Historisches Ortslexikon
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Weitere Informationen
Trohe
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Ortsteil · 173 m über NN
Gemeinde Buseck, Landkreis Gießen - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
6 km nordöstlich von Gießen
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Lage und Verkehrslage:
Geschlossenes Dorf mit regelhaften Grundrißmerkmalen in der Aueniederung rechts der Wieseck. Am östlichen Ortsrand ehemaligen Burg.
Straße Rödgen - Alten-Buseck u. Wieseck - Großen-Buseck.
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Ersterwähnung:
1210
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Historische Namensformen:
- Traha, de (1210) [Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3, Nr. 5]
- Drahe, de (1232) [Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3, Nr. 20]
- Draha, de (1247) [Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3, Nr. 52]
- Draye, von (1333) [Urkundenbuch der Herren von Hanau 2, Nr. 396]
- Draehe, von (1378) [Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 3, Nr. 1158]
- Drawe, von (1387) [Baur, Hessische Urkunden 1 (Starkenburg und Oberhessen), Nr. 1177]
- Trahe (1432) [Baur, Hessische Urkunden 4, Nr. 124]
- Droe, von (1465) [Riedesel zu Eisenbach 2, Nr. 973]
- Throe, von (1485) [Riedesel zu Eisenbach 2, Nr. 1418]
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
- Belzemühle
- Troher Mühle
- Burg Trohe (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
- Burg Weißburg (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
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Burgen und Befestigungen:
- Burg auf flachem Hügel in Flußschleife.
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Älteste Gemarkungskarte:
(1846-1896), 1930
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3482611, 5608271
UTM: 32 U 482543 5606468
WGS84: 50.609835° N, 8.753287° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
531003050
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Flächennutzungsstatistik:
- 1854 (Morgen): 94, davon 31 Acker, 49 Wiesen, - Wald
- 1961 (ha): 23, davon - Wald
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Einwohnerstatistik:
- 1577: 20 Hausg.
- 1630: ohne Angaben
- 1667: 11 Männer, 1 Beisasse
- 1742: 25 Untert., 14 Junge Mannsch.
- 1804: 147 Einwohner
- 1834: 131 Einwohner
- 1885: 167 Einwohner
- 1925: 251 Einwohner
- 1939: 267 Einwohner
- 1950: 345 Einwohner
- 1961: 417 Einwohner
- 1830: 145 evangelische Einwohner 1961: 307 ev., 61 römischkath. Einwohner
- 1961 (Erwerbspers.): 20 Land- u. Forstwirtsch., 103 Prod. Gewerbe, 34 Handel, Verkehr u. Nachrichtenübermittlung, 40 Dienstl. u. Sonstige
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Gericht Lollar
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Stadtamt Gießen
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Gießen
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
- 1837: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Gießen
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Gießen
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
- 1979: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen
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Altkreis:
Gießen
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Gericht:
- Schultheiß, Schöffen 1530 gen.
- 1821: Landgericht Gießen
- 1879: Amtsgericht Gießen
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Herrschaft:
1340 verfügt Trohe über ein eigenes Gericht ohne Beidörfer. Über den Ursprung dieses Ortsgericht ist nichts Näheres bekannt. 1398 wird es zusammen mit dem Ger. Buseck dem sog. Busecker Tal zugerechnet, mit dem Kg. Wenzel Lgf. Hermann belehnt. Die v. Buseck, v. Trohe und v. Schwalbach sollen dem Lgf. als ihrem Erbherrn huldigen. 1449 belehnt Lgf. Ludwig die Milchling v. Schönstadt mit ihrem Teil an Trohe. 1577 steht Trohe mit Ger. und Peinlichkeit den Schutzbar gen. Milchling und den v. Schwalbach zu. 1641 verkauft der Freiherr v. Burgmilchling sein Anrecht, die Hälfte an Trohe an die Lgff., die restliche Hälfte gelangt 1750 von den übrigen Lehnsträgern, darunter den v. Schwalbach, an Hessen. 1778 wird Trohe zum Ger. Lollar gezogen, 1781 dem Stadtjustizamt Gießen eingegliedert.
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Gemeindeentwicklung:
Am 1.10.1971 Eingliederung in die Gemeinde Großen-Buseck, am 01.01.1977 Eingemeindung nach Buseck
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1498 gestattet Landgraf Wilhelm dem Dorf Trohe, den landgräflichen Wald gen. Fernwalt mit ihrem Vieh 3 Jahre lang nacheinander zu nutzen, wofür die Ew. jährl. 3 Gulden an den Rentmeister in Gießen zahlen (Demandt, Regesten Kopiare 1 Nr. 1911).
- Stift Zelle (Schiffenberg) verfügt im 14. Jahrhundert über Pachteinnahmen (Römer, Einkünfteverzeichnisse).
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Ortsadel:
1210-1641
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- Kirchsatz 1525 erwähnt (Lindenstruth, Streit 1, S. 104 Anm. 1).
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Pfarrzugehörigkeit:
1577 bei Alten-Buseck eingepfarrt; bis 1838: Filiale von Großen-Buseck, seitdem bei Alten-Buseck eingepfarrt.
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Bekenntniswechsel:
Da Filial von Großen-Buseck, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Großen-Busecker Pfarrer Paulus Hain vor 1549.
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Kirchliche Mittelbehörden:
15. Jahrhundert: Mit Einschränkung im Sendbezirk Buseck
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 einklassige Volksschule, Schulhaus von 1892
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Zitierweise ↑
- „Trohe, Landkreis Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/10533> (Stand: 8.3.2022)