Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Burgen, Schlösser, Herrenhäuser

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5417 Wetzlar
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Ortskennziffer
53202309016

Palais Papius Wetzlar

163 m über NN
Gemarkung Wetzlar, Gemeinde Wetzlar, Lahn-Dill-Kreis
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Die heutige Vierflügelanlage wurde ursprünglich von dem Prokurator am Reichskammergericht Conrad Heeser von Lilienthal erbaut, allerdings nach dem Assesor Johann von Pape, genannt Papius, benannt.

Basisdaten

Ortstyp:

Palais

Lage:

Wetzlar, Kornblumengasse 1

Erbaut 1740

Geschichte

Burggeschichte:

Das Palais wurde von Wilhelm Heeser von Lilienthal um 1720 errichtet und 1735 an seinen Sohn Conrad Heeser vererbt. 1756 gelangte das Gebäude in den Besitz von Johann von Pape, genannt Papius. Nach von Papes Tod wechselten die Besitzer. Unter ihnen August Carl Bernhard von Schüler, genannt von Sehnden und Adam Friedrich Freiherr Schenk zu Stauffenberg. Zu Ende des 18. Jahrhunderts kaufte Freiherr von Hammerstein das Gebäude, der es umbaute. 1816 wurde das Palais an privat Eigentümer verkauft und war ab 1860 im Besitz der Stadt Wetzlar. Während der zweiten großen Kammergerichtsvisitation wohnten Egon von Fürstenberg und später Franz Gundacker von Colloredo-Mansfeld im Palais. Die Stadt richtete hier von 1905 bis 1923 ein Lyzeum, von 1923 bis 1938 die katholische Volksschule ein. Während des zweiten Weltkriegs und in den Jahren danach nutzte das Wetzlarer Wirtschaftsamt das Palais. In den 1950er und 60er Jahren diente der Bau als Berufsschule. Seit 1967 wird das Palais von der Stadt als Museum für Europäische Wohnkultur aus Renaissance und Barock, gesammelt von Irmgard von Lemmers-Danforth (1892-1984), genutzt.

Laufzeit:

1740–

Sonstiges:

Goethe verewigte Johann von Papius als Charakter Sapupi in seinem Götz von Berlichingen.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte:

Von Conrad Heeser vo Lilienthal um 1740 errichtet wurde das Gebäude gegen Ende des 18. Jahrhunderts von Freiherr von Hammerstein umgebaut.

Baubeschreibung:

Das Herrenhaus präsentiert sich von der Straße her mit einer schlichten, hell verputzten Fassade, die durch eine rundbogige Tordurchfahrt unterbrochen wird. Durch diese Zufahrt ist der Innenhof mit der Hauptfassade des Palais. Die Innenausstattung des Gebäudes zeichnet sich durch großen baukünstlerischen Wert aus. Stuckdecken und Türen mit Rokokoformen charakterisieren das Interieur. Der große Salon, der sich zur Straße hin orienitiert, wurde erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts mit Wand- und Deckenstuck versehen.

Denkmaltopographie:

DenkXweb Kulturdenkmäler in Hessen

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Palais Papius Wetzlar, Gemeinde Wetzlar“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/14843> (Stand: 27.9.2018)