Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Berstadt

Ortsteil · 144 m über NN
Gemeinde Wölfersheim, Wetteraukreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

13 km nordöstlich von Friedberg

Lage und Verkehrslage:

Auf einem nach drei Seiten zum Zingelbach, einem westlichen Zufluss der Horloff, abfallenden Mittelterrassenvorsprung

Ersterwähnung:

(802–817)

Historische Namensformen:

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Burgen und Befestigungen:

  • An der Nordseite des Ortes ehemals Turmburg mit Wassergraben

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3490475, 5587872
UTM: 32 U 490404 5586077
WGS84: 50.426637° N, 8.864907° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

440024010

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 3971, davon 3155 Acker, 663 Wiesen. Der Markwald hat eine Ausdehnung von 1257 Morgen
  • 1961 (Hektar): 1308, davon 306 Wald (= 23.39 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1961: 1294, davon 1089 evangelisch (= 84.16 %), 198 katholisch (= 15.30 %)
  • 1970: 1322 Einwohner

Diagramme:

Berstadt: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt (Anteil am Fürstentum Oberhessen), Amt Bingenheim (Fuldische Mark)
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Bingenheim
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Bingenheim
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Nidda
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Nidda
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Nidda
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Nidda
  • 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Büdingen
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Büdingen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Büdingen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Büdingen
  • 1971: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Friedberg
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis

Altkreis:

Büdingen

Gericht:

  • 1821: Landgericht Nidda
  • 1853: Landgericht Hungen
  • 1879: Amtsgericht Hungen
  • 1934: Amtsgericht Friedberg
  • 1968: Amtsgericht Nidda

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 zur Gemeinde Wölfersheim (Kreis Friedberg)

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • (802–817) erhält Kloster Fulda eine Privatschenkung in Berstadt.
  • Einer von 11 Orten der in der Wetterau gelegenen, sogenannten "Fuldischen Mark" um Echzell als Kern, die dem Kloster Fulda gehörte (Demandt, Geschichte Hessen, S. 336).
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Um 1100: Kirche

Pfarrzugehörigkeit:

1255: eigenständige Pfarrei mit den Tochterpfarreien Bellersheim und Wohnbach

Sendbezirk Berstadt: Berstadt, Bellersheim und Wohnbach

Patronat:

Um 1100: Kloster Fulda

1255: Domkapitel zu Mainz (Recht der Präsentation durch den Vikar bei Fulda)

1255: Inkorporierung ins Mainzer Domkapitel

1577: Landgrafschaft Hessen. Zur Zeit, da die Landgrafschaft Hessen-Bingenheim bestand (1648-1681), hatte Landgraf Wilhelm Christoph von Hessen-Bingenheim die Kollatur, allerdings mit Beschränkungen, vorübergehend inne.

Bekenntniswechsel:

Erster evangelischer Pfarrer: Leonhard Busch 1536(?)-1576

Kirchliche Mittelbehörden:

15. Jahrhundert: Archidiakonat St. Mariengreden in Mainz, Dekanat Friedberg, Sendbezirk Berstadt

Kultur

Schulen:

1543 Schule vorhanden, vermutlich in den 1530er Jahren gegründet; 1669 bis 1820 Diakone erteilen Unterricht; 1801 Aufteilung in eine Jungen- und Mädchenschule; ab 1820 eine besoldete Lehrerstelle; 1910 Volksschule mit drei Klassen, zwei Schulhäuser von 1841 und 1908

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Berstadt, Wetteraukreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/12136> (Stand: 13.3.2022)