Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessische Biografie

Böttner, Wilhelm [ID = 15180]

* 24.2.1752 Ziegenhain, † 24.11.1805 Kassel
Maler, Direktor der Kasseler Kunstakademie
Biografischer Text

Schon mit 15 Jahren begann er 1767 bei Tischbein d. Ä. noch am Collegium Carolinum seine Ausbildung zum Maler. Nach sechs Jahren reiste er nach Paris, wo er bei Joseph Marie Vien (1716–1809) von Juli 1774 bis November 1775 zusammen mit J. L. David studierte. 1776 wurde er an der Akademie mit der Großen Medaille im Zeichnen ausgezeichnet. Gemeinsam mit A. Nahl d. J. folgte er Vien auch nach Rom, als jener dort 1777 Direktor der Akademie de France à Rome wurde. Sein Erstlingswerk „Jupiter und Ganymed“ (ein Bildzitat nach A. R. Mengs mit Anlehnungen an Raphael aus der Villa Farnesina), empfahl Vien seinen Gästen zur Ansicht in Böttners Werkstatt. Auch bei anderen Themen (Amor, 1793) orientierte er sich nachweislich an Zeichnungen nach römischen oder französischen (J. G. Drouais) Vorbildern. 1781 erhielt er ein Reisestipendium des Landgrafen, um erneut nach Italien zu reisen. 1784 wurde er von Wilhelm IX. zum Hofmaler ernannt. Nach Tischbeins Tod 1789 wurde er Akademiedirektor bis zu seinem Tod 1805.


Literatur