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4925 Sontra
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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 45. Sontra
Gerichtsstätten
Gerichtsplatz in Krauthausen

Weitere Informationen

Krauthausen

Stadtteil · 215 m über NN
Gemeinde Sontra, Werra-Meißner-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

12,5 km südwestlich von Eschwege

Lage und Verkehrslage:

Kleines Dorf mit einfachem Grundriss und einigen Hofanlagen an der Ulfe. Kirche in zentraler Lage. Die Siedlung erstreckt sich in West-Ost-Richtung an der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden und im Ort im rechten Winkel abknickenden Ulfetalstraße, die heute als Umgehungsstraße B 400 im Osten vorbeiführt.

Ersterwähnung:

1141

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Umlegung der Flur:

1904

Älteste Gemarkungskarte:

1745

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3568557, 5661903
UTM: 32 U 568456 5660078
WGS84: 51.088112° N, 9.977437° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

636011060

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 397, davon 233 Acker (= 58.69 %), 22 Wiesen (= 5.54 %), 127 Holzungen (= 31.99 %)
  • 1961 (Hektar): 433, davon 174 Wald (= 40.18 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1585: 18 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
  • 1746: 117 Einwohner, 29 Häuser und 3 Feuerstätten; Gewerbetreibende: 1 Grobschmied, 1 Schneider, 7 Leinweber, 1 Bender, 1 Wagener, 1 Zimmermann, 1 Müller, 2 Branntweinschenker und 3 mit Tagelohnen und Spinnen sich nährende Manns- und Weibspersonen
  • 1747: 26 Feuerstätten (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
  • 1885: 172, davon 171 evangelisch (= 99.42 %), 0 katholisch, 1 andere Christen (= 0.58 %)
  • 1961: 195, davon 175 evangelisch (= 89.74 %), 20 katholisch (= 10.26 %)
  • 1970: 194
  • 1987: 162

Diagramme:

Krauthausen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • Mitte 15. Jahrhundert: Landgrafschaft Hessen, Stadt und Amt Sontra
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Sontra, Erster Gerichtsstuhl Sontra
  • 1627-1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Sontra
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sontra
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Sontra
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Rotenburg, Fürstlich Rotenburgisches Justizamt Sontra
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Rotenburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis

Altkreis:

Rotenburg

Gericht:

  • 1538: Stadtgericht Sontra
  • 1822: Fürstlich Rotenburgisches Justizamt Sontra
  • 1834: Justizamt Sontra
  • 1867: Amtsgericht Sontra
  • 1879: Amtsgericht Sontra

Herrschaft:

Die Herren von Krauthausen entstammen der Ministerialität des Reichsklosters Hersfeld und sitzen als Burgmann auf der Boyneburg. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhundert sind sie in Diensten der Landgrafen von Thüringen zu finden.

1345 sind die Dörfer Weißenborn, Krauthausen, Schickenberg, Grandenborn und Breitau von Landgraf Heinrich von Hessen dem Ritter Ludwig von Baumbach verpfändet. Die Herrschaft ist unumstritten in landgräflicher Hand.

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil nach Sontra eingegliedert.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1525 hat Kloster Cornberg Einnahmen in Krauthausen.

Ortsadel:

Adlige von 1145 bis 1170 (Stammbaum bei K. A. Eckhardt, Eschwege als Brennpunkt thüringisch-hessischer Geschichte, S. 162)

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • perrer zu Kruthusen (1341)
  • Kirche mit romanischem Kern und halkreisförmig geschlossener Apsis, 1952 renoviert

Pfarrzugehörigkeit:

Krauthausen ist 1341 Pfarrei und 1585 nach Breitau eingepfarrt.

1746 ist es wie 1872 und 1994 Filial von Breitau

Patronat:

1746 haben die von Verschure zu Soltz das ius patronatus

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts.

Kultur

Schulen:

1746 ist kein Schulhaus vorhanden, der Schulmeister wohnt in seinem Eigentum

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Historische Ereignisse:

Krauthausen wurde im Dreißigjährigen Krieg mehrmals verwüstet.

Wirtschaft

Mühlen:

Bereits 1594 gibt es einen Streit um die Mühle zu Krauthausen (HStAM Bestand 17/1 Nr. 1500)

1746 1 unterschlächtige Mühle, die vom Wasser der Ulfa getrieben wird, im 19. Jahrhundert mittelschlächtiges Rad zum Betrieb der Mahlmühle, die seit 1939 nicht mehr betrieben wird

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Krauthausen, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/6236> (Stand: 26.3.2024)