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5118 Marburg
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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 60. Marburg

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Wehrshausen

Stadtteil · 280 m über NN
Gemeinde Marburg, Landkreis Marburg-Biedenkopf 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

3 km westlich Marburg

Lage und Verkehrslage:

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss auf einem nach Südwest auslaufenden Hang. Kirche am Nord-Rand des alten Ortskerns in leicht erhöhter Lage mit Gehöftgruppe. Moderne Bebauung hangaufwärts im Norden und Osten.

Straße Marburg-Elnhausen (im Zuge der alten Siegischen Landstraße) bzw. Dagobertshausen; nach Süden abzweigend Straße Richtung Neuhöfe bzw. Cyriaxweimar. Straße Marburg-Caldern östlich von Wehrhausen abzweigend. Dicht östlich von Wehrhausen führte der frühe Höhenweg der Weinstraße (Rhein-Main-Gebiet - Paderborn / Bremen) über den Marburger Rücken.

Ersterwähnung:

1254

Siedlungsentwicklung:

Auf eine wüste Burg 0,7 km südlich W. deutet der Flurnamen Ringmauer

Historische Namensformen:

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Umlegung der Flur:

1904/05, 1916, 1919

Älteste Gemarkungskarte:

1801

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3480738, 5630752
UTM: 32 U 480671 5628940
WGS84: 50.811864° N, 8.725652° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

534014140

Frühere Ortskennziffer:

534014323

Flächennutzungsstatistik:

  • 1838 (Kasseler Acker): 767 stellbares Land, 114 Wiesen, 35 Gärten, 218 Wald. 1885 (ha): 334, davon 165 Ackerl., 55 Wiesen, 98 Holz. 1961 (ha): 334, davon 75 Wald
  • 1885 (Hektar): 336, davon 165 Acker (= 49.11 %), 55 Wiesen (= 16.37 %), 98 Holzungen (= 29.17 %)
  • 1961 (Hektar): 344, davon 75 Wald (= 21.80 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1577: 7, 1630: 14 hausgesessene 1681: 6 hausgesessene Mannsch. 1747: 11 Feuerstellen, 80 Einwohner 1838: 163, 1885: 172, 1925: 206, 1939: 330, 1950: 394, 1961: 450 Einwohner - 1861: 198 evangelisch-lutherisch Einwohner 1961: 382 evangelisch, 56 römisch-katholisch Einwohner - 1630: 3 Ackerleute, 1 Einläuftige 1747: 3 Schmiede, 2 Schneider, 1 Wagner. 2 Leineweber, 1 Müller, 1 Wirt, 1 Strick- und Nähen, 2 Tagelöhner 1838 (Familien): 15 Ackerbau, 4 Gewerbe, 5 Tagelöhner 10 nutzungsberechtigte, 11 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 3 Beisitzer. 1961 (Erwerbspersonen): 63 Land- und Forstwirtschaft, 35 Produzierendes Gewerbe, 19 Handel undVerkehr, 76 Dienstleistungen und Sonstiges
  • 1885: 172, davon 161 evangelisch (= 93.60 %), 0 katholisch, 11 andere Christen (= 6.40 %)
  • 1961: 450, davon 382 evangelisch (= 84.89 %), 56 katholisch (= 12.44 %)

Diagramme:

Wehrshausen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1494 und später: Gericht Caldern
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Oberhessen, Gericht Caldern
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Oberhessen, Gericht Caldern
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Caldern
  • 1815. Kurfürstentum Hessen, Amt Kaldern und Reitzberg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
  • 1981: Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Marburg-Biedenkopf

Altkreis:

Marburg

Gericht:

  • 1821: Landgericht Marburg
  • 1850: Justizamt Marburg
  • 1867: Amtsgericht Marburg

Gemeindeentwicklung:

Am 1.7.1974 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung der bis dahin selbständigen Gemeinde in die Stadtgemeinde Marburg.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1254 erwirbt der Deutsche Orden Marburg von einer Weilburger Familien ein Eigengut in W. 1358/75 umfaßt der Deutsche Orden-Besitz einen Hof mit 34 Morgen Ackerland und 3 Morgen Wiesen. - 1346 haben die Döring einen Hof zu W. - 1417 stiften die von Breidenstein und von Löwenstein dem Hospital in Biedenkopf ein in zwei Hofreiten geteiltes Gut; ein weiteres Gut erhält das Hospital von den von Breidenbach. - 1494 sind dem Landgraf 21/2 Pflüge in W. dienstbar. - 1374 ist der Zehnte (teilw.?) falkenstein. Lehen der von Bicken
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • capella 1339; gestiftet von den Döring (KUCHENBecker, Analecta III, S. 142). Rechtsstellung im 14. Jahrhundert ungewiß; viell. seit 1350/60 bis zur Ref. Pfarrkirche. Wallfahrtskirche viell. schon seit Mitte 14. Jahrhundert bis 1526.

Patrozinien:

  • Maria

Pfarrzugehörigkeit:

Nach 1542 Vikariat der Marburger Pfarrkirche. 1565: Vikariat, 1630: Filiale, 1747: Vikariat, später wieder Filiale von Elnhausen

Patronat:

1339 bis ca. 1424 die Döring, bis ca. 1570 von Hatzfeld, seitdem Deutscher Orden Marburg.

Bekenntniswechsel:

Da Filial von Elnhausen, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Elnhäuser Pfarrer Konrad Wolff um 1527.

Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch.

Kirchliche Mittelbehörden:

15. Jahrhundert: Sendbezirk Michelbach

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Wehrshausen, Landkreis Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/9378> (Stand: 29.6.2023)