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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Herzogtum Nassau 1819 – 40. Wehen

Neuhof

Ortsteil · 388 m über NN
Gemeinde Taunusstein, Rheingau-Taunus-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

10,2 km nordöstlich von Bad Schwalbach

Lage und Verkehrslage:

Siedlung am Aarbach mit ovalem mittelalterlichem Kern und Kirche in Randlage.

Ersterwähnung:

1230/31

Historische Namensformen:

  • Newenhove (1230/31) [Nassauisches Urkundenbuch 1,1, Nr. 430]
  • Nove curie (1235)
  • Nova Curia (1237)
  • Nuwenhoff (1355)
  • Neuenhoff (1358)
  • Neuwenhoiff (1509)
  • Nüwinhoiff (1521/23)
  • Neuhoff (um 1600)
  • Newhoff (um 1700)

Bezeichnung der Siedlung:

  • 1653 Freiflecken des Oberamtes Idstein

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3443666, 5559687
UTM: 32 U 443614 5557903
WGS84: 50.170652° N, 8.210415° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

439015040

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 1090, davon 265 Acker (= 24.31 %), 114 Wiesen (= 10.46 %), 677 Holzungen (= 62.11 %)
  • 1961 (Hektar): 1004, davon 430 Wald (= 42.83 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1648: entvölkert
  • 1821: 33
  • 1885: 532, davon 485 evangelisch (= 91.17 %), 47 katholisch (= 8.83 %)
  • 1961: 782, davon 652 evangelisch (= 83.38 %), 115 katholisch (= 14.71 %)
  • 1970: 1134
  • um 1700: 108 Einwohner

Diagramme:

Neuhof: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1230/31: Grafschaft Nassau
  • 1566: Amt Idstein
  • 1787: Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt oder Herrschaft Idstein
  • 1816: Herzogtum Nassau, Amt Wehen
  • 1849: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VI (Kreisamt Langen-Schwalbach)
  • 1854: Herzogtum Nassau, Amt Wehen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden,Untertaunuskreis
  • 1968: Regierungsbezirk Darmstadt, Untertaunuskreis
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis

Altkreis:

Untertaunuskreis

Gericht:

  • 1816: Amt Wehen
  • 1849: Justizamt Wehen
  • 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Wehen
  • 1867: Amtsgericht Wehen
  • 1945: Amtsgericht Bad Schwalbach

Herrschaft:

1653 wird Neuhof unter den Freiflecken des Oberamtes Idstein genannt; 1668 und 1684 erhielt der Ort Freiheitsprivilegien.

1778 wird ein Gesuch der Gemeinde um Zuteilung an das Amt Wehen abschlägig beschieden.

Gemeindeentwicklung:

1.4.1954: Umgemeindung eines bewohnten Flurstücks (9 Einw.) nach der Gemeinde Engenhahn. Am 1.10.1971 wird Neuhof in die Stadt Taunusstein eingegliedert.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1230/31 ist der Hof in der Grafschaft Heinrichs von Nassau gelegen und an den Deutschen Orden verschenkt. 1237 wird er von diesem an das Kloster Tiefenthal weitervergeben, das den Hof 1285 unter Ausschluss von Leuten, Zins und Zehnten an Nassau zurückgibt. 1355 gelangt Neuhof im Gegensatz zu anderen Orten des Wehener Grundes an Nassau-Idstein. 1564 übergibt Graf Philipp von Nassau-Idstein Burg und Dorf Neuhof seinem Brunder Balthasar.

Zehntverhältnisse:

1798 steht der Zehnte dem Kloster Bleidenstadt zu

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1333 ist eine von Graf Gerlach errichtete Kapelle vorhanden, um 1717 Neubau fertiggestellt.

Pfarrzugehörigkeit:

1340 wird die Kapelle der Stiftskirche zu Idstein inkoporiert. Später zum Kirchspiel Wehen gehörig. 1604 Trennung von Wehen

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts.

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Zoll:

1358, 1363 und 1430 spielt der Hof eine Rolle bei Auseinandersetzungen zwischen Nassau-Idstein und Nassau-Weilburg, da dessen von Kaiser und Reich verliehener Zoll von den Fuhrleuten umfahren wurde. Nassau-Weilburg besaß in Neuhaus und Finsternthal das Recht, 20 Jahre lang den Zoll zu erheben, wobei ihm jedoch keine Obrigkeit zustand.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Neuhof, Rheingau-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/10800> (Stand: 16.10.2018)