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Historisches Ortslexikon

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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Herzogtum Nassau 1819 – 47. Eltville

Klarenthal

Stadtteil · 192 m über NN
Gemarkung Wiesbaden, Gemeinde Wiesbaden, Stadt Wiesbaden 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Siedlung

Lagebezug:

3,5 km nordwestlich von Wiesbaden

Lage und Verkehrslage:

Moderne Wohnsiedlung im Nordwesten von Wiesbaden. Ehemalige Klosteranlage am Nordrand der Siedlung im oberen Wellritztal.

Bahnhof der Eisenbahnlinie Diez – Wiesbaden ("Aartalbahn";"Langenschwalbacher Bahn") (Inbetriebnahme der Strecke 15.1.1889) (bis Stilllegung der Strecke 1983).

Ersterwähnung:

1298

Siedlungsentwicklung:

Der Grundstein für das Kloster wurde 1296 gelegt. Nach dessen Niedergang erfolgte die Besiedlung des Umfeldes im Laufe des 19. Jahrhunderts. Am 11. September 1964 (Spatenstich) als jüngster Stadtteil von Wiesbaden begründet.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • novi claustri Clarendal (1298) [Langkabel, Kloster Klarenthal, Nr. 4, S. 3]
  • Im Amtlichen Verzeichnis der Gemeinden in Hessen von 1962 als Wohnplatz bezeichnet.
  • Mühle, Hof

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3442681, 5551414
UTM: 32 U 442629 5549633
WGS84: 50.096188° N, 8.197872° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

414000070

Einwohnerstatistik:

  • 1970: 6211
Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1353: Grafschaft Nassau (walramische Linie), Herrschaft Wiesbaden
  • 1787: Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt oder Herrschaft Wiesbaden
  • 1803: Nassau-Usingen, Vicedomamt Rheingau, Amtskellerei Eltville (als nicht zum Rheingau gehörig bezeichnet)
  • 1816: Herzogtum Nassau, Amt Wiesbaden

Altkreis:

Wiesbaden

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Das für den Bau des Klosters bestimmte Grundstück gehörte zu Adelheidshof in Biebrich im Tal Bruderrot, das König Adolf von Nassau in Klarenthal umbenannte. Zum Unterhalt der Nonnen übertrug er dem Kloster den Adelheidshof zu Biebrich und den Armenruhhof und zwar beide Höfe mit allen zugehörigen Gütern zu Mosbach und andernorts. Der Urkunde folgte ein Besitzanweisungsmandat, in dem der König seinen Statthalter, Ludwig von Sonnenberg, anwies, Ritter und Bürger von Wiesbaden und Mosbach zusammenzurufen und vor ihnen dem Beauftragten des Klosters die geschenkten Besitzungen zu übergeben. Auc die Königin Imagina gab ihre Zustimmung. Die Gründung und der Aufbau des Klosters wurde durch die Gewährung von Ablässen unterstützt.
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1730 wurde auf den Fundamenten des niedergelegten Kreuzganges die heute noch dem Gottesdienst dienende Kapelle errichtet. Die alte Klosterkirche wurde 1756 abgerissen.

Patronat:

Das Kloster erhielt 1313 das Patronatsrecht über die Kirche in Erbenheim, 1324 über die Pfarrei in Weisel mit der Filialkirche in Kaub und 1355 die Pfarrei in Rheinböllen.

Klöster:

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion:

Das Kloster Klarenthal sollte als Hauskloster für das Haus Nassau dienen, die Gemahlin König Adolfs von Nassau, Imagina und weitere Nachkommen des Königs wurden hier begraben.

Wirtschaft:

In den leer stehenden Gebäuden des Klosters bestand von 1706-1840 eine Spiegelglasfabrik.

Mühlen:

1724 wurde eine die Schleifmühle der Glasfabrik in ein Papiermühle umfunktioniert. Das Anwesen brannte 1840 nieder.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Klarenthal, Stadt Wiesbaden“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/11165> (Stand: 26.8.2023)