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Ortskennziffer
53300301008

Burg Camberg

222 m über NN
Gemarkung Bad Camberg, Gemeinde Bad Camberg, Landkreis Limburg-Weilburg
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Im Ortsteil der 18km von Limburg entfernten Stadt Bad Camberg lag die gleichnamige Burg. Von dieser ist heute nichts mehr erhalten, da im 19. Jahrhundert an der Burgstelle das Rathaus errichtet wurde.

Basisdaten

Ortstyp:

Burg; Schloss

Bezeichnung der Siedlung:

Lage:

Die Burg lag auf der Höhe im Ortsteil der Stadt an der Stelle des im 19. Jahrhundert erbauten Rathauses von Bad Camberg.

Geschichte

Burggeschichte:

Eine Schenkungsurkunde Ottos III. aus dem Jahr 1000 nennt erstmals einen Königshof "Cagenberg". Um 1156 fiel Camberg in den Besitz der Grafen von Diez, 1281 erhielten sie von König Rudolf I. die Stadtrechte für Camberg. Eine Burg bestand wohl schon vor 1281 an der Stelle des ehemaligen Königshofs und war mit Burgmannen besetzt. Wann und von wem die Burg erbaut wurde, ist allerdings nicht bekannt. Ab 1356 befestigte Graf Gerhard VII. von Diez das Dorf. Nach Aussterben der Linie von Diez ging die Burg an die Adeligen von Nassau. Als die Eppsteiner 1420 drei Viertel der Anlage erwarben, schlossen sie mit den Herren von Nassau einen Burgfrieden. Die Burg verfiel wohl im 18. Jahrhundert. An ihrer Stelle wurde das Rathaus der Stadt errichtet.

Laufzeit:

4. Viertel 13. Jahrhundert–2. Hälfte 18. Jahrhundert

Besitzgeschichte:

Die Burg ist erstmals nachweisbar im Besitz der Grafen von Diez. Die Burg war mit Burgmannen besetzt. Als Folge dessen entstanden unter anderem die Burgmannensitze Riedeselschen Hof, Hattsteiner Hof, Grorodische Hof und Amtshof. Nach dem Aussterben der Grafen von Diez 1386 gelangte der Besitz an Adolf von Nassau-Dillenburg, der sich von diesem Zeitpunkt an "Nassau-Diez" nannte. Nachdem Graf Adolf von Nassau-Diez ohne männlichen Nachkommen verstorben war, kam es zwischen Graf Engelbert I. von Nassau-Dillenburg und Gottfried VII. von Eppstein zu Streitigkeiten hinsichtlich des Diezer Erbes. Graf Engelbert hatte von seinem Bruder Adolf von Nassau-Dillenburg zu Lebzeiten zahlreiche Pfandschaften in Diez erworben, Gottfried von Eppstein erhob sein Anrecht auf den Besitz dadurch, dass er die einzige Tochter Adolfs von Nassau-Diez Jutta geheiratet hatte. 1420 vermittelte der Trierer Erzbischof, dass Nassau-Dillenburg und Eppstein die Grafschaft in ungeteilten Besitz erhielten, jedoch unter der Oberlehnshoheit Kurtriers. Im gleichen Jahr schlossen die Herren von Eppstein und die Grafen von Nassau Dillenburg einen Burgfrieden. 1443 scheiterte der Versuch des Trierer Erzstifts ein Viertel des Eppsteiner Besitzes an der Grafschaft zu erwerben. 1444 ging ein Viertel des Eppsteiner Anteils an die Grafen von Katzenelnbogen, 1453 erfolgte der erbliche Verkauf. Um die lehnherrliche Zustimmung für den Verkauf vom Erzstift zu erhalten, mussten die Herren von Eppstein ein weiteres Achtel an der Diezer Grafschaft an das Erzstift abtreten. Nach dem Aussterben der Grafen von Katzenelnbogen 1479 ging das katzenelnbogische Viertel der Grafschaft Diez im Erbgang an die Landgrafen von Hessen. 1508 ging der restliche Anteil der Herren von Eppstein an die Linie Eppstein-Königstein. 1534 trat Landgraf Philipp von Hessen neben anderem Besitz die Hälfte seines Anteils von Camberg an Kurtrier ab. Mit dem Aussterben der Herren von Eppstein-Königstein 1535 wurde der Eppsteiner Anteil von Kurtrier als heimgefallenes Lehen eingezogen. Mit dem Ende des katzenelnbogischen Erbfolgestreites im Jahre 1557 kam das hessische Viertel in den Besitz die Grafen von Nassau. 1564 wurde die Grafschaft Diez schließlich im Diezer Vertrag vom 27. Juli 1564 von Nassau-Dillenburg und Kurtrier geteilt. Camberg ging bei dieser Teilung an Kurtrier.

Abgang:

1772 wurde die Burg als verfallen bezeichnet.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte:

Die Burg wurde wohl zur Zeit der Stadterhebung Cambergs um 1281 unter Graf Gerhard IV. von Diez erbaut, vermutlich an der Stelle eines früheren Königshofes (Kaynburg).

Erhaltungszustand:

Keine Baureste erhalten.

Denkmaltopographie:

DenkXweb Kulturdenkmäler in Hessen

Burgtyp

Bautyp:

Burg

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Burg Camberg, Gemeinde Bad Camberg“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/14807> (Stand: 27.9.2018)