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Hessische Biografie

Portrait

Georg Löwel
(1876–1970)

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GND-Nummer

1069969273

Löwel, Georg [ID = 8873]

* 5.8.1876 Pfiffligheim, † 9.8.1970 Berlin, evangelisch
Kunstmaler
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Familie

Vater:

Löwel, Johann Georg, Fabrikarbeiter, Schreiner in Worms

Mutter:

Staudacher, Karoline

Partner:

  • Fortlage, Clara Elisabeth
Nachweise

Literatur:

  • Fritz Reuter, „Sie müssen Künstler werden ...“ (Zitat des Freiherrn von Heyl).In: Wormser Zeitung, vom 11.9.1964 anlässlich einer Gemälde-Ausstellung im Wormser Rathaus;
  • Fritz Reuter, Ein Leben mit Pinsel und Palette. Georg Löwel zum 90. Geburtstag. In WZ vom 5.8.1966;
  • Fritz Reuter, Reuter Porträt nach Ankara. In: WZ vom 28.7.1967;
  • Carl Villinger, Warum heißt die Georg-Löwel-Straße so? In: WZ vom 30.1.1973;
  • Karl Schröding, Georg Löwel – Kunstmaler und Worms-Freund. In: Heimatjahrbuch Worms 2013, S. 147-153.
Leben

Die Familie Löwel war wahrscheinlich von auswärts nach Pfiffligheim, Hauptstraße 173, zugezogen, da in den evangelischen Kirchenbüchern von Pfiffligheim kein Namensträger Löwel vor 1876 eingetragen ist.

Georg Löwel absolvierte eine Malerlehre bei Peter Muth in Worms. Anschließend portraitierte er Konrad Nuß aus Pfiffligheim, Aufseher in den Heyl´schen Lederwerken in Worms. Dieses erste Bild gefiel dem Fabrikanten Cornelius Wilhelm Freiherrn von Heyl so gut, dass er Löwel ein Atelier im Majorshof, seinem Wormser Stadthaus neben dem Dom, einrichtete und ihn beauftragte, zwölf Gemälde von Direktoren, Meistern und Aufsehern der Lederwerke anzufertigen.

Anschließend schickte er Georg Löwel als Schüler von Franz von Lenbach nach München. Ab dem Frühjahr 1905 folgte für Löwel ein zweijähriges Stipendium der Großherzoglich-Hessischen Regierung für einen Italien Aufenthalt. In Florenz und Rom studierte er die Werke alter italienischer Meister.

Nach dem Italienaufenthalt lebte er in Berlin, wo der Reichstagsabgeordnete Axel von Kaphengst sein Gönner wurde. Hier portraitierte er Albert Schweitzer und den Berliner Bürgermeister Ernst Reuter.

Beim Aufenthalt in der Heimat seiner Frau Clara Elisabeth, geb. Fortlage, schuf er eine Serie ostpreußischer Landschaftsbilder.

1910 verlieh ihm Eitel Friedrich Prinz von Preußen den Orden „Ölberg-Kreuz“. Über seine folgenden Lebensjahre ist wenig bekannt. Bei einem Bombenangriff auf Berlin im Zweiten Weltkrieg wurden seine Wohnung und sein Atelier mit 530 Gemälden und über tausend Entwürfen zerstört.

Nach Kriegsende lebte Georg Löwel mit seiner Frau in sehr bescheidenen Verhältnissen. 1957 eröffnete er eine Ausstellung seiner Werke in Worms und schenkte der Stadt 35 Gemälde, u.a. ein Bild des jüdischen Gelehrten Raschi.

Nach dem Tode seiner Frau zog er zu seiner Tochter in Berlin-Dahlem. 1967 malte er ein Leibniz Porträt, das er dem Leibniz-Gymnasium in Dahlem schenkte. Georg Löwel starb am 9. August 1970 in Berlin-Wilmersdorf.

Sein Geburtsort Pfiffligheim gab 1970 der Kreuzstraße den Namen Georg-Löwel-Straße.

Til Schrecker

Zitierweise
„Löwel, Georg“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/1069969273> (Stand: 28.11.2023)