Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Wölfersheim

Ortsteil · 157 m über NN
Gemeinde Wölfersheim, Wetteraukreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

8,5 km nordöstlich von Friedberg

Lage und Verkehrslage:

In zentraler Lage zwischen Vogelsberg und Taunus an der Bundesstraße B 455 gelegen

Ersterwähnung:

1128

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • ville (1142-1153)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Burgen und Befestigungen:

  • Die Pfarrkirche am Nordrand des Ortes wurde auf den Grundmauern einer früheren Burg errichtet.

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3486859, 5584931
UTM: 32 U 486790 5583137
WGS84: 50.400128° N, 8.814123° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

440024040

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 3728, davon 3144 Acker, 261 Wiesen, 219 Wald
  • 1961 (Hektar): 916, davon 37 Wald (= 4.04 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1961: 2566, davon 1919 evangelisch (= 74.79 %), 619 katholisch (= 24.12 %)
  • 1970: 2924 Einwohner

Diagramme:

Wölfersheim: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1787: Fürstentum Solms-Braunfels (Anteil an der Herrschaft Münzenberg), Amt Wölfersheim (zum Umfang des Amtes s. Mittelpunktfunktion)
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Wölfersheim (zur Standesherrschaft Solms gehörig)
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Wölfersheim (zur Standesherrschaft Solms gehörig)
  • 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Hungen
  • 1841: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Hungen
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Friedberg
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis

Altkreis:

Friedberg

Gericht:

  • 1271: Gericht Södel
  • 1820: standesherrliches Amt Wölfersheim mit Gambach
  • 1822: Landgericht Hungen
  • 1879: Amtsgericht Friedberg

Herrschaft:

1271 gelangt Wölfersheim an Werner von Falkenstein

Gemeindeentwicklung:

Zur Entwicklung der im Zuge der hessischen Gebietsreform neu gebildeten Gemeinde s. Wölfersheim. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Wölfersheim.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1128 weist Erzbischof Adalbert I. von Mainz dem Domkapitel Einkünfte aus Wölfersheim zu.

Zehntverhältnisse:

1149 bezog das Kloster Ilbenstadt den hiesigen Zehnten und hatte dafür die Kosten der Decke der Kirche in Södel zu tragen.

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit:

Bis 1611 Filial von Södel, danach eigenständige Pfarrei.

Patronat:

1611 Grafen von Solms-Braunfels

Diakonische Einrichtung:

Gemeindepflege 1935 – 1975 durch Diakonissen (Angaben basieren auf Mitteilungen des Zentralarchivs der EKHNZA in Darmstadt vom 01.07.2021), nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 1 Kraft

Bekenntniswechsel:

Da bis 1611 Filial von Södel, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Södeler Pfarrer Seifried Bender um 1550.

Erster eigener evangelischer Pfarrer: Simon Leurelius 1611-1612

Reformierter Bekenntniswechsel: 1611, 1628 katholisch, 1631 wieder reformiert.

Kirchliche Mittelbehörden:

Erzbistum Mainz, Archidiakonat Mariengreden, Dekanat Friedberg, Sendbezirk Södel

Kirchspiel Södel

Juden:

Vor 1449 lebte ein Jude im Ort, der nach Hungen zog.

Das Recht zur Niederlassung (der iudenseße ) lag bei Graf Otto v. Solms-Braunfels Mitte des 15. Jahrhunderts.

1830: 23, 1905: 20 Juden

Betraum; Friedhof

Kultur

Schulen:

1550er Jahre Schule errichtet; 1910 Volksschule mit vier Klassen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion:

1787 gehörten zum Amt Wölfersheim Obbornhofen, Weckesheim und Wölfersheim.

Wirtschaft:

1854 werden ein Braunkohlewerk und zwei Ziegeleien erwähnt.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Wölfersheim, Wetteraukreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/11954> (Stand: 26.8.2023)