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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 53. Schwarzenborn

Weitere Informationen

Allmuthshausen

Stadtteil · 315 m über NN
Gemeinde Homberg (Efze), Schwalm-Eder-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

6,5 km südlich von Homberg (Efze)

Lage und Verkehrslage:

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss beiderseits des Rinnebachs sowie nach Westen und Osten hangaufwärts. Am Nordost-Rand des Ortes hochgelegene Kirche mit verbautem Kirchhof.

Straße Homberg -Waßmuthshausen - Allmuthshausen - Hülsa

im Süden des Ortes Abzweigung nach Leuderode - Lenderscheid

Ersterwähnung:

1061

Siedlungsentwicklung:

1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Wallenstein.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa (1061)
  • 1453: Dorf

Ortsteile:

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Umlegung der Flur:

1865/1866, 1881

Älteste Gemarkungskarte:

1719

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3530489, 5649044
UTM: 32 U 530403 5647224
WGS84: 50.975809° N, 9.43305° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

634009010

Flächennutzungsstatistik:

  • 1537: 9 1/2 landgräfliche Huben
  • 1742 (Kasseler Acker): 518 Land, 316 Wiesen, 791 Wald
  • 1885 (Hektar): 593, davon 159 Acker (= 26.81 %), 96 Wiesen (= 16.19 %), 318 Holzungen (= 53.63 %)
  • 1961 (Hektar): 783, davon 481 Wald (= 61.43 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1537: 23 Wohnhäuser, 8 Hübner, 18 Beisassen (vgl. Flächennutzung). 1575/85: 39 Hausgesesse
  • 1747: 31 Hausgesesse
  • 1834: 239, 1885: 203 Einwohner
  • 1861: alle Einwohner evangelisch-reformiert
  • 1885: 199, davon 199 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961 (Erwerbspersonen): 75 Land- und Forstwirtschaft, 59 Produzierendes Gewerbe, 7 Handel und Verkehr, 6 Dienstleistungen und Sonstiges
  • 1961: 302, davon 270 evangelisch (= 89.40 %), 26 katholisch (= 8.61 %)
  • Sept. 1635 - April 1636: Pest; 69 Pesttote. 1639: 16 verheiratet, 3 verwitwete Hausgesesse
  • Um 1490: 6 wehrhafte Männer (3 Pflüge, 7 Fastnachtshühner)

Diagramme:

Allmuthshausen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1061: Provinz Hessen, Grafschaft des Werner, die Maden genannt wird (in provincia Hassia in comitatu Werinheri qui dicitur Madena)
  • Um 1490: Amt Homberg
  • 1537 und später: Gericht am Wald
  • 1575/85: Amt Homberg
  • 1742: Amt Homberg, Gericht am Wald
  • 1807: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton und Friedensgericht Frielendorf
  • 1814: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Homberg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Homberg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Homberg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Homberg
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Altkreis:

Fritzlar-Homberg

Gericht:

  • 1822: Landgericht Homberg
  • 1832: Justizamt Homberg
  • 1867: Amtsgericht Homberg
  • 1879: Amtsgericht Homberg
  • 1968: Amtsgericht Homberg

Herrschaft:

1061 tätigen der Edle Erenfrid und seine Ehefrau Rucela einen Gütertausch mit dem Kloster Fulda und begeben sich damit in dessen Lehnsherrschaft. Sie übertragen dem Abt Widerad von Fulda verschiedene Güter in Provinz Hessen in der Grafschaft Werners, die Maden genannt wird, u.a. in Allmuthshausen, und erhalten sie zu Lehen zurück. Außerdem erhalten sie den Hof Morschen als Lehen

Gemeindeentwicklung:

Am 1.9.1968 bildete man im Zuge der hessischen Gebietsreform unter dem Namen Allmuthshausen einen Zusammenschluss der Gemeinden Allmuthshausen und Rückersfeld, der seit dem 31.12.1971 Stadtteil von Homberg (Efze) ist.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1338: Kloster Eppenberg erhält einen Zins aus der Mühle zu Allmuthshausen.
  • 1384: Hencze Frund Saßen von Allmuthshausen kauft von Henne Helwig das Gut zu Allmuthshausen, das an den weltlichen Richter von Mainz, Wasmuth Ohusen, und seinen Bruder Helwig jährlich 5 Schillinge zinst.
  • 1388: Heinemann Grebe überlässt Landgraf Hermann ein Gut zu Allmuthshausen.
  • 1574: Jost Merg zu Allmuthshausen verkauft dem Kaspar Weber zu Allmuthshausen einen Zins von der Mühlwiese zu Allmuthshausen.

Zehntverhältnisse:

1453: Die von Gilsa verkaufen ihren halben Zehnten zu Allmuthshausen dem Heinz Freund; hersfeldisches Lehen.

1457: Stift Hersfeld belehnt Heinrich von Gilsa mit dem halben Zehnten zu Allmuthshausen; folgend Belehnungen bis 1606.

Ortsadel:

1330

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit:

Um 1410: Pfarrei

1556 und 1569: mit der Pfarrei Waßmuthshausen verbunden

1585: selbständige Pfarrei

1589: Allmuthshausen eingepfarrt nach Waßmuthshausen

Seit 1835: Rückersfeld eingepfarrt nach Allmuthshausen

Patronat:

1569 und 1575/85: Patronat von Wildungen und von Rückersfeld.

Bekenntniswechsel:

Erster evangelischer Pfarrer: Johann Dilcher bis 1533

Kirchliche Mittelbehörden:

15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Peter zu Fritzlar, Erzpriestersprengel Mardorf

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Historische Ereignisse:

Sept. 1635 - April 1636: Pest; 69 Pesttote

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Allmuthshausen, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/3931> (Stand: 28.3.2022)