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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Fürstentum Waldeck und Pyrmont 1866

Weitere Informationen

Volkhardinghausen

Stadtteil · 340 m über NN
Gemeinde Bad Arolsen, Landkreis Waldeck-Frankenberg 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

7 km südöstlich von Bad Arolsen

Lage und Verkehrslage:

Langgestrecktes Dorf mit einfachem Grundriss an der Stelle des ehemaligen Klosterbezirks südwestlich von Landau im Seitental des Watterbaches. Kirche in zentraler Lage, im Westen Klosterteich. Verbindungsstraße (K 9) von Landau nach Elleringhausen

Siedlungsentwicklung:

Vom 13. bis zum 16. Jahrhundert bestand Volkhardinghausen nur aus der Klosteranlage. Mit dessen Aufhebung im Jahre 1576 fiel die Ökonomie als Meierei an die Grafschaft Waldeck und wurde bis zur Aufteilung 1715 weiterbetrieben. Seitdem entwickelten sich dörfliche Strukturen.

Vorbemerkung Historische Namensformen:

Vgl. auch Volkhardinghausen, Augustinerchorfrauenstift und Volkhardinghausen, Augustinerchorherrenstift

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • monasterium (1221)
  • villa (1278)
  • Meierei

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Älteste Gemarkungskarte:

1854

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3503855, 5687798
UTM: 32 U 503780 5685963
WGS84: 51.324949° N, 9.054243° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

635002110

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 652, davon 162 Acker (= 24.85 %), 58 Wiesen (= 8.90 %), 391 Holzungen (= 59.97 %)
  • 1961 (Hektar): 653, davon 414 Wald (= 63.40 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1738: 19 Häuser
  • 1770: 24 Häuser, 96 Einwohner
  • 1885: 175, davon 174 evangelisch (= 99.43 %), 1 katholisch (= 0.57 %)
  • 1895: 158, davon 158 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961: 156, davon 138 evangelisch (= 88.46 %), 13 katholisch (= 8.33 %)

Diagramme:

Volkhardinghausen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Landau
  • 1755: Fürstentum Waldeck, Amt Landau
  • bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Landau
  • 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt der Diemel (Sitz in Arolsen)
  • 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt der Twiste (Sitz in Arolsen)
  • 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis der Twiste (Sitz bis 1857 in Mengeringhausen, dann in Arolsen)
  • 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis der Twiste
  • 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis der Twiste
  • 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg

Altkreis:

Waldeck

Gericht:

  • 1816: Oberjustizamt der Twiste (Sitz in Arolsen)
  • 1850: Kreisgericht Arolsen
  • 1868/69: Amtsgericht Arolsen

Herrschaft:

Aus Schenkungen der Herren von Gudenberg im 13. Jahrhundert an das wohl von ihnen gegründete Kloster Volkhardinghausen ergibt sich, dass diese ursprünglich im Besitz des Ortes waren. Sie besaßen es vermutlich als Lehen der Grafen von (Waldeck-) Pyrmont. 1278 gibt Ritter Giso von Gudenberg dem Kloster Volkhardinghausen seinen Besitz u.a. in Volkhardinghausen, wodurch das Dorf lange Zeit keine Erwähnung mehr findet. 1567 erlischt die Selbständigkeit des Klosters und ein gräflicher Verwalter übernimmt die Wirtschaftsführung.

Gemeindeentwicklung:

Am 01.01.1974 als Stadtteil in die Stadt Arolsen eingemeindet.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Vgl. Herrschaft

Zehntverhältnisse:

1375 verkaufen Walram von Arnsberg und seine Söhne Ludwig, Wilhelm und Gödert an Johann Frezeken den Zehnten in Volkhardinghausen und baten den Erzbischof von Köln, diesen damit zu belehnen.

Kirche und Religion

Ortskirchen:

Patrozinien:

  • Johannes Baptista (der Täufer); Basilius

Pfarrzugehörigkeit:

Der Laiengottesdienst war schon seit 1498 nach Elleringhausen verlegt worden, seit 1567 gehörte das Kloster zu dieser Pfarrei, die vor 1579 ihren Sitz nach Braunsen verlegte. 1580 gehörte Volkhardinghausen ebenfalls zur Pfarrei Braunsen. 1954 Filialgemeinde von Landau, 1994 hier eingepfarrt

Klöster:

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation in der Grafschaft Waldeck ab 1526.

Da von Elleringhausen versehen, erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Johannes Kleinschmit 1558-1568, Pfarrer in Elleringhausen.

Kirchliche Mittelbehörden:

15. Jahrhundert: Bistum Paderborn, Archidiakonat Horhausen (Niedermarsberg)

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Volkhardinghausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/1294> (Stand: 22.3.2024)