Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Alsbach

Gemeinde · 120 m über NN
Gemeinde Alsbach-Hähnlein, Landkreis Darmstadt-Dieburg 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

15 km südlich von Darmstadt

Lage und Verkehrslage:

Am Westabhang des Odenwaldes.

Ersterwähnung:

779

Historische Namensformen:

  • Altdolfesbach (779)
  • Aldolvesbach
  • Aldolfesbach (795)
  • Aldesbach (1130)
  • Aldenspach (1307)
  • Aldisbach (1310)
  • Aldesach (1331)
  • Adilspach (1333)
  • Altspach (1347)
  • Altzpach (1357)
  • Alspach (1383)
  • Altzbach (1384)
  • Alcspach (1396)
  • Altzenbach (1435)
  • Alespach (1451)
  • Alßbach (1493)

Ortsteile:

  • Hähnlein, Alsbach (seit 1.1.1977)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3472637, 5511539
UTM: 32 U 472573 5509774
WGS84: 49.739831° N, 8.619346° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

432001010

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 3629, davon 2130 Acker, 356 Wiesen, 981 Wald
  • 1961 (Hektar): 892, davon 270 Wald (= 30.27 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1629: 82 Hausgesessene
  • 1829: 579 Einwohner
  • 1961: 2906, davon 2189 evangelisch (= 75.33 %), 581 katholisch (= 19.99 %)
  • 1970: 3319 Einwohner

Diagramme:

Alsbach: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 795: Mark Heppenheim (marca Hephenheim)
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Obere Grafschaft Katzenelnbogen, Amt Zwingenberg und Jägersburg
  • 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amt Zwingenberg und Jägersburg
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Zwingenberg und Jägersburg
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Zwingenberg
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Bensheim
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Bensheim
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Dieburg
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Bensheim
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Bensheim
  • 1938: Deutsches Reich, Land Hessen, Landkreis Darmstadt
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Darmstadt
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Darmstadt
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Darmstadt-Dieburg

Altkreis:

Darmstadt

Gericht:

  • 1383: Centgericht Jugenheim
  • 1821: Landgericht Zwingenberg
  • 1879: Amtsgericht Zwingenberg
  • 1934: Amtsgericht Bensheim
  • 1968: Amtsgericht Darmstadt

Gemeindeentwicklung:

Am 1.1.1977 Zusammenschluss mit der Gemeinde Hähnlein zur Gemeinde Alsbach-Hähnlein

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 779 schenkt der Presbyter Altram Lehen und Rodland mit Zubehör zu Alsbach dem Kloster Lorsch. 1130 dotiert Konrad von Bickenbach die Bartholomäuskapelle der Burg Bickenbach mit dem Zehnten in Alsbach.
  • 1241 Schenkung von drei Weinbergen, die von den Herren von Bickenbach zu Lehen rühren, an das Kloster Schönau. 1347 fällt der Hof bei der Kapelle mit den zugehörigen Äckern und Zinsen aus dem Nachlass des Ulrich von Bickenbach an Agnes von Katzenelnbogen. 1405 belehnt Erzbischof Johann von Mainz Schenk Eberhard von Erbach mit einem Viertel zu Alsbach. In der Folge erwerben die Erbacher weitere Besitzansprüche.
  • 1504 nimmt Landgraf Wilhelm von Hessen Alsbach während der Bayerischen Fehde in Besitz.

Zehntverhältnisse:

1130 sind die Herren von Bickenbach im Besitz des Zehnten.

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Kapelle um 1340 erbaut
  • 1379 Kaplan erwähnt

Patrozinien:

  • Katharina; Erasmus

Pfarrzugehörigkeit:

Mutterkirche Bickenbach

1529 Herauslösung als selbstständige Pfarrei

Patronat:

Patronatsherr ist Kloster Patershauen

Diakonische Einrichtung:

Von 1900 bis 1938 besteht eine Niederlassung des Diakonissenmutterhauses Elisabethenstift Darmstadt für Gemeindepflege, Betreuung des Evangelischen Frauenvereins und Kindergarten (Angaben basieren auf Mitteilungen des Zentralarchivs der EKHNZA in Darmstadt vom 01.07.2021) . Röschen, Beschreibung der evangelischen Pfarreien des Großherzogtum Hessen nennt für 1900 eine Kleinkinderschule. Nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 besteht eine Schwesternstation mit 1, ein Kindergarten mit 2 Arbeitskräften

Bekenntniswechsel:

Erster evangelischer Pfarrer: Hieronymus Darmstadt 1529ff.

Kirchliche Mittelbehörden:

Archidiakonat St. Viktor in Mainz, Landkapitel Bensheim

Juden:

Rabbinat Darmstadt II (orthodox); 1790-1808: 4 Familien (17 Seelen); 1829-1830: 31; 1905: 51; 1932/33: 28 Juden

um 1423 erstmals Juden im Ort belegt

1925-1926 starke Abwanderung von 58 (vor 1925) auf 27 Personen (1926)

Zur Gemeinde gehörten auch Bickenbach, Hähnlein und Jugenheim.

Anfang des 17. Jahrhunderts Anlage eines Friedhofs, davor fanden Bestattungen in Worms statt.

Vor 1767 Gottesdienst in einem Betsaal abgehalten, dann Einrichtung einer Synagoge in der Hauptstrasse 19. Die Gemeinde verfügte über einen Friedhof, einen Schächter und eine Mikwe.

Friedhof für ehemals 29 Orte der Obergrafschaft Katzenelnbogen; in der Generalstabskarte des Großherzogtums Darmstadt (1832-1850) eingetragen

Berufe: Handel

Kultur

Schulen:

1628 wird als Schulmeister Christoph Orth aus Erfurt genannt; nach 1648 erhält der Ort eine von der Obrigkeit anerkannte Schule; 1910 Volksschule mit drei Klassen, Schulhaus erbaut 1852

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Alsbach, Landkreis Darmstadt-Dieburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/13502> (Stand: 28.11.2022)