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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 43. Altmorschen

Leimbach

Wüstung · 179 m über NN
Gemarkung Altmorschen, Gemeinde Morschen, Schwalm-Eder-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Wüstung

Lagebezug:

10,8 km südöstlich von Melsungen.

Lage und Verkehrslage:

Wüst im Amt Spangenberg zwischen Altmorschen und Heinebach. Der Ort befand sich 2,2 km südöstlich von Altmorschen nördlich an der Fulda. In der Nähe liegt heute ein moderner Hof, der nach der Wüstung benannt wurde (Leimbachs Hof).

Ersterwähnung:

1061

Letzterwähnung:

1579

Siedlungsentwicklung:

1579: Wüste Kirche noch erwähnt

Vorbemerkung Historische Namensformen:

Zur Identifizierung des Namensbelgs Leigenbach von 1197 auf Leimbach südlich Ziegenhain vgl. List, Spieskappel, S. 196-197 Anm. 5

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa (1061)

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3544419, 5657608
UTM: 32 U 544327 5655785
WGS84: 51.051881° N, 9.632424° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

63401501004

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1061: Provinz Hessen, Grafschaft des Werner, die Maden genannt wird (in provincia Hassia in comitatu Werinheri qui dicitur Madena)
  • undatiert: Amt Spangenberg

Altkreis:

Melsungen

Gericht:

Herrschaft:

1061 tätigen der Edle Erenfrid und seine Ehefrau Rucela einen Gütertausch mit dem Kloster Fulda und begeben sich damit in dessen Lehnsherrschaft. Sie übertragen dem Abt Widerad von Fulda verschiedene Güter in Provinz Hessen in der Grafschaft Werners, die Maden genannt wird, u.a. in Leimbach, und erhalten sie zu Lehen zurück. Außerdem erhalten sie den Hof Morschen als Lehen.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Dem Kloster Cappel werden 1197 von Papst Coelistin III. Einnahmen in Höhe von 14 Schilling in Leimbach bestätigt.
  • 1256 überträgt Ekhard von Ballenhausen seine Güter in Leimbach dem Kloster Heydau. 1263 schenkt Sophie von Brabant dem Kloster Heydau das zwischen Altmorschen und Heinebach gelegene Kirche in Leimbach mit allen Einkünften. 1275 und 1278 erfolgt eine Übertragung von sechs Hufen Land und einer Mühle zu Leimbach an Kloster Heydau durch die Landgrafen von Hessen. Zuvor hatten die Ritter von Spangenberg diese Güter als Lehen innegehabt.

Ortsadel:

Nach dem Ort nannte sich vermutlich ein Geschlecht von Leimbach, das schon 1220 vorkam (Wyss 1,9) und im 15. Jahrhundert ausstarb.

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Pleban (1235)
  • ecclesia (1263)
  • 1263 schenkte Landgräfin Sophie die Kirche dem Kloster Heydau
  • 1579 wird die wüste Kirche noch erwähnt
  • Möglicherweise befand sie sich 0,9 km weiter nordwestlich auf dem Kapellberg.

Pfarrzugehörigkeit:

Pfarrei, die noch in den Subsiedenregistern 1410, 1425 und 1432 genannt wird, dann aber wohl einging. 1527 wird der Gottesdienst alle 14 Tage von Braach aus versehen.

Kirchliche Mittelbehörden:

15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Peter zu Fritzlar, Erzpriestersprengel Braach

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Leimbach, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/5052> (Stand: 16.5.2023)