Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Die Datenverarbeitungsfirma EDS eröffnet in Rüsselsheim ein neues Rechenzentrum, 21. April 1998

Nach zehnmonatiger Bauzeit eröffnet das Datenverarbeitungsunternehmen Electronic Data Systems (EDS) im Gewerbegebiet Hasengrund im südöstlichen Teil der Stadt Rüsselsheim ein neues Rechenzentrum.

Größter Standort in Europa

Eigenen Angaben zufolge hat das aus den Vereinigten Staaten stammende und weltweit operierende Unternehmen rund 50 Millionen DM in die Realisierung der Anlage investiert, die nun eines unter weltweit insgesamt 14 EDS-eigenen Großrechenzentren ist. Am Standort Rüsselsheim befindet sich der Hauptsitz der deutschen EDS-Gruppe. Hier ist rund die Hälfte der 3.100 in Europa beschäftigten Mitarbeiter der 1962 von Ross Perot, einem ehemaligen Mitarbeiter des Informationstechnik (IT)- Riesen IBM, gegründeten Firma tätig. Größter deutscher Kunde bei EDS ist die Adam Opel AG, die 1985 ihre gesamte Datenverarbeitung an EDS auslagerte, nachdem im Jahr zuvor der amerikanische Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) den Outsourcing-Dienstleister EDS aufgekauft hatte. 1997 erzielte EDS einen weltweiten Umsatz von mehr als 15 Millionen US-Dollar. Die technischen Anlagen des unter der Bezeichnung „Informations- und Service-Management-Centers“ eröffneten Rechenzentrums verfügen über eine Online-Speicherkapazität von mehr als 14 Terabyte – eine Informationsmenge, die sich sonst auf rund drei Milliarden Seiten des Papierformats DIN A 4 unterbringen ließe. Zur Ausstattung des Systems zählt auch ein modernes Datensicherungssystem und eine nach Unternehmensangaben „innovative Sicherheitstechnologie“.

Nachdem die Firma 2008 von Hewlett Packard übernommen worden war, wurde im Januar 2014 der Standort Rüsselheim geschlossen. Dadurch verloren 1.100 Mitarbeiter ihre Jobs.
(KU)