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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 18. Witzenhausen
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Weitere Informationen

Gutsbezirk Rückerode

Forstbezirk / Gutsbezirk · 292 m über NN
Gemarkung Hundelshausen, Gemeinde Witzenhausen, Werra-Meißner-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Hof

Lagebezug:

5 km südlich von Witzenhausen gelegen

Lage und Verkehrslage:

Gut in hochgelegener, nach Osten offener Quellmulde unterhalb der auf niederem, nordöstlich aufragenden Felsvorsprung erkennbaren Burgreste

Ersterwähnung:

1327

Siedlungsentwicklung:

1928 erfolgt die Auflösung des Gutsbezirks Rückerode und Eingemeindung der Grundstücke nach Hundelshausen.

Historische Namensformen:

  • Ruckerode (1327) [Wintzingeroda-Knorr, Wüstung Eichsfeld S. 868]
  • Rukerade (1348)
  • Rükerode (1372)
  • Rugkerade (1428)
  • Roukerade, zcu (1519)
  • Ruckeroide, zu (1527)
  • Ruckenrode, disseit (1583)
  • Ruckerodt (1575/85)
  • Riekerode (1592)
  • Rückerode (1747)

Bezeichnung der Siedlung:

  • 1348: villa
  • 1372: Dorf
  • 1569: Schloss
  • 1575/85: Burg
  • 1592: Hof, Domäne
  • Im Amtlichen Verzeichnis der Gemeinden in Hessen von 1962 als Wohnplatz bezeichnet (Domäne).

Burgen und Befestigungen:

Älteste Gemarkungskarte:

1690

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3560513, 5685234
UTM: 32 U 560415 5683399
WGS84: 51.298705° N, 9.86657° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

63601609004

Einwohnerstatistik:

  • 1747: 1 Mannschaft mit 1 Feuerstelle
  • 1895: 35 Einwohner
  • 1925: 21
Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • Ende 17. Jahrhundert: Hessen-Philippsthal
  • 1366: landgräfliches Lehen
  • 1621: landgräfliche Vogtei (südlich Ziffer 5)
  • 1627-1657: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
  • 1657: von Hessen-Kassel zurückgekauft
  • 1733: Hessen-Kassel
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Witzenhausen
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Witzenhausen
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Witzenhausen
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Witzenhausen
  • 1817-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Großalmerode
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Witzenhausen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis

Altkreis:

Witzenhausen

Gericht:

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1327: Rückerode ist zum Schloss Rusteberg lieferungspflichtig.
  • 1348: Witzenhauser Bürger verzichten auf eine Hufe in der Gemarkung Rückerode zugunsten des Wilhelmitenkloster Witzenhausen.
  • 1366: Thilo von Rengelrode im Besitz landgräflichen Lehens zu Rückerode
  • 1372: Die von Rengelrode versetzen das halbe Dorf Rückerode an Kloster Germerode.
  • Kurz nach 1376: Lippold von Rengelrode hat Dorf zu hessisches Lehen.
  • 1428: Die Gebrüder von dem Berge erhalten Rückerode von Landgraf Ludwig als Mannlehen; folgend Belehnungen bis zu deren Aussterben 1622.
  • 1623: Landgraf Moritz überträgt seiner (2.) Frau Juliane Haus und Vogtei Rückerode.
  • 1657: Landgraf Ernst von Hessen-Rotenburg verkauft Vogtei Rückerode an Landgraf Wilhelm von Hessen-Kassel.
  • 1657: Landgraf Wilhelm verpfändet Haus und Vogtei Rückerode an Wilhelm von Polhelm (siehe Verfassung)
Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit:

Vor der Reformation hat die Filiale Rückerode zum Predigtamt Hundelshausen beigetragen.

1616: Kapelle; Kollatur der von Berge

1780 und noch jetzt: eingepfarrt zu Hundelshausen

Kirchliche Mittelbehörden:

Archdiakonat Heiligenstadt

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion:

1623: Nach Aussterben der von dem Berge wird Rückerode Wittum der 2. Gemahlin des Landgraf Moritz, Juliane. Daraus mit Zubehör unter Einsetzung eines Vogtes 'Vogtei Rückerode'

Zubehör: Trubenhausen, halb Epterode, Niedergut (= Nieder-Almerode), halber Querenberg mit Mühle und Glashütte sowie Burgsitz der von dem Berge zu Witzenhausen

1817: Auflösung und Zuweisung zum neuen Amt Großalmerode

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Gutsbezirk Rückerode, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/6802> (Stand: 28.8.2023)