Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
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- Ortskennziffer
- 53301201002
Burg Allendorf
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273 m über NN
Gemarkung Allendorf, Gemeinde Merenberg, Landkreis Limburg-Weilburg Westlich von Weilburg, auf dem Weg nach Limburg, lag unterhalb des Dorfes Allendorf eine Burg, von der heute keine Reste erhalten sind. Vermutlich handelte es sich bei der Anlage um ein steinernes Haus mit Wall und Graben.
- Basisdaten ↑
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Ortstyp:
Burg
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Bezeichnung der Siedlung:
- Gut bei Aldindorf vndir der Landisburg (1353) [HStAM Bestand Urk. 53 Nr. 248],
- Johann von Allendorf (keine originale Quellenbezeichnung) (1359) [HHStAW Bestand 11 Nr. U 150],
- Aldendorf, eins ritters wonunge (1363?) [Limburger Chronik des Tilmann Ehlen von Wolfenhagen, MGH Chroniken IV, Abt. 1, S. 51],
- Johann, Gilbrecht und Heinrich von Allendorf (keine originale Quellenbezeichnung) (1372) [HHStAW Bestand 121 Nr. U von Allendorf 1372 s. d.],
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Lagebezug:
Allendorf liegt 15,1 km nordöstlich von Limburg.
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Lage:
Genaue Lage nicht bekannt. Nach Knappe im Talgrund unterhalb von Allendorf
- Geschichte ↑
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Burggeschichte:
Wann und von wem die Burg erbaut wurde, ist unbekannt. Als einzige Besitzer der zu diesem Zeitpunkt schon zerstörten Burg sind für den Beginn des 7. Jahrzehnts des 14. Jahrhunderts die Brüder Johann, Giselbert und Heinrich von Allendorf bezeugt. Deren Vater Peter nannte sich ausschließlich nach Merenberg. Erstmalig benannte sich sein ältester Sohn am 1359 von Allendorf. Es wäre somit möglich, dass die Burg erst kurz vor der Zerstörung im Auftrag der drei Brüdern errichtet wurde. Für die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts sind ein Friedrich von Allendorf (1300), ein Muselin der Ältere von Allendorf (1320) und ein Remoilt von Allendorf (1348) bezeugt. Ob diese Vorbesitzer der Burg oder Besitzer eines Hofes zu Allendorf waren, bleibt ungeklärt.
Die Burg wurde wohl 1363 durch Kuno (II.) von Falkenstein, der 1360 vom Trierer Erzbischof Boemund II. zum Koadjutor ernannt und nach dessen Resignation von 1362-1388 Erzbischof von Trier wurde, und der Stadt Limburg erobert und zerstört. Der zweitälteste Bruder Giselbert von Allendorf, der als einziger der Brüder bei der Verteidigung der Burg zugegen war, wurde gefangen gesetzt. Schließlich wurde am 7. April 1363 ein Schiedgericht gebildet, welches den Streit zwischen dem Erzstift Trier einerseits und den Herren von Allendorf und Graf Johann von Nassau, Herrn zu Merenberg, beilegen sollte. Am 3. März 1364 verzichten die drei Brüder sowohl auf Ansprüche die Burg betreffend wie auch auf Schadensersatzforderungen gegenüber dem Erzstift Trier.
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Letzterwähnung:
1363
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Abgang:
Die Burg wurde nach der Eroberung im Jahr 1362 zerstört.
- Bau und Baugeschichte ↑
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Erhaltungszustand:
Keine Baureste
- Burgtyp ↑
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Rechtstyp:
Lehensburg
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Vogel, Beschreibung des Herzogtums Nassau, S. 811 f.,
- Knappe, Burgen, S. 426,
- May, Territorialgeschichte desOberlahnkreises, S. 217 f.,
- Weidenbach, Nassauische Territorien,
- May, Burg Allendorf, in: Nassauische Annalen 88 (1977), S. 35-52,
- Zitierweise ↑
- „Burg Allendorf, Gemeinde Merenberg“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/14577> (Stand: 23.11.2016)