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Hessische Biografie

Portrait

Heinz-Herbert Karry
(1920–1981)

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Karry, Heinz-Herbert [ID = 5172]

* 6.3.1920 Frankfurt am Main, † 11.5.1981 Frankfurt am Main, Begräbnisort: Frankfurt am Main Hauptfriedhof
Kaufmann, Vermögensverwalter, Politiker, Abgeordneter, Minister
Biografischer Text

Heinz-Herbert Karry wurde wegen seiner Sprüche in breiter Frankfurter Mundart auch „Babba Hesselbach der Landesregierung“ genannt. So soll er gesagt haben: „Manche machen Politik mittem Kopp, isch mit meiner Nas“.

Heinz-Herbert Karry wurde am 11. Mai 1981 in seinem Bungalow in der Hofhausstraße in Frankfurt am Main-Seckbach im Schlaf durch das offene Fenster angeschossen. Er starb durch starke innere Blutungen. Die Täterschaft der „Revolutionären Zellen“ wurde zwar vermutet, aber nicht nachgewiesen. Die „Revolutionären Zellen“ bekannten sich zwar zu dem Attentat, gaben jedoch an, Karry hätte nur bestraft, nicht getötet werden sollen. Der spätere Außenminister Joschka Fischer lieh zu dieser Zeit seinen PKW Hans-Joachim Klein, der möglicherweise damit die Tatwaffen transportierte, die aus einer amerikanischen Kaserne gestohlen worden waren.

Karry war der erste Minister, der Opfer terroristischer Akte in der Bundesrepublik Deutschland wurde. Bis Mai 2011 waren die Mörder nicht identifiziert oder gefasst.


Literatur