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Herzogtum Nassau 1819 – 40. Wehen

Niederlibbach

Stadtteil · 325 m über NN
Gemeinde Taunusstein, Rheingau-Taunus-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

10,2 km nordöstlich von Bad Schwalbach

Ersterwähnung:

1184

Historische Namensformen:

  • Lidelbach (1184) [Kopialbuch des Klosters Bleidenstadt, 17. Jahrhundert; Peter Acht, Probleme der Mainzer Urkundenforschung, in: Archivalische Zeitschrift, 55 (1959), S. 93, Beilage 2a]
  • Lydebach (1318)
  • Lydebach (1360)
  • Lidebach (um 1400)
  • Liddebach (1401)
  • Liebbach (1446)
  • Lyddebach (1446)
  • Liedebach (1465)
  • Liedbach (1491)
  • Ledebach (1495)
  • Lydbach (1510)
  • Niddern Lidbach (1521/23)
  • Liedtbach (1566)
  • Unterliebach (1632)
  • Nieder Lippach (1653)
  • Libbach (1782)

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3440888, 5563992
UTM: 32 U 440837 5562206
WGS84: 50.20908° N, 8.170864° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

439015050

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 361, davon 145 Acker (= 40.17 %), 25 Wiesen (= 6.93 %), 172 Holzungen (= 47.65 %)
  • 1961 (Hektar): 360, davon 177 Wald (= 49.17 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1566: 14 Haushaltungen
  • 1648: 2 Haushaltungen
  • 1821: 235 Einwohner
  • 1885: 213, davon 210 evangelisch (= 98.59 %), 3 katholisch (= 1.41 %)
  • 1961: 247, davon 211 evangelisch (= 85.43 %), 34 katholisch (= 13.77 %)
  • 1970: 256 Einwohner

Diagramme:

Niederlibbach: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1566: Amt Idstein
  • 1787: Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt oder Herrschaft Idstein
  • 1816: Herzogtum Nassau, Amt Wehen
  • 1849: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VI (Kreisamt Langen-Schwalbach)
  • 1854: Herzogtum Nassau, Amt Wehen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden,Untertaunuskreis
  • 1968: Regierungsbezirk Darmstadt, Untertaunuskreis
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis

Altkreis:

Untertaunuskreis

Gericht:

  • Nach dem Weistum hat das Gericht Niederlibbach seinen Oberhof in Bleidenstadt.
  • 1816: Amt Wehen
  • 1849: Justizamt Wehen
  • 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Wehen
  • 1867: Amtsgericht Wehen
  • 1945: Amtsgericht Bad Schwalbach

Gemeindeentwicklung:

Am 1.7.1972 zur Stadt Taunusstein

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1184 ist Niederlibbach unter den Orten, die Papst Lucius dem Kloster Bleidenstadt bestätigt. 1318 überlässt das Kloster Fabro senior, dessen Sohn Kuno nostroum officium in Libbach nach Landsiedelrecht. 1360 werden Bleidenstädter Güter erwähnt, die von dem Knappen Siegfried von Wehen vermacht waren. 1502 ist Peter aus Hambach mit dem Stiftshof belehnt.
  • 1346 behält sich Graf Gerlach von Nassau bei der Übergabe der Regierung an seine Söhne u. a. Einnahmen in Libbach vor. 1401 geht Niederlibbach von Kloster Bleidenstadt zu Lehen an Nassau-Idstein und deren Rechtsnachfolger. 1446 existiert ein Weistum über die Gerechtsame der Grafen von Nassau-Idstein.

Zehntverhältnisse:

1402 ist ein halber Zehnter von Bleidenstadt an Peter aus Hambach verpachtet. 1782 gehört der ganze Frucht- und Blutzehnt des Libbacher Grundes dem Mainzer Domkapitel als Nachfolger des Stiftes Bleidenstadt.

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Errichtung einer Kuratskapelle in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, 1509 Chor ergänzt

Pfarrzugehörigkeit:

In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts gehört Niederlibbach mit seiner Filialkapelle zum Kirchspiel Bleidenstadt. 1594 ist diese Filialkapelle von Strinz-Margarethä. 1655 wird sie zeitweilig von den Pfarreien Oberauroff und Strinz-Trinitatis versehe.

Patronat:

Das Patronatsrecht hat im 16. Jahrhundert das Kloster Bleidenstadt.

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts.

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Niederlibbach, Rheingau-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/10804> (Stand: 14.9.2023)