Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessische Biografie

Portrait

Carl Friedrich August Philipp Freiherr von Dalwigk zu Lichtenfels
(1761–1825)

Symbol: Anzeigemodus umschalten Symbol: Anzeigemodus umschalten Symbol: Druckansicht

Dalwigk zu Lichtenfels, Carl Friedrich August Philipp Freiherr von [ID = 9323]

* 31.12.1761 Rinteln, † 9.2.1825 Wiesbaden, evangelisch
Dr. jur. h.c. – Jurist, Hofgerichtsrat, Reichskammergerichtsassessor, Oberappellationsgerichtspräsident, Abgeordneter
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Wirken

Werdegang:

  • Herr auf Campf und Sand
  • 1810 Senior der Familie, ließ sich 1823 von seinen Brüdern auszahlen
  • 6.10.1778 Immatrikulation an der Universität Marburg zusammen mit seinem Bruder Elgar, Studium der Rechtswissenschaften in Marburg, dann in Göttingen
  • 1783 Auditor beim Oberappellationsgericht in Kassel
  • 1786 Hofgerichtsrat in Hanau
  • 1788 auf Empfehlung von Johannes von Müller (1752–1809) vom Kurfürsten von Mainz, Friedrich Karl Freiherr von Erthal, zum kurmainzischen Hof- und Regierungsrat und Kammerherrn ernannt
  • nach Okkupation von Mainz durch die Franzosen und dessen Wiedereroberung mit der Untersuchung gegen die Klubbisten betraut
  • 1800 auf Präsentation durch König Friedrich Wilhelm II. von Preußen Beisitzer beim Reichskammergericht zu Wetzlar
  • 1806 nach Auflösung des Reichskammergerichts mit der Organisation des vereinigten Oberappellationsgerichts der nassauischen Lande in Hadamar betraut und zu dessen Präsidenten mit dem Charakter als Wirklicher Geheimer Rat ernannt
  • weiter Präsident des Nassauischen Oberappellationsgerichts nach dessen Verlegung zunächst nach Diez und dann nach Wiesbaden
  • 1810-1823 Mitglied des Landstandes des Fürstentums Waldeck (Ritter; Campf und Sand)
  • 2./10.4.1813 Königlich Westphälische Adelsbestätigung als Baron für Carl Friedrich von Dalwigk und seine drei Brüder; 28.8.1813 Bestätigung des Freiherrenstandes durch Fürst Georg Heinrich von Waldeck
  • 1814 nach dem Oktroy des Organisationsedikts vom 28.1.1814 Hauptwortführer der ständischen Opposition gegen die vom Fürsten Georg Heinrich damit intendierte Modernisierung und auch die rechtliche Zusammenführung der Fürstentümer Waldeck und Pyrmont zu einem Staat
  • wandte sich deshalb unter anderem am 10.2.1814 auch an den ehemaligen preußischen Minister und Chef der Zentralverwaltung der verbündeten Mächte in den besetzten Gebieten, Karl Reichsfreiherr von und zum Stein, der am 23.2.1814 den Fürsten Georg Heinrich schriftlich ermahnte
  • führte die ständische Opposition zum Sieg in der Sache, nicht zuletzt auch zur Fortdauer der Patrimonialgerichtsbarkeit der Herren von Dalwigk und der Städte Korbach, Nieder-Wildungen und Mengeringhausen
  • 1.3.1815-10.5.1816 Mitglied des Landtages der Landgrafschaft Hessen-Kassel in der Kurie der Ritter und Prälaten (Schwalmstrom); einer der Wortführer der Stände, Vertreter einer „intellektuell-reformkonservativen Richtung“
  • 1819 und 1820 dann auch in Prozesse mit den Waldeckischen Landständen verstrickt
  • 1821 Dr.jur. h.c. Universität Marburg
  • 1822 Eintritt in den Ruhestand
  • Ritter des Königlich Preußischen Roten Adlerordens und des Königlichen Zivilverdienstordens vom Niederländischen Löwen und Kommandeur Erster Klasse des Großherzoglich Hessischen Haus- und Verdienstordens

Funktion:

  • Waldeck, Fürstentum, Landstand, Mitglied, 1810-1823
  • Hessen-Kassel, Landgrafschaft, Landtag, Mitglied, 1815-1816

Werke:

Familie

Vater:

Dalwigk, Johann Friedrich* Georg Heinrich Freiherr von, * Arolsen 4.3.1734, † Campf 9.4.1810, Gräflich Waldeckischer Wirklicher Geheimer Rat, Hofmarschall

Mutter:

Berner, Henriette* Wilhelmine von, getauft Detmold (?) 17.12.1733, † Arolsen 4.1.1789, evangelisch-reformiert

Partner:

  • Löwenstein, Louise* Wilhelmine Friederike Albertine von, (⚭ Schönstadt 7.5.1796) * 25.9.1768, † Wetzlar 29.4.1803, Hofdame der verwitweten Fürstin Christiane von Waldeck (1725–1816), Tochter des Wilhelm Carl von Löwenstein, * (wohl) Römersberg 2.11.1731, † Römersberg 14.4.1780, Landgräflich hessen-kasselischer Fähnrich, dann Schiffskapitän bei der niederländischen Vereinigten Ostindischen Compagnie (VOC), und der Marie Luise Milchling von Schönstadt, * 8.11.1737, † 1778 (1790?)
  • Raitz von Frentz zu Schlenderhan, Luise, (⚭ 20.8.1805) * 20.4.1762, † Wiesbaden 9.7.1822, katholisch, Stiftsdame zu Vilich, Tochter des Franz Arnold Raitz von Frentz, * 4.2.1734, † Köln 19.3.1803, Kurpfalzbayerischer Geheimer Rat, Kämmerer und Amtmann zu Bergheim, und der Isabella Charlotta Freiin von Warsberg, * 1740

Verwandte:

  • Dalwigk zu Lichtenfels, Alexander Felix Freiherr von <Bruder>
  • Dalwigk zu Lichtenfels, Elgar Freiherr von <Bruder>, * 5.9.1766, † bei Roermond 6.5.1797 (gefallen), Königlich Großbritannischer Rittmeister
  • Rennenkampff, Caroline, geb. Freiin von Dalwigk <Tochter>, * 11.6.1799, † 2.4.1837, verheiratet mit Baron von Rennenkampff, Ghz. Oldenburgischer Oberhofmeister
  • Dalwigk zu Lichtenfels, Luise Wilhelmine Freiin von, 1801–1832, Hofdame der Fürstin Emma zu Waldeck
  • Göschel, Wilhelmine Mathilde*, geb. Freiin von Dalwigk <Tochter>, * 23.4.1803, † 10.7.1883, verheiratet I. NN. von Kardorf, Königlich Dänischer Kammerjunker und Amtmann in Cismar, verheiratet II. Karl Friedrich Göschel, † 22.9.1861, Königlich Preußischer Konsistorialpräsident in Berlin
Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Dalwigk zu Lichtenfels, Carl Friedrich August Philipp Freiherr von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/117617334> (Stand: 28.11.2023)