Historisches Ortslexikon
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- Großherzogtum Hessen 1823-1850 (Übersichtskarte mit handschriftlichen Ergänzungen) – 6. Gladenbach
Schlierbach
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Ortsteil · 370 m über NN
Gemeinde Bad Endbach, Landkreis Marburg-Biedenkopf - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
8 km westlich Gladenbach.
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Lage und Verkehrslage:
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss in einem kleinen Kessel des oberen Schlierbachtales. Moderne Bebauung im Norden und Süden des Ortes. Straßenverbindung nach Hartenrod und Wommelshausen.
Alte Landstraße von Gießen nach Siegen führte durch den Ort Richtung Lixfeld (Angelburg). Dicht östlich am Ort führte die alte Landstraße Wetzlar - Biedenkopf vorbei.
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Ersterwähnung:
1318
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Historische Namensformen:
- Schlyrbach, in (1318) [Abschrift 16. Jahrhundert HHStAW Bestand 170 II Nr. 1318]
- Slirbach (1318) [Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 425]
- Sclirbach (1359)
- Slierbach (1448)
- Schlirbach (1630)
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Bezeichnung der Siedlung:
- villa 1336 (Wyss II Nr. 650)
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Umlegung der Flur:
1961
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Älteste Gemarkungskarte:
um 1830
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3462403, 5625741
UTM: 32 U 462344 5623931
WGS84: 50.765921° N, 8.466033° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
534003070
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Flächennutzungsstatistik:
- 1854 (Morgen): 1911, davon 1060 Acker (= 55.47 %), 215 Wiesen (= 11.25 %), 581 Wald. (= 30.40 %)
- 1885 (Hektar):478, davon 137 Ackerland, 57 Wiesen, 225 Holz.
- 1961 (Hektar): 478, davon 222 Wald (= 46.44 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1502: 9 Männer. 1577: 12 Hausgesesse 1630: 13 Untertanen. 1677: keine Angaben. 1742: 21 Haushalte 1834: 154, 1885: 157, 1925: 278, 1939: 328, 1950: 416, 1961: 376 Einwohner. 1830: 158 evangelische Einwohner. 1961: 325 evangelische, 22 römisch-katholische Einwohner. 1630: 8 zweispännige, 3 einspännige Ackerländer, 2 Einläufige. 1867 (Erwerbspersonen): 59 Landwirtschaft, 1 Forstwirtschaft, 4 Gewerbe und Industrie, 2 Verkehr. 1961 (Erwerbspersonen): 60 Land- und Forstwirtschaft, 97 produzierendes Gewerbe, 18 Handel und Verkehr, 17 Dienstleistungen und sonstiges.
- 1885: 157 evangelisch, 0 katholisch
- 1961: 376, davon 325 evangelisch (= 86.44 %), 22 katholisch (= 5.85 %)
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- Um 1400: Gericht, 1586 und später: Oberger. Gladenbach. 1821-1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Gladenbach.
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (Umbenennung)
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
- 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Biedenkopf
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
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Altkreis:
Biedenkopf
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Gericht:
- 1821: Landgericht Gladenbach
- 1867: Amtsgericht Gladenbach
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Gemeindeentwicklung:
Zum 31.12.1971 wurde Schlierbach im Zuge der hessischen Gebietsreform mit Hartenrod zusammengeschlossen und am 1.7.1974 mit diesem als Ortsteil der Gemeinde Bad Endbach eingegliedert.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1336 verkaufen die Ritter Dammo d. Jg. von Muschenheim und Kraft von Bellersheim dem Deutschen Orden Marburg Güterbesitz zu Schlierbach. 1446 sind die Döring und die Herren von Lixfeld in Schlierbach begütert. 1449 erwirbt der Marburger Bürger Magister Heinrich Imhof genannt Rode ein Gut zu Schlierbach. 1577 wird der Güterbesitz der von Dernbach in Schlierbach von 5 Beständern, der des Deutschen Ordens Marburg von 2 Beständern, der des Philipp Rode und des Daniel Lynker von Hof Hülsbach von jeweils 1 Beständer bewirtschaftet. 1338 ist der Zehnte nassau-dillenburgisches Lehen der Döring; so noch 1577. 1726 ist der Zehnte landgräfliche Mannlehen der von Breidenbach
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Zehntverhältnisse:
1318 bekennen die von Weitershausen, daß sie an ihren Verwandten Eberhard Döring von Biedenkopf ihre Zehntanteile u.a. zu Schlierbach verkauft haben.
- Kirche und Religion ↑
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Pfarrzugehörigkeit:
1577 und später: nach Hartenrod eingepfarrt
Seit 1869: Entstehen einer Freien Evangelischen Gemeinde; Zusammenschluss mit Hartenrod; 1973/74 Bau eines Gemeindezentrums
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Bekenntniswechsel:
Da Filial von Hartenrod, Einführung der Reformation vermutlich ab 1526.
Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch
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Kirchliche Mittelbehörden:
15. Jahrhundert: Sendbezirk Gladenbach
- Kultur ↑
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
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Wirtschaft:
1830: Neben Landwirtschaft bildet das Stricken von Strümpfen die Haupterwerbsquelle der Bewohner. Farben- und Lackfabrik seit 1924
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Historisches Ortslexikon Biedenkopf, S. 110
- K. Huth, Die Gemeinde Bad Endbach und ihre 8 Ortsteile im Wandel der Jahrhunderte (1985)
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die acquirierten Lande und die verlorenen Gebiete, S. 214
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 425
- Zitierweise ↑
- „Schlierbach, Landkreis Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/9542> (Stand: 2.4.2024)