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Burgen, Schlösser, Herrenhäuser

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Ortskennziffer
43900710005

Burg Wallrabenstein

219 m über NN
Gemarkung Wallrabenstein, Gemeinde Hünstetten, Rheingau-Taunus-Kreis
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Basisdaten

Ortstyp:

Burg

Lage:

Am östlichen Ortsrand von Wallrabenstein, 6 km nördlich von Idstein.

Hünstetten-Wallrabenstein, Burgstraße 19.

Geschichte

Burggeschichte:

Die 1392 genannte, von Graf Walram von Nassau-Idstein erbaute Burg an strategisch günstig gelegener Stelle am Ausläufer einer zum Wörsbachtal hin steil abfallenden Anhöhe ist Ausgangspunkt für die gesamte Siedlung, deren Ortsbefestigung sich hier anschloß. Nach dem Tode Walrams IV. häufige Verpfändung, u.a. an die Herren von Reiffenberg. Eine 1671 angestrebte Erneuerung der Anlage erfolgt nicht. 1706 wird der Burgplatz naebst Burg an Konrad Pier aus Wallrabenstein verkauft.

Laufzeit:

Ende 14. Jahrhundert–2. Hälfte 16. / 1. Hälfte 17. Jahrhundert

Besitzgeschichte:

Erbaut von Graf Walram IV. von Nassau(-Wiesbaden-Idstein). Die Burg wurde nach der Limburger Chronik 1393 erbaut - dem Todesjahr Walrams. In der Folgezeit (1. Hälfte 15. Jahrhundert) war die Burg mehrfach verpfändet. Als Pfandherren traten insbesondere die Herren von Reiffenberg in Erscheinung. Nachdem bereits im Jahre 1677 die zu der Burg gehörigen Ländereien verkauft worden waren, erwarb 1706 Konrad Pier die ruinöse Burganlage. In der Folgezeit mehrfacher Besitzwechsel. Heute im Privatbesitz.

Funktion:

Nach Biller zur Sicherung gegen den Besitz der Herren von Eppstein und Grafen

Abgang:

Nach einer Kellereirechnung war die Burg 1549 noch in baulichem Zustand und bewohnt. Die Burg wurde wohl während des Dreißigjährigen Krieges zerstört. Der im Jahre 1671 noch vorgesehene Wiederaufbau der Burg erfolgte nicht. 1677 wurden zu der Burg gehörige Ländereien verkauft und 1706 erfolgte schließlich der Verkauf der ruinösen Burg gegen eine Zahlung von 200 Gulden an Konrad Pier.

Bau und Baugeschichte

Baubeschreibung:

"Die kleine Burg steht auf einem eingeebneten Felskopf, dessen nordwestlicher und nordöstlicher steiler Abfall diese Seite völlig sturmfrei macht. Hier ist die Ringmauer gänzlich verschwunden, dagegen steht sie an den beiden anderen Seiten noch auf 12-15 m Höhe aufrecht als längliches Rechteck, das seinen Eingang an der südöstlichen Schmalseite hatte. Diese hat ein spitzbogiges Tor neben einem, die östliche Ecke einnehmenden sechseckigen Turm, der bis zur Höhe des Wehrganges massiv ist (...) Die andere Ecke der Mauer ist mit einer massiven, als Dreiviertelkreis vorspringenden Vorlage verstärkt, der (...) an der westlichen Ecke der Südwestmauer eine gleiche Vorlage entsprochen haben mag. In der Mitte dieser Mauer steht der kreisrunde Turm, nur mit einem Viertel seines äusseren Umfanges vorspringend (...) Der Zugang zu diesem Turm hat vermutlich von dem Dach eines angebauten, jetzt nicht mehr vorhandenen Gebäudes stattgefunden. Aus der Nordostfront springt ein sehr starkes Mauerstück vor, das unten massiv, in der Höhe von 8 m einem inneren Gang zeigt (...). Es liegt nahe, an diese sturmfreie Seite das Wohnhaus zu verlegen, während auf der (...) Nordwestseite Wirtschaftsgebäude gestanden haben mögen, und der östliche Teil (...) als Burghof anzusprechen wäre." (Luthmer, Rheingau, S. 189-190)

Erhaltungszustand:

Erhalten sind ein großes Stück der hohen Schildmauer mit einer seitlichen, runden Vorlage und dem Stumpf eines runden Bergfrieds in der Mitte der Mauer. Nach Nordosten schließt sich eine gleichhohe Mauer mit einem gotischen Eingangstor an, die seitlich durch einen hohen, sechseckigen Turm gesichert sind. Dahinter Mauerreste eines mehrstöckigen Wohnbaus.

Burgtyp

Bautyp:

Höhenburg

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Burg Wallrabenstein, Gemeinde Hünstetten“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/14780> (Stand: 27.9.2018)