Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Burgen, Schlösser, Herrenhäuser

Schloss Herborn

228 m über NN
Gemarkung Herborn, Gemeinde Herborn, Lahn-Dill-Kreis
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Oberhalb der Stadt Herborn liegt ein Schlossbau anstelle der früheren Burganlage. Schloss Herborn wurde vom 14. bis zum 17. Jahrhundert mehrfach erweitert und umgebaut. Letzte Baumaßnahmen erfolgten zu Ende des 19. und im 20. Jahrhundert.

Basisdaten

Ortstyp:

Burg; Schloss

Bezeichnung der Siedlung:

Lage:

Westlich oberhalb der Stadt in beherrschender Lage auf einem nach Osten gerichteten Bergsporn ehemals Burganlage, heute Schloßbau

Geschichte

Burggeschichte:

1350 wurde erstmals eine Burg Herborn erwähnt, die vermutlich schon im 13. Jahrhundert errichtet wurde. Die Burg sollte die Fernstraßen und den Marktort schützen. Zu dieser Zeit war Herborn im Besitz der Grafen von Nassau, wurde aber in der Dernbacher Fehde zerstört. Im Anschluss wurde die Burg wieder aufgebaut und mit Burgmannen besetzt, später schlossartig umgebaut. 1584 gründete Graf Johann IV. von Nassau-Dillenburg auf dem Schloss die Hohe Schule. Zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert war Schloss Herborn gelegentlich Nebenwohnsitz oder Witwensitz, verlor ab 1806 an Bedeutung. 1869 wurde das Schloss für den Aufbau eines evangelisch-theologischen Seminars restauriert, das noch heute dort besteht.

Laufzeit:

13. Jahrhundert–

Sonstiges:

Im Herborner Schloss befindet sich noch heute eine bedeutende Bibliothek, die mit ihren ungefähr 68 000 Werken nicht nur um die 10 000 aus der Zeit vor 1900 umfasst, sondern auch viele Druckwerke aus Herborns historischen Druckereien wie Corvin.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte:

Das Herborner Schloss wurde zwischen dem letzten Viertel des 14. Jahrhunderts bis 1449 von den Grafen von Nassau neu erbaut. Der Südturm des Herborner Schlosses stammt von 1416, die nördlichen Türme und die Vollendung der Schlossscheune 1443 deuten auf einen Ausbau der Anlage als Residenz unter Graf Engelbert I. von Nassau-Breda hin.1570 wurde die Anlage entfestigt und der Turm abgebrochen. Mit der Gründung der Hohen Schule kam es 1584/85 zu Umbaumaßnahmen, genauso im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts für das Evangelisch-Theologische Seminar. 1926-1931 sanierte Ludiwg Hoffmann den Bau.

Baubeschreibung:

Von der spätmittelalterlichen Befestigung der Burganlage sind noch Wehrmauern und der Hainturm erhalten. Bei der Anlage handelt es sich um eine gestreckte drei- bzw. viergeschossige Baugruppe mit hohen Satteldächern und drei Türmen. Die südlichen und mittleren Gebäude stellen die ältesten Teile des Schlosses dar. Alle Türme weisen ein vorkragendes Obergeschoss und Kegeldächer auf. Am Südturm sind noch vier Wichhäuschen vorhanden, am mittleren Turm drei halbrunde Strebepfeiler. Das Gewölbe im Inneren ist erhalten. Am Hof befindet sich ein niedriger barocker Querflügel. An einem Fenster des Nordgiebels gibt es schöne Korbfenster aus der Renaissance.

Denkmaltopographie:

DenkXweb Kulturdenkmäler in Hessen

Burgtyp

Bautyp:

Schloss

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Schloss Herborn, Gemeinde Herborn“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/14638> (Stand: 22.11.2016)