Historisches Ortslexikon
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Großherzogtum Hessen 1823-1850 (Übersichtskarte mit handschriftlichen Ergänzungen) – 6. Gladenbach
Willershausen
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Ortsteil · 263 m über NN
Gemarkung Nanz-Willershausen, Gemeinde Lohra, Landkreis Marburg-Biedenkopf - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
ca. 10 km südwestlich Marburg
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Lage und Verkehrslage:
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss auf nach Süden auslaufendem Feldrücken am linken Ufer des Wälchebaches.
Die B 255 (alte Landstraße nach Siegen bzw. Dillenburg) führt nördlich am Ort vorbei; auf sie trifft von Süden Straße von Lohra.
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Ersterwähnung:
1200/1220
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Siedlungsentwicklung:
Auf eine Wüstung deutet der Flurnamen Stumpf 1 km westlich Willershausen
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Historische Namensformen:
- Willicheshusen, in (1200/1220) [Klosterarchive 4: Die oberhessischen Klöster 2 S. 257-258, Nr. 546 = S. 376-377, Anhang II (Volltext)]
- Wilrizhusen (1232) [Landeshauptarchiv Koblenz, Best. 162, Akte 1401, Bl. 72r – 73r, Nr. 69]
- Wilherhusen (1272)
- Willereshusen (1307)
- Willershausen (1577)
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Bezeichnung der Siedlung:
- villa 1307 (Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 1I Nr. 118)
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Burgen und Befestigungen:
- Wüstburg
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Umlegung der Flur:
1933/34
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Älteste Gemarkungskarte:
1795
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3475550, 5624620
UTM: 32 U 475485 5622810
WGS84: 50.756547° N, 8.652453° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
53401305002
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Flächennutzungsstatistik:
- 1961 (Hektar): 344, davon 102 Wald (= 29.65 %)
- s. Nanz-Willershausen
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Einwohnerstatistik:
- 1577: 12 hausgesessene Mannschaften
- 1885: 16 Wohnhäuser mit 102 Bewohnern
- 1961: 1161, davon 122 evangelisch (= 10.51 %), 30 katholisch (= 2.58 %)
- Weiteres s. Nanz-Willershausen
- Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1374: Gericht Lohra, das 1601 mit dem Gericht Fronhausen vereinigt wird
- 1687: Amt Fronhausen
- 1807-1813: Kanton Lohra.
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
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Altkreis:
Marburg
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Gericht:
- 1821: Justizamt Fronhausen
- 1867: Amtsgericht Fronhausen
- 1948: Amtsgericht Marburg
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Gemeindeentwicklung:
Seit dem frühen 17. Jahrhundert bildete Willershausen mit Nanzhausen eine Gemeinde. Zur Enwicklung dieser Gemeinde s. Nanz-Willershausen.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1200/1220 hat das Stift Wetter ein Mannlehen von 1 Hufe in W. -1307 kauft der Deutsche Orden Marburg von dem mainzisch Notar Burghard dessen Güter; 1308 mit Zustimmung der Grafen von Solms-Königsberg von Heinrich von W. dessen Güter in W. Bis 1358 ist der Deutsche Orden-Besitz veräußert. - Vor 1325 haben die Zöllner ein Gut in W., das 1352 in erblichem Besitz der von Allna ist. - 1364 hat Kloster Caldern ein Gut zu W. - 1377 sind die landgräflich Renten und Gefälle in W. dem Ritter Emmerich von Linden versetzt. 1494 sind dem Landgraf 3 Pflüge in Nanzhausen und W. dienstbar. -
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Zehntverhältnisse:
Der Zehnte ist 1347 solms. Lehen der Vögte von Fronhausen
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 1577 und später: Nanzhausen und W. nach Lohra eingepfarrt
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Beginen:
Vermutlich lebt eine Begine Hetta 1307 hier.
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Historisches Ortslexikon Marburg, S. 346-347,
- Dersch, Klosterbuch, S. 156.
- Zitierweise ↑
- „Willershausen, Landkreis Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/9401> (Stand: 23.11.2021)