Historisches Ortslexikon
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 99. Windecken
Weitere Informationen
Marköbel
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Ortsteil · 134 m über NN
Gemeinde Hammersbach, Main-Kinzig-Kreis - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
10,5 km nordöstlich von Hanau
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Ersterwähnung:
839
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Siedlungsentwicklung:
Im westlichen Bereich des Ortskerns befand sich ein steinernes Kohortenkastell mit zwei Gräben, das bis zum Ende der Römerzeit bestand und die innerörtliche Straßenführung bis heute bestimmt.
1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Baiersröderhof.
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Historische Namensformen:
- Cavilla (839) [Urkundenbuch der Herren von Hanau 1, Nr. 27, S. 13-14]
- Kebella, in (1057) [Kop. 15. Jh. MGH Diplomata Könige 6, Heinrich IV. : Gladiss, Nr. 21, S. 26]
- Kebeln (1220) [Urkundenbuch der Herren von Hanau 1, Nr. 140, S. 111]
- Markivele (1272)
- Margkebel (1289)
- Markebel (1289)
- Markebil (1368) [Urkundenbuch der Herren von Hanau 3, S. 648-649, Nr. 569]
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Bezeichnung der Siedlung:
- locus (839)
- villa (1057)
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3498925, 5565137
UTM: 32 U 498851 5563351
WGS84: 50.222327° N, 8.983889° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
435013020
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Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 1183, davon 689 Acker (= 58.24 %), 93 Wiesen (= 7.86 %), 362 Holzungen (= 30.60 %)
- 1961 (Hektar): 1345, davon 360 Wald (= 26.77 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1632: 87 Haushaltungen und 4 Juden
- 1753: 136 Haushaltungen und 8 Juden mit zusammen 639 Personen
- 1812: 156 Feuerstellen, 830 Seelen
- 1885: 1162, davon 1053 evangelisch (= 90.62 %), 3 katholisch (= 0.26 %), 15 andere Christen (= 1.29 %), 91 Juden (= 7.83 %)
- 1961: 1587, davon 1411 evangelisch (= 88.91 %), 162 katholisch (= 10.21 %)
- 1970: 1683
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1057: Wettereiba in der Grafschaft des Grafen Berthold (in pago Wedereyba in comitatu comitis Bertholdi)
- 1787: Landgrafschaft Hessen, Grafschaft Hanau-Münzenberg, Amt Windecken
- 1806/7-10: Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Hanau, Amt Windecken (Militärverwaltung)
- 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau, Distrikt Windecken
- 1816: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hanau, Amt Windecken
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Kreis Hanau
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hanau
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Landkreis Hanau
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hanau
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Hanau
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Hanau
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Hanau
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis
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Altkreis:
Hanau
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Gericht:
- Amtsgericht Windecken
- 1822: Landgericht Hanau
- 1823: Justizamt Windecken
- 1867: Amtsgericht Windecken
- 1943: Amtsgericht Hanau
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Herrschaft:
1368 erhält Ulrich III. von Hanau von Kaiser Karl IV. eine Stadtrechtsurkunde, in der er dem Ort die Freiheiten und Rechte von Hanau verleiht.
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Gemeindeentwicklung:
Am 31.12.1970 zur Gemeinde Hammersbach (Kreis Hanau).
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 839 überträgt Kaiser Ludwig der Fromme seinem Getreuen Eckhart Besitz und Hörige zu Marköbel zu Eigen, die dessen Vater zuvor als kaiserliches Lehen innehatte.
- 1057 schenkt König Heinrich IV. seinem Ministerialen Kuno in Anbetracht dessen treuer Dienste aufgrund der Intervention seiner Mutter, der Kaiserin Agnes, das in der Wetterau in der Grafschaft Malstatt des Grafen Berthold gelegene Lehen und Gut zu Marköbel, Himbach und Langen-Bergheim, welches jener zu Lebzeiten seines Vaters, Kaiser Heinrichs III., besessen hat, nebst allem Zubehör sowie mit allen Gerechtsamen und Einkünften zu freiem Eigen.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 1298 Kirche, Pfarrer genannt
- 1338: Pfarrei
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Pfarrzugehörigkeit:
1375 unter dem Ruralkapitel von Roßdorf
Zur protestantischen Pfarrei der Klasse Windecken gehörten die Hirzbacher und Baiersröder Höfe.
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Patronat:
1298: 2/3 bei den Herren von Falkenstein, 1/3 bei den Herren von Hanau
Seit 1490: 2/3 Isenburg-Büdingen, 1/3 Hanau
Seit 1511: 2/3 Isenburg-Birstein, 1/3 Hanau
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Bekenntniswechsel:
Erster evangelischer Pfarrer: Philipp Krebs 1527-1530
Katholischer Bekenntniswechsel: 1530, 1541 wieder lutherisch
Reformierter Bekenntniswechsel
Seit 1818 unierte Pfarrei.
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Kirchliche Mittelbehörden:
Erzdiözese Mainz, Archidiakonat des Propstes von St. Mariengreden in Mainz, Dekanat Roßdorf
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Juden:
Provinzial-Rabbinat Hanau
Statistik: 1835: 79; 1861: 73; 1905: 56: 1925: 63; 1932/33: 62 Juden
1412 wohl erstmals Jude in Marköbel.
1691/92 wird ein Jude im Ort erwähnt.
1717 sind Schutzjuden im Ort nachweisbar.
1754 zählt die jüdische Gemeinde zusammen mit dem Ort Hirzbach 33 Seelen.
Vor 1933 sind noch 16 Familien ansässig; viele wandern nach bis 1937 in die USA bzw. nach Palästina aus. Bis 1938 sind die verbliebenen Juden nach Frankfurt verzogen.
Berufe: Viehhändler, Textilkaufleute, Metzger und Lebensmittelhändler
Synagoge: in der Nordstraße 13 gelegen; sie wird 1938 vollständig zerstört.
Friedhof: stammt aus dem Jahr 1835; vorher wohl Friedhof Windecken zuständig. In Marköbel liegt der jüdische dem christlichen Friedhof gegenüber. (alemannia-judaica)
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 Volksschule mit drei Klassen
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
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Mühlen:
Anders als die außerhalb des Ortes gelegene Obermühle befanden sich die Untermühle, die Wolfsmühle sowie die Riedmühle innerhalb der Ortslage.
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Markt:
1220 verlegt König Friedrich II. den Marköbeler Markt nach der Stadt Gelnhausen.
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 283
- Schwind, Marköbel
- Klein, Geschichte des Mühlenwesens, S. 355-358
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 40 f.
- Aschkewitz, Pfarrergeschichte des Sprengels Hanau, S. 235ff.
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd. 2, S. 62f; S. 408
- Germania Judaica 3/2, S. 850
- Zitierweise ↑
- „Marköbel, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/12410> (Stand: 4.4.2022)