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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 103. Altengronau

Marjoß

Stadtteil · 253 m über NN
Gemeinde Steinau an der Straße, Main-Kinzig-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

10,2 km südlich von Schlüchtern

Lage und Verkehrslage:

An der Jossa gelegen.

Ersterwähnung:

1167

Historische Namensformen:

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3536856, 5569203
UTM: 32 U 536767 5567415
WGS84: 50.257735° N, 9.515783° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

435028040

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 606, davon 394 Acker (= 65.02 %), 150 Wiesen (= 24.75 %), 3 Holzungen (= 0.50 %)
  • 1961 (Hektar): 556, davon 37 Wald (= 6.65 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1587: 18 Schützen, 11 Spießer
  • 1632: 33 Dienstpflichtige
  • 1753: 70 Haushaltungen mit 328 Personen
  • 1812: 90 Feuerstellen, 489 Seelen
  • 1885: 743, davon 727 evangelisch (= 97.85 %), 16 katholisch (= 2.15 %)
  • 1961: 728, davon 648 evangelisch (= 89.01 %), 66 katholisch (= 9.07 %)
  • 1970: 750

Diagramme:

Marjoß: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Grafschaft Hanau-Münzenberg, Amt Schlüchtern
  • 1806/7-10: Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Hanau, Amt Steinau (Militärverwaltung)
  • 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau, Distrikt Steinau
  • 1816: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hanau, Amt Steinau
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Landkreis Schlüchtern
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hanau
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Landkreis Schlüchtern
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Schlüchtern
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Schlüchtern
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Schlüchtern
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Schlüchtern
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis

Altkreis:

Schlüchtern

Gericht:

  • Amtsgericht Steinau
  • 1822: Justizamt Steinau
  • 1867: Amtsgericht Steinau
  • 1968: Amtsgericht Schlüchtern

Gemeindeentwicklung:

Seit 31.12.1971 Ortsteil der Stadt Steinau an der Straße.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1167 besitzt das Kloster Schlüchtern in Marjoß die Kirche mit den Zehnten, den Einwohnern und allen Besitzungen, mit Wiesen, Wald Gewässern und allen Rechten.
  • 1422 streiten die von Hutten erfolgreich mit denen von Thüngen um Marjoß. Die Obrigkeit steht 1496 Hanau zu.
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1167 gehört die Kirche (basilica) dem Kloster Schlüchtern. 1311 Erwähnung eines Plebans

Patrozinien:

  • Maria Magdalena [1481]

Pfarrzugehörigkeit:

1167 Filial- und Eigenkirche von Kloster Schlüchtern. 1464/65 als Pfarrei geführt, wird Marjoß 1475 wieder als Filialkirche des Klosters genannt.

bis 1543 zur Pfarrei Schlüchtern, danach selbständige Pfarrei

Protestantische Kirche der Klasse Schlüchtern.

Diakonische Einrichtung:

02.02.1912 eine Schwester, Krankenpflege, Vereinsbetreuung, Gemeindearbeit, Kinderschule in der Sommerzeit, Sardemann, Geschichte des hessischen Diakonissenhauses zu Cassel S. 316; Diakoniestation bis 1983 (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus)

Bekenntniswechsel:

Erster evangelischer Pfarrer: Wendelin Ithmann 1543-1544

Reformierter Bekenntniswechsel

Neben der reformierten bestand eine kleine lutherische Gemeinde.

Seit 1818 unierte Pfarrei.

Kirchliche Mittelbehörden:

1464/65: Bistum Würzburg, Archidiakonat Karlstadt.

Kultur

Schulen:

1910 Volksschule mit zwei Klassen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Mühlen:

Im südlichen Bereich des Ortes lag die Obere Mühle (Stilllegung 1968), an der nordöstlichen Randlage die Untere Mühle (Stilllegung 1958), beide an einem von der Jossa abgeleiteten Betriebsgraben.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Marjoß, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/11430> (Stand: 26.11.2022)