Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Burgen, Schlösser, Herrenhäuser

Badenburg

173 m über NN
Gemarkung Wieseck, Gemeinde Gießen, Landkreis Gießen
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Von der im 14. Jahrhundert erstmals erwähnten Badenburg aus wurde der Uferweg an der Lahn, die wichtigste Verbindung zwischen Lollar und Gießen, kontrolliert. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts verfiel die Burg und wurde zu einem beliebten Ausflugsziel. Seit 1764 lässt sich ein Wirtschafts- und Schankbetrieb in den noch benutzbaren Räumen der Burg nachweisen. Georg Büchner verfasste hier vermutlich den Entwurf des „Hessischen Landboten“ (1834).

Basisdaten

Historische Namensformen:

Ortstyp:

Burg

Lagebezug:

5 km nordöstlich Gießen

Lage:

Die Badenburg liegt in leichter Höhenlage am linken Lahnufer.

Geschichte

Burggeschichte:

Die Badenburg diente seit dem 14. Jahrhundert der Kontrolle der Verbindungsstraße von Lollar nach Gießen. Sie verfiel im 18. Jahrhundert in erster Linie aufgrund der Mißwirtschaft des damaligen (Mit-)Besitzers Ernst Gottfried Balthasar von Weitolshausen, der bis hin zu Türen, Fenstern und Fußböden alle Objekte von Wert verkaufte. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts wurde in den benutzbaren Räumen der Burg ein Wirtshaus eingerichtet und die Badenburg entwickelte sich zu einem beliebten Ausflugsziel nicht zuletzt der Gießener und Marburger Studenten. Im März 1834 verfasste Georg Büchner den Entwurf für den „Hessischen Landboten“ vermutlich auf der Badenburg.

Ersterwähnung:

1356

Besitzgeschichte:

1356 belehnte Graf Johann von Nassau den Ritter Johann von Weitershausen mit der Badenburg, zwei Jahre später wurde Johann auch vom hessischen Landgrafen Heinrich II. mit der Burg belehnt. 1458 erhielt Gerhard von Buseck genannt Rüsser, der Schwiegersohn von Dietrich von Weitershausen genannt Badenburg, die Hälfte der Badenburg zu Lehen. Zwischen 1526 und 1529 ging das Burglehen an Balthasar von Weitolshausen genannt Schrautenbach. Bis 1809 blieb die Burg landgräfliches Lehen, dann erwarb Freiherr Ludwig Christian von Weitolshausen genannt Schrautenbach die Rechte, verkaufte sie jedoch schnell weiter. Seitdem hatte die Burgruine wechselnde private Besitzer.

Abgang:

Die Burg verfiel zwischen 1740 und 1840.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte:

Nach ihrer Anlage war die Badenburg eher ein festes Haus mit Park denn eine Burg. Ein vermutlich im 16. oder 17. Jahrhundert errichteter Wohnbau ist heute Ruine. In Johann Friedrich Dielhelms „Rheinischem Antiquarius“ von 1740 heißt es, die Badenburg sei „inwendig aufs schönste ausgebutzt und mit den herrlichsten Mahlereyen, so verschiedene Feldschlachten vorstellen, ausgezieret“ (S. 428).

Erhaltungszustand:

Von der mittelalterlichen Burg sind nur wenige Mauerreste vorhanden. Die Ruine des dreistöckigen Wohnbaus stammt aus dem 16. oder 17. Jahrhundert.

Denkmaltopographie:

DenkXweb Kulturdenkmäler in Hessen

Burgtyp

Bautyp:

Höhenburg

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Badenburg, Gemeinde Gießen“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/10212> (Stand: 27.9.2018)