Historisches Ortslexikon
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- Großherzogtum Hessen 1823-1850 (Übersichtskarte mit handschriftlichen Ergänzungen) – 4. Biedenkopf
Oberdieten
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Ortsteil · 352 m über NN
Gemeinde Breidenbach, Landkreis Marburg-Biedenkopf - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
10 km südwestlich Biedenkopf.
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Lage und Verkehrslage:
Geschlossenes Dorf mit regelhaften Grundrissmerkmalen an der Einmündung des Achenbachs in die Diete. Kernbereich der Siedlung mit regelloser Gehöftanordnung auf einem nach Osten auslaufenden breiten Rücken. Im Südwesten und Norden des Ortes lineare, überwiegend einzeilige Bebauung entlang der B 253 (im Zuge einer alten Straße von Siegen über Dillenburg nach Biedenkopf).
Auf die B 253 trifft in Ortsmitte Straße von Achenbach.
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Historische Namensformen:
- Didinahe, de (1299) [Klosterarchive 3: Oberhessische Klöster, Band 1 Nr. 76)
- Dydena (1395)
- [vgl. auch Nieder-Dieten]
- Oberndiedena (1395)
- Obirdydin (1452)
- Obern Diden (1487)
- Uberndedennau (1492)
- Oberndiedn (1677)
- Dieten, Ober-
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
-
Umlegung der Flur:
1962/73
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Älteste Gemarkungskarte:
1831
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3458925, 5636044
UTM: 32 U 458867 5634230
WGS84: 50.858296° N, 8.415583° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
534005050
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Flächennutzungsstatistik:
- 1854 (Morgen): 2188, davon 1221 Acker (= 55.80 %), 406 Wiesen (= 18.56 %), 488 Wald. (= 22.30 %)
- 1885 (Hektar): 521, davon 167 Ackerland (= 32.05 %), 94 Wiesen (= 18.04 %), 144 Holz. (= 27.64 %)
- 1961 (Hektar): 547, davon 146 Wald (= 26.69 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1577: 10, 1630: 15 Hausgesesse. 1677: 21 Männer, 2 Witwen, 9 Jungmannschaften, 11 ledige Mannschaften 1742: 28 Haushalte 1834: 275, 1885: 292, 1925: 426, 1939: 481, 1950: 648, 1961: 613 Einwohner. 1830: 249 evangelische Einwohner. 1961: 491 evangelische, 66 römisch-katholische Einwohner. 1630: 6 zweispännige, 7 einspännige Ackerländer, 2 Einläufige. 1867 (Erwerbspersonen): 131 Landwirtschaft, 1 Forstwirtschaft, 2 Bergbau und Hüttenwesen, 9 Gewerbe und Industrie, 8 Verkehr, 1 persönliche Dienstleistungen, 1 Erziehung und Unterricht. 1961 (Erwerbspersonen): 156 Land- und Forstwirtschaft, 163 produzierendes Gewerbe, 15 Handel und Verkehr, 23 Dienstleistungen und sonstiges
- 1885: 292 evangelisch, 0 katholisch
- 1961: 613, davon 491 evangelisch (= 80.10 %), 66 katholisch (= 10.77 %)
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1395: Gericht Meisbach, das um 1500 mit den Gericht Breidenbach und Wallau zusammengefaßt war. 1577 und später: Gericht (Amt) Grund Breidenbach
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Blankenstein, Gericht Melsbach
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Battenberg
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (Umbenennung)
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
- 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Biedenkopf
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
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Altkreis:
Biedenkopf
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Gericht:
- 1821: Patrimonialgericht Grund Breidenbach
- 1823: Landgericht Biedenkopf
- 1867: Amtsgericht Biedenkopf
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Gemeindeentwicklung:
Zum 1.7.1974 wurde Oberdieten im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Breidenbach eingegliedert.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1487 verkaufen die von Breidenbach genannt Breidenstein den Marburger Kugelherren ihr Gütchen in Ober-Dieten. 1577 sind zahlreiche Güter der von Löwenstein in Ober-Dieten verpfändet. Desgleichen hat Robert von Breidenstein 1577 etliche Güter an Gerlach Höpener und Angehörige verpfändet. Wolf Georg von Breidenbach erhält 1577 Einkünfte von 1 Gut zu Ober-Dieten. Der Zehnte ist 1726 landgräfliche Mannlehen der von Breidenbach. Ortsadel: 1299
- Kirche und Religion ↑
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Pfarrzugehörigkeit:
1577 und später: nach Breidenbach eingepfarrt.
Seit 1965 Pfarrei; eingepfarrt: Nieder-Dieten, Achenbach
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Bekenntniswechsel:
Da Filial von Breidenbach, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Breidenbacher Pfarrer Balthasar Kleinhenn ab 1528.
Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch
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Kirchliche Mittelbehörden:
bis 15. Jahrhundert: Sendbezirk Breidenbach
- Kultur ↑
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
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Wirtschaft:
1756 wird am Hallenberg Kupfererz geschürft. 1870/72: Brauneisenerzabbau (Spateisen) in der Grube Garibaldi im Süden der Gemeinde. Nordöstlich des Dorfes weisen die Flurnamen In der Grube beziehungsweise Das Grubenfeld auf früheren Bergbau; vgl. auch Flurname Schlackenbrache. Auf eine frühere Schmiede könnten die Flurnamen (Unterm) Schmidtrain, -acker, -wiese hinweisen. Schiefersteinbruch 1854 erwiesen; Grube Neue Hoffnung bis 1951 in Betrieb. 1704 und später befinden sich in Ober-Dieten 2 Mühlen; die eine nordöstlich abgesetzt vom Ort an der Diete (1704: Naumühle, 1850: Ober-Dietener Mühle; Mühlengehöft noch vorhanden), die andere am Nordwest-Rand der damaligen Dorfsiedlung am Achenbach (Achenbacher Mühle; heute Wüstung). 2. Hälfte 19. Jahrhundert: Errichtung einer Dampfsägemühle südlich von Ober-Dieten, dicht an der heutigen B 253; als Sägewerk noch bestehend. Seit 2. Hälfte des 19. Jahrhundert bestand am nordwestlichen Ortsrand ferner eine Ziegelei
- Nachweise ↑
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Literatur:
- K. Huth, Die Gemeinde Breidenbach und ihre 7 Ortsteile im Wandel der Jahrhunderte (1982), S. 90-103
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die acquirierten Lande und die verlorenen Gebiete, S. 215
- Zitierweise ↑
- „Oberdieten, Landkreis Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/9526> (Stand: 4.8.2020)