Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
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- Ortskennziffer
- 44002401002
Weitere Informationen
Burg Berstadt
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140 m über NN
Gemarkung Berstadt, Gemeinde Wölfersheim, Wetteraukreis Die seit dem 15. Jahrhundert nur noch als Steinhaus bezeichnete Burg in Berstadt ging vermutlich auf einen salischen Königshof zurück. Urkundlich lassen sich mehrere Besuche Heinrichs III. und Heinrichs IV. in Berstadt belegen. Reste der Burg haben sich jedoch nicht erhalten. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Wassergraben verfüllt und einige Jahre später das Steinhaus abgebrochen. Letzte Reste der Umfassungsmauer sind etwa 1950 entfernt worden.
- Basisdaten ↑
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Weitere Namen:
- Cramersche Burg
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Ortstyp:
Burg
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Bezeichnung der Siedlung:
- ? Steinhaus ... zu Berstadt (1439) [Hessisches Staatsarchiv Darmstadt Bestand A 5 Nr. 21/3]
- Burgkseß ... zu Berstet (1441) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand Urk. 76 Nr. 556]
- Burgseß (1450) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand Urk. 76 Nr. 2442]
- Burckseß (1483) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand Urk. 76 Nr. 2443]
- ? Steinhaus in Berstadt (1701) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand Urk. 76 Nr. 1571]
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Lagebezug:
gut 12 km nordöstlich von Friedberg
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Lage:
Die Berstädter Burg lag auf dem Areal, das südlich von der Waschgasse und nördlich von der Untergasse begrenzt wird.
- Geschichte ↑
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Burggeschichte:
Im 11. Jahrhundert erlebte Berstadt mehrere Kaiser- und Königsbesuche, die sich urkundlich belegen lassen. Heinrich III. stellte am 10. Juli 1056 und am 11. Juli 1056 Schenkungsurkunden in Berstadt aus, Heinrich IV. urkundete am 12. August 1068, am 7. Juni 1070 sowie im Jahre 1073 in Berstadt.
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Laufzeit:
10./11. Jahrhundert–19. Jahrhundert
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Besitzgeschichte:
Die Burg ging aus einem salischen Königshof hervor oder war bereits Teil dieses Hofes. Sie war später mit niederadligen Burgmannen besetzt. Seit dem 15. Jahrhundert belehnten die Fuldaer Äbte verschiedene Familien mit einem „Steinhaus“ zu Berstadt: 1439 von Bellersheim, 1506 von Karsbach, 1570 von Rosenbach und 1701 von Schlitz genannt von Görz. Zudem finden sich für das 15. Jahrhundert mehrere Fuldaer Lehnsurkunden für einen „Burgsitz“ in Berstadt: 1441 für Friedrich von Buches und 1450 sowie 1483 für Johannes von Langsdorf. Diese Lehnsurkunden mögen sich auf die Burg beziehen. Seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gehörte die Berstadter Burg der Pfarrerfamilie Cramer.
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Abgang:
Der Wassergraben um das Burggebäude wurde 1839 verfüllt, das Gebäude nach 1860 abgebrochen. Letzte Reste der Umfassungsmauer sind 1950 entfernt worden.
- Bau und Baugeschichte ↑
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Baugeschichte:
Es ist nicht bekannt, wer die Burg wann erbaut hat.
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Baubeschreibung:
Im Zentrum des Burgareals stand ein rechteckiges Gebäude, das laut Parzellenplan von 1827 etwa 20 mal 20 Meter maß, laut Parzellenplan von 1855/61 nur noch 15 mal 10 Meter. Möglicherweise handelte es sich um einen turmartigen Wohnbau. Dieses Gebäude war von einem rechteckigen Graben mit abgerundeten Ecken umgeben, der 5 Meter breit war und dessen Seiten eine Länge von 55 beziehungsweise 47,5 Metern hatten. Das gesamte Burgareal war etwa 2 Hektar groß und bildete ein unregelmäßiges Vier- oder Fünfeck (der Verlauf der Ostseite ist unklar). Es war von einer Mauer umgeben.
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Erhaltungszustand:
Sichtbare bauliche Reste existieren nicht.
- Burgtyp ↑
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Bautyp:
Niederungsburg; Wasserburg
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 348
- Schmidt, Niederungsburgen, S. 62-64
- Beranek, Kaiserbesuche, bes. S. 15-17
- Sammlung Knappe
- Zitierweise ↑
- „Burg Berstadt, Gemeinde Wölfersheim“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/14653> (Stand: 18.9.2018)