Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
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- Ortskennziffer
- 43900303011
Burg Hattenheim
- Gemarkung Hattenheim, Gemeinde Eltville am Rhein, Rheingau-Taunus-Kreis
- Basisdaten ↑
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Ortstyp:
Burg
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Lage:
Etwa in der Ortsmitte, unweit nördlich der katholischen Kirche, heute: Eltville-Hattenheim, Burggraben 9
- Geschichte ↑
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Burggeschichte:
Wann und von wem die Burg erbaut wurde und ob ein Vorgängerbau existierte, ist weitgehend ungeklärt und in der Forschung umstritten. Nach Herchenröder und Dehio war die Burg seit 1181 im Besitz der Herren von Hattenheim. Mit dem Tod von Siegfried von Hattenheim im Jahre 1292 im Erbgang an einen Zweig der Herren von Scharfenstein, die 1375 ausstarben. In der Folgezeit Besitzwechsel. (1472) erwarb Johann Langwerth von Simmern Burganteile, bis selbiger 1482 im alleinigen Besitz der Burg war. Fortan diente die Burg der Familie Langwerth von Simmern bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts als Wohnsitz. Nach Biller wurde die Burg erst unter der Familie Langwerth von Simmern erbaut.
Burg im Dreißigjährigen Krieg 1631 und 1644 geplündert.
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Laufzeit:
13./14. Jahrhundert / 15. Jahrhundert–Anfang 18. Jahrhundert
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Abgang:
Nachdem Philipp Reinhard Langwerth von Simmern im Jahre 1711 den Stockheimer Hof bei Eltville erworben hatte und der Familienwohnsitz verlegt wurde, verfiel in der Folgezeit die Burg.
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Sonstiges:
Laufzeit: [13./14. Jahrhundert / 15. Jahrhundert] - Anfang 18. Jahrhundert
- Bau und Baugeschichte ↑
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Baugeschichte:
Die Baugeschichte der Burganlage ist umstritten. Während Herchenröder die Errichtung des Wohnbaus in das 15. Jahrhundert datiert, die Burganlage jedoch als "unverkennbar älter" (Herchenröder, Rheingaukreis, S. 189) einordnet und die Enstehung der Burg bereits in das frühe 12. Jahrhundert datiert, ordnet Biller die Burganlage "fraglos" (Biller, Burgen im Taunus, S. 103) erst in das 15. Jahrhundert und schliesst einen Vorgängerbau
aus. Unter Georg Christian Langwerth von Simmern wurden die Schäden aus dem Dreißigjährigen Krieg die Burg, die im Dreißigjährigen Krieg beschädigt wurde, wiederhergestellt.
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Baubeschreibung:
Das Burgareal ist von einem nahezu quadratischen Bering umfasst. Im Nordwesten ein rechteckiger, massiver, viergeschossiger Wohnbau bzw. -turm mit Walmdach mit einem Durchmesser von ca. 9 x 13 m. In der Südwestecke ein quadratischer Turm von ca. 4,5 m Seitenlängen. An der Ostseite ein langgestrecktes Wirtschaftgebäude - mit einem kleinen rechteckigen Treppenturm an der Nordseite - inseitig an die Ringmauer angebaut. Die Burganlage war von einem Graben umfasst, der jedoch eingeebnet wurde.
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Erhaltungszustand:
Ruinöser Wohnbau, Turmstumpf und Reste der Ringmauer.
- Burgtyp ↑
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Bautyp:
Niederungsburg; Turmburg
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Dehio Hessen II, S. 417
- Biller, Burgen im Taunus, S. 102-104.
- Dehio, Hessen, S. 394.
- Herchenröder, Rheingaukreis, S. 189-190.
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 491.
- Luthmer, Rheingau, S. 182-183.
- Schmidt, Niederungsburgen, S. 181.
- Meuer. A. Heinrich: Die Burg zu Hattenheim und der Patronat der dortigen Kirche. In: Der Rheingau 2, 1929.
- Zichner, Rudolf Arthur: Einst Wohnturm eines Rittergeschlechts - jetzt Heuboden. Die Burg der Edlen von Hattenheim. In: Nassauisches Volksblatt 1938, Nr. 282.
- Fladung, Es war einmal ... : Hattenheimer Burg aus dem Dornröschenschlaf geweckt, S. 60-61.
- Zitierweise ↑
- „Burg Hattenheim, Gemeinde Eltville am Rhein“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/14569> (Stand: 22.12.2010)