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4724 Großalmerode
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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 24. Grossalmerode
Gerichtsstätten
Gerichtsplatz in Laudenbach

Weitere Informationen

Laudenbach

Stadtteil · 340 m über NN
Gemeinde Großalmerode, Werra-Meißner-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

12,5 km südsüdwestlich von Witzenhausen

Lage und Verkehrslage:

8 km nordöstlich von Hessisch Lichtenau gelegen

In Hanglage über dem Laudenbach geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriß um rundummauerte erhöhte Kirche; westlich angehängt breite Gasse zu einem großen Hof.

Bahnhof der Eisenbahnlinie Hessisch Lichtenau/Velmeden – Großalmerode/Ost – Neu-Eichenberg/Eichenberg ("Gelstertalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 15.12.1915) (Einstellung des Personenverkehrs am 3.6.1973).

Ersterwähnung:

1297

Historische Namensformen:

  • Luthenbach (1297) [Schmidt, Urkundenbuch Eichsfeld Nr. 764]
  • Lutenbach (1297) [Schmidt, Urkundenbuch Eichsfeld Nr. 764]
  • Ludenbach (1327)
  • Ludinbach (1378)
  • Ludenbach (1454) [HStAM Bestand S Nr. 451, Bl. 12]
  • Luderbach (1484)
  • Luderbech (1484)
  • Laudebach (1553)
  • Laudenbach (1553)
  • Lautenpach (1553)
  • Ludebach (1575/85)

Bezeichnung der Siedlung:

  • 1348: Dorf

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Umlegung der Flur:

1937/57

Älteste Gemarkungskarte:

1760

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3556838, 5677766
UTM: 32 U 556741 5675934
WGS84: 51.231964° N, 9.812698° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

636004030

Flächennutzungsstatistik:

  • 1454: 13 Huben Land genannt
  • 1563: 183 Acker genannt
  • 1781: 3834 Acker
  • 1961 (Hektar): 862, davon 88 Wald (= 10.21 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1539: 40 Mannschaften
  • 1575/85: 69 Hausgesesse
  • 1681: 75
  • 1747: 114 Mannschaften mit 106 Feuerstellen
  • 1781: 572 Einwohner
  • 1961: 1247, davon 1098 evangelisch (= 88.05 %), 136 katholisch (= 10.91 %)
  • 1970: 1268 Einwohner
  • Berufsgliederung 1724: 3 Amtspersonen, 21 Leinweber, 5 Schmiede, 5 Schneider, 1 Raschmacher, 1 Metzger, 5 Schreiner, 1 Bäcker, 7 Bergleute, 4 Müller, 14 Tagelöhner und Reffträger, 40 Fuhrleute, 32 Sälzer, 13 Ackerleute, 11 Hirten und Schäfer; zusammen: 163

Diagramme:

Laudenbach: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1454 und 1747: Amt Lichtenau
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Lichtenau
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Lichtenau
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Lichtenau
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Lichtenau
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Witzenhausen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis

Altkreis:

Witzenhausen

Gericht:

Gemeindeentwicklung:

Am 1.1.1974 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung in die Stadtgemeinde Großalmerode, deren Stadtteil Laudenbach wurde.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1327: Laudenbach ist zum Schloss Rusteberg lieferungspflichtig.
  • 1348: Hermann von Treffurt, Herr zu Spangenberg, tauscht mit Kloster Germerode Einkünfte zu Laudenbach.
  • 1416: Werner von Felsberg von Kloster Hersfeld Kloster Hersfeld mit Besitz in Laudenbach belehnt.
  • 1378: Landgraf Hermann versetzt dem Werner von Hanstein seinen Teil am Dorf Laudenbach.
  • 1382: Derselbe versetzt jenem Werner von Hanstein das Dorf Laudenbach.
  • 1484: Besitz des Kloster Germerode zu Laudenbach (bis 1527 nachgewiesen)
  • 1553: außer Hessen auch die von Felsberg in Laudenbach zinsberechtigt
  • 1608: Landgraf Otto, postulierter Administrator des Kloster Hersfeld, verschreibt dem hersfeldischen Hofmeister Phil. von Scholley Einkünfte aus Gütern zu Laudenbach.
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1397: ecclesia parrochialis
  • 1454: Kirchhof
  • Frühgotische Kirche 1669 und 1692 erneuert, 1837 erweitert

Pfarrzugehörigkeit:

1451 und 1452: Mutterkirche mit Filiale Velmeden

1569: Filiale Hausen

Um 1620: Filiale Hausen, bedient auch Uengsterode

1756: Trubenhausen ständiges Vikariat von Laudenbach

1757-91: Laudenbach, Uengstenrode und Trubenhausen verbunden

1792-1804: Laudenbach, Uengsterode und Hundelshausen verbunden

1804-17: Laudenbach durch einen Kandidaten aus Großalmerode versehen

Seitdem Pfarrer zu Laudenbach auch für Uengsterode präsentiert

Patronat:

Landgraf Hermann präsentiert dem Offizial des Propstes von St. Peter in Fritzlar seinen Kaplan zur Pfarrkirche Laudenbach und in Velmeden.

1569 und 1781: Patron Landgraf

Bekenntniswechsel:

Erster evangelischer Pfarrer: Johann Lepper 1544-55/56, ehemaliger Karmeliterbruder zu Kassel

Kirchliche Mittelbehörden:

15. Jahrhundert: Mainzer Kirchenprovinz, Archipresbyterat Fritzlar, Erzpriestersprengel Gensungen

1585: Superintendentur Rotenburg-Allendorf

1780 und 1872: Klasse Hessisch Lichtenau

1923: Kirchenkreis Kaufungen

1929: Kirchenkreis Witzenhausen

Juden:

Judenfriedhof an der Südosten-Grenze der Gemarkung südlich des Kaltenborns

Kultur

Schulen:

1910 Volksschule mit drei Klassen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Historische Ereignisse:

1326: In der Fehde zwischen Mainz und Hessen verbrannt

Im Krieg 1386/ 87 wahrscheinlich bei einem Gefecht bei Laudenbach wurde der thüringische Marschall Dietrich von Bernwalde auf der Flucht erschlagen. Männer von Laudenbach suchten und fanden seinen Leichnam am 7. Januar 1387.

Wirtschaft

Wirtschaft:

1421: Töpferei

1421/22: Schüsseler

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Laudenbach, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/6278> (Stand: 1.4.2022)