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Burgen, Schlösser, Herrenhäuser

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Ortskennziffer
43200201005

Schloss Babenhausen

Gemarkung Babenhausen, Gemeinde Babenhausen, Landkreis Darmstadt-Dieburg
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Basisdaten

Ortstyp:

Burg; Schloss

Geschichte

Burggeschichte:

Wasserburg im Süden der Stadt, fast quadratische Anlage, von drei Gräben und zwei Wällen umgeben, von Gersprenz und Ohlebach eingeschlossen. Westlicher und nördlicher Teil des Schlosses etwa 1210, Ostteil um 1460, Südflügel 1574.

1552: Während des protestantischen Fürstenaufstandes wurde das Schloss geplündert

Laufzeit:

Anfang 13. Jahrhundert–

Besitzgeschichte:

1236: Urkundliche Ersterwähnung. 1255: Mit dem Aussterben des Mannesstamms der Münzenberger ging die Burg als Erbgut an Reinhard I. von Hanau. 1404/1404-1419: Der Mainzer Erzbischof Johann wurde als Vormund des regierungsunfähigen Ulrichs V. von Hanau eingesetzt und erhielt Hanau und Babenhausen als Pfandbesitz. Die Regierung der Herrschaft übernahmen die beiden jüngeren Brüder Ulrichs. Als 1419 Ulrich und Erzbischof Johann starben und das Mainzer Domkapitel sich verweigerte die beiden kontrollierten Städte an Ulrichs Bruder Reinhard II. zurückzugeben, erlangte dieser die alleinige Herrschaft gewaltsam zurück. 1458: Nach Teilung der Grafschaft Hanau in zwei Linien ging die Burg an Hanau-Babenhausen, später Hanau-Lichtenberg (Erst mit dem Aussterben der Linie Hanau-Münzenberg im Mannesstamm im Jahr 1641/1642 fiel Hanau-Münzenberg an Hanau-Lichtenberg). Herchenröder, Kunstdenkmäler Dieburg, 1275: Nach Aussterben der Münzenberger an die Grafen von Hanau.

Funktion:

Residenz der Grafen von Hanau-Babenhausen (später Hanau-Lichtenberg); Unter Hessen-Kassel Sommerresidenz und Witwensitz

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte:

Um 1460-1480: Zahlreiche Baumaßnahmen; Bau des Ostflügels und der Zwingermauer (mit Kasematten) mit Eckrondellen. Letzes Drittel des 16. Jh.s erfolgten weitere Ausbauten Bau der Südhälfte des Ostflügels und Bau des Südflügels (letzterer wohl um 1578 (Bauinschrift) abgeschlossen). Meister Jörg. 1693-1696 Reperaturarbeiten durch Baumeister H. Wolpert. 1708: Weitere Sanierungsarbeiten an Mauern, Fundamenten und Eckbastionen. "Um 1718 Bau einer Wasserleitung von Schlierbach aus durch einen Frankfurter Brunnemeister, die 1716 fertiggestellt war." (Herchenröder, Kunstdenkmäler Dieburg, S. 32.)

Baubeschreibung:

"Eine Wasserburg in quadratischer Anlage. Ehemals von einem Erdwall mit doppelten breiten Graben umgeben, die im 19. Jht. eingeebnet wurden. Den inneren Bezirk umgibt eine Mauer, die, zu Ende des 15. Jhts. errichtet, die Aufgabe als Zwingermauer erfüllte. Auf den vier Ecken durch runde Geschützbollwerke verstärkt. Die Wohn- und ehemaligen Wirtschaftsgebäude in geschlossenem Quadrat erbaut." (Herchenröder, Kunstdenkmäler Dieburg, S. 32.)

Schlossbau: Dreigeschossige Vierflügelanlage: Der Westflügel ältester Bau (ehemaliger Pallas) mit massiven Erd- und 1. Obergeschoss, das, 2. Obergeschoss "mit doppelten Zwerchgiebel im Fachwerk des 16. Jhts." (Herchenröder, Kunstdenkmäler Dieburg, S. 32.). Die Ost- und Nordflügel ebenfalls im Erd- und 1. Obergeschoss massiv, das 2. Obergeschoss Fachwerk. In der hofseitigen Nordhälfte des Ostflügels ein Treppenturm ("im Kern um 1460 mit spätgotischem Fachwerkobergeschoß und Veränderungen des 16. Jh." (Dehio, S. 37)). Der Südflügel höher und ganz massiv. In der Osthälfte des Nordflügels die einzige Tordurchfahrt zum Innenhof.

"Der Pfortenbau nördlich des Schloßkerns in der Umfassungsmauer, dreigeschossig auf quadratischem Grundriß mit Mansarddach. Im Erdgeschoss die tonnengewölbte Durchfahrt." (Herchenröder, Kunstdenkmäler Dieburg, S. 34) Der aus staufischer Zeit stammende quadratische Bergfried (Seitenlänge:10,80 m) im Innenhof des Schlosses (wohl im 16 Jh.) abgebrochen.

Burgtyp

Bautyp:

Wasserburg;

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Schloss Babenhausen, Gemeinde Babenhausen“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/14593> (Stand: 5.12.2014)