. Jahrhunderts schloßartig umgebaut (siehe Baubeschreibung). Unter den Nationalsozialisten erfolgten Erweiterungen und Umbauten (Erneuerung des Wirtschaftshofes im Westen).

Baugeschichte lückenhaft.

Baubeschreibung:

Von der mittelalterlichen Burg blieb der halbrunde Bergfried erhalten, dessen Rundung sich gegen die südliche Angriffsseite richtet. Auf einem Kupferstich von Meisner aus dem Jahre (1626) trägt der Bergfried noch ein schlankes Butterfaßtürmchen. Der Eingang in einer Höhe von ca. 8 m. Der Bergfried sprang aus der - wohlmöglich nie fertiggestellten, im östlichen Bereich über 10 m hohe - Mantelmauer hervor, die den Felssporn sperrte. Das Tor lag wohl östlich neben dem Bergfried. Vor dem Bergfried und der Mantelmauer ein Halsgraben. Nördlich der Mantelmauer erstreckte sich der schmale Innenhof der Kernburg, die im Norden durch einen langgezogenen (Wohn-) Bau (nach Biller wohl aus dem späten 14. Jahrhundert, später baulich verändert) abschloss, der parallel zur Mantelmauer verlief. An der nördlichen Langseite - etwa mittig - ein vorspringender (sechseckiger) Treppenturm. Nördlich der Kernburg lag die Vorburg (, deren Funktion im 16./17. Jahrhundert der Wirtschaftshof im Westen übernahm).

Im 17. Jahrhundert wurde dem langgezogenen Bau der Kernburg an der Südwestecke der südlichen Langseite ein rechteckiger langgezogener Flügel angefügt, der an der Westseite des Bergfrieds vorbei in südliche Richtung verläuft. Der massive Unterbau des Flügels mit rundbogigen Torweg, der in den westlich gelegenen Wirtschaftshof führte - das Obergeschoss aus Fachwerk.

Ende des 19. Jahrhunderts wurde an der Nordostecke des Wohnbaus der Kernburg ein Anbau errichtet. Unweit südöstlich der Burg wurde wenig später die Grabkapelle der Familie von Biegeleben erbaut. Die Wirtschaftsgebäude westlich des Flügelbau, die im Wesentlichen aus nationalsozialistischer Zeit stammen, bilden mit dem Flügelbau einen nach Norden offenen Hof. Im Süden wurde an die Wirtschaftsbauten ein wieterer Neubau in der Nazizeit angefügt.

Erhaltungszustand:

Von der alten Burg blieben der Bergfried und Reste der Ringmauer erhalten.

Burgtyp

Bautyp:

Höhenburg

Rechtstyp:

Allod

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Burg Kransberg, Gemeinde Usingen“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/14859> (Stand: 22.12.2010)