Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Übersichtskarte Hessen
Messtischblatt
4924 Seifertshausen
Moderne Karten
Kartenangebot der Landesvermessung
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
Historische Karten
Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 44. Seifertshausen
Gerichtsstätten
Gerichtsplatz in Herlefeld

Weitere Informationen

Herlefeld

Stadtteil · 320 m über NN
Gemeinde Spangenberg, Schwalm-Eder-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

15 km südöstlich von Melsungen

Lage und Verkehrslage:

Dorf mit lockerer Gehöftanordnung an der Lande. Kirche in zentraler Lage. Durch den Ort führt die L 3249 über Nausis und Landefeld nach Spangenberg, eine kleine Verbindungsstraße nach Pfieffe im Norden.

Ersterwähnung:

1317

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • Dorf (1540)

Umlegung der Flur:

1902/03

Älteste Gemarkungskarte:

1686

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3552243, 5661197
UTM: 32 U 552148 5659372
WGS84: 51.083482° N, 9.744514° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

634024040

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 679, davon 322 Acker (= 47.42 %), 50 Wiesen (= 7.36 %), 244 Holzungen (= 35.94 %)
  • 1961 (Hektar): 678, davon 274 Wald (= 40.41 %)

Einwohnerstatistik:

Diagramme:

Herlefeld: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • Um 1400: Landgrafschaft Hessen, Amt Spangenberg
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg, Ort Landa
  • 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Spangenberg
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Spangenberg
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Spangenberg
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Altkreis:

Melsungen

Gericht:

  • vor 1822: Amt Spangenberg
  • 1822: Justizamt Spangenberg
  • 1867: Amtsgericht Spangenberg
  • 1879: Amtsgericht Spangenberg
  • 1943: Amtsgericht Melsungen (Zweigstelle Spangenberg)
  • 1970: Amtsgericht Melsungen

Herrschaft:

Herlefeld gehörte zunächst zum Gericht auf der Landa und war, obwohl nicht explizit genannt, vermutlich bereits 1336 bzw. 1343 in landgräflichem Besitz. Nach dem um 1376 entstandenen Lehenbuch Landgraf Hermanns II. ist ein Zins in Herlefeld in Höhe von einer Mark als Mannlehen an Gerwig von Bischofferode ausgetan, 1414 gehen 5 Pfund Geld aus Herlefeld an Gerwig und Hans von Bischofferode.

1452 haben dort Heinrich von Bischofferode und seine Frau Katharina Einkünfte als hersfeldisches Lehen inn.

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform in die neu gebildete Stadtgemeinde Spangenberg eingegliedert, deren Stadtteil Herlefeld wurde.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1317 verzichten die Brüder von Berneburg auf ihre Besitzansprüche in Herlefeld zugunsten des Klosters Cornberg. 1498 wird ein Zins zu Herlefeld dem Kloster Heydau verpfändet.
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Heutiger klassizistischer Saalbau 1840 errichtet, 1989 renoviert, mittelalterlicher Westturm im unteren Bereich mit romanischem Fischgrätverband um 1500 erhöht

Pfarrzugehörigkeit:

Herlefeld war 1585 und 1872 Filial von Pfieffe. 1976 wurde es in das Kirchspiel Landefeld umgepfarrt.

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Mühlen:

Die Dorfmühle am Nordwestrand des Ortes ist bei Schleenstein (1708/10) verzeichnet. 1507 bekundet Hans Bauer, wohnhaft zu Herlefeld, dass er 2 Gulden jährlichen Zins aus seiner Mühle zu Herlefeld fallend dem Kloster Heydau für 30 Gulden wiederkäuflich verkauft hat (HStAM Bestand Urk. 28 Nr. 637).

1855 1 oberschlächtiges Wasserrad für 1 Mahlgang. 1885 1 Wohnhaus mit 7 Bewohnern. Der Betrieb wird 1936 eingestellt

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Herlefeld, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/4919> (Stand: 30.3.2022)