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4926 Herleshausen
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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 46. Netra
Gerichtsstätten
Linden in Markershausen

Weitere Informationen

Markershausen

Ortsteil · 290 m über NN
Gemeinde Herleshausen, Werra-Meißner-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

16 km südsüdöstlich von Eschwege gelegen

Lage und Verkehrslage:

Kleine, durch Rittergut mit Herrenhaus und Wirtschaftsgebäuden geprägte Siedlung im Südlichen Ringgau in Tallage unterhalb des Schloßberges mit der Burgruine Brandenfels. Kirche nordwestlich des Gutshofs in exponierter Lage, daran anschließend kleine Landarbeitersiedlung. Durch den Ort fließt der Schindgraben. Eine Verbindungsstraße führt nach Nesselröden und zur L 3423.

Ersterwähnung:

1300

Siedlungsentwicklung:

1928 erfolgt die Eingemeindung des aufgelösten Gutsbezirks Markershausen.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa (um 1300)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Burgen und Befestigungen:

Älteste Gemarkungskarte:

1837

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3578250, 5656945
UTM: 32 U 578145 5655122
WGS84: 51.042315° N, 10.114685° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

636005070

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 244, davon 36 Acker (= 14.75 %), 2 Wiesen (= 0.82 %), 197 Holzungen (= 80.74 %)
  • 1961 (Hektar): 412, davon 168 Wald (= 40.78 %)

Einwohnerstatistik:

Diagramme:

Markershausen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1550: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Sontra, Gericht der Treusch von Buttlar
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Sontra, Gericht der Treusch von Buttlar
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Sontra
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sontra
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Netra
  • 1814-1818: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sontra
  • 1818-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Netra
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis

Altkreis:

Eschwege

Gericht:

  • 1822: Justizamt Netra
  • 1867: Amtsgericht Netra
  • 1879: Amtsgericht Netra
  • 1932: Amtsgericht Sontra
  • 1933: Amtsgericht Eschwege

Herrschaft:

1385 verpfändet Lotze Schindcopf mit Einwilligung seines Herrn Ritter Herrmans von Hohenstein sein Gut unter dem Haus Brandenfels und Besitzungen zu Unhausen, Breitzbach, Nesselröden, Markershausen und Bertenhusen(?) an Andreas von Buttlar und Ehefrau Hedwig;

Seit 1550 sind die Treusch von Buttlar als hessisch-sächsische Lehnsträger faktisch Alleineigentümer der Burg Brandenfels. In dieser Eigenschaft üben sie die Gerichtsbarkeit über die zum Gericht Brandenfels gehörenden Dörfer Markershausen, Renda, Lüderbach, Willershausen, Archfeld, Frauenborn, Holzhausen, Nesselröden, Breitzbach, Unhausen sowie die Höfe Altefeld, Berlitzgrube, Heidelberg, Rittersberg, Hohenhaus, Lüstefeld und die spätere Wüstung Woffenbach (östl. von Wommen) aus.

Gemeindeentwicklung:

Am 1.12.1970 im Zuge der hessischen Gebietsreform mit anderen Gemeinden zur Gemeinde Herleshausen zusammengeschlossen, deren Ortsteil Markershausen seitdem ist.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Vgl. Herrschaft
  • Nach dem Salbuch des Klosters St. Cyriakusberg zu Eschwege hat das Kloster um 1400 Einkünfte in Markershausen.
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Kirche an der Stelle des Vorgängerbuas 1828 als schlichter Fachwerkbau auf fast quadratischem Grundriss errichtet

Pfarrzugehörigkeit:

Markershausen soll vor 1583 zur Pfarrei Nesselröden gehört haben.

1585, 1872 und 1994 Filial von Willershausen.

Patronat:

Patrone waren die Treusch von Buttlar.

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts.

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Markershausen, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/6408> (Stand: 19.2.2024)