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Hessische Biografie

Portrait

Friedrich Ludwig Prinz von Hessen-Darmstadt
(1759–1802)

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GND-Nummer

1031969195

Hessen-Darmstadt, Friedrich Ludwig Prinz von [ID = 7997]

* 10.6.1759 Buchsweiler, † 11.3.1802 Darmstadt, evangelisch
Obrist
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Wirken

Werdegang:

  • studierte 1775 in Straßburg
  • Obrist im Königlich-Französischen Infanterie-Regiment Royal Hesse-Darmstadt
  • noch 1791 wurde er Maréchall de Camp in Frankreich
  • starb an den Folgen einer langwierigen Krankheit
  • 1773 Ritter des Johanniter-Ordens
  • 1785 Ritter des St. Hubertus-Ordens

Netzwerk:

Familie

Vater:

Hessen-Darmstadt, Ludwig IX. Landgraf von, * Darmstadt 15.12.1719, † Pirmasens 6.4.1790

Mutter:

Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld, Caroline* Henriette Louise Prinzessin von, * Straßburg 9.3.1721, † Darmstadt 30.3.1774

Partner:

  • Wenedick, Catharina, (in nicht ehelicher Verbindung), verheiratet Darmstadt 18.7.1805 mit dem Laquai Justus Binding, Tochter eines Reiters der fürstlichen Leibgarde zu Pferd

Verwandte:

Nachweise

Literatur:

Bildquelle:

unbekannt, evtl. Huin, 1771–1776 Porträtmaler in Strassburg, der den Prinzen bereits 1776 porträtierte, Friedrich Ludwig Prinz von Hessen-Darmstadt 2, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons (beschnitten)

Leben

Der zweite Sohn Landgraf Ludwigs IX. wurde mit der Ernennung des erst Fünfjährigen zum Obristleutnant der Leib-Dragoner 1764 schon früh zum Militärdienst bestimmt. Mit Beginn des Studiums in Straßburg, wo er im von den Hanau-Lichtenberger Vorfahren geerbten „Hôtel Hesse-Darmstadt“ wohnen konnte, wurde er 1775 französischer Capitaine im Regiment „Anhalt“ der „Infanterie Allemande“, 1779 sogar Oberst à la suite. Ernsthafter gestaltete sich die Sache, als sich der Vater, der sich schon nach den englischen Anwerbungsversuchen für den Amerika-Krieg 1776 vergeblich um einen Subsidienvertrag mit Frankreich bemüht hatte, für den Sohn das bisherige „Régiment Royal Bavière“ übertragen ließ, das künftig „Royal Hesse-Darmstadt“ hieß. Der erst 20-jährige Friedrich, zunächst nur Mestre de Camp en second, blieb jedoch vorerst bei seinen Studien. Als das Regiment im Herbst 1782 in die Karibik verschifft werden sollte, wurde die als Bedingung für die Teilnahme Friedrichs geforderte Ernennung zum Kommandeur rundweg abgelehnt. Die Sache erledigte sich, da das Regiment im Winterquartier im spanischen Puerto Santa Maria bei Cadiz vom amerikanischen Waffenstillstand überrascht wurde und der Kommandeur Oberst von Pirch noch dort einem Schlaganfall erlag. Im Folgewinter 1783/84 bezog das nunmehr von Prinz Friedrich befehligte Regiment seine neue Garnison Straßburg. Dort konnte es nach Ausbruch der Revolution im Juli 1789 mit der revolutionär blau-weiß-roten Kokarde, die per Zufall den Farben des hessischen Löwenwappens entsprach, als Ordnungsfaktor wirken. Die hessischen Landesfarben wurden erst danach ins bis heute übliche „Rot-Weiß“ geändert. Prinz Friedrich wurde im März 1791 mit der Unterschrift des bereits entmachteten Königs als Maréchal de Camp aus dem französischen Dienst entlassen. Er starb ein Jahrzehnt später in Darmstadt unter Hinterlassung von zumindest zwei unehelichen Kindern, darunter der als badischer Artillerie-Leutnant verstorbene Friedrich Friedrich.

Eckhart G. Franz

(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 329)

Zitierweise
„Hessen-Darmstadt, Friedrich Ludwig Prinz von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/1031969195> (Stand: 25.3.2024)