Hessische Biografie
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GND-Nummer
127758656X
Nassau-Hadamar, Elisabeth Gräfin von [ID = 3669]
- † 30.12.1412
Äbtissin - Wirken ↑
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Werdegang:
- 1370 Äbtissin zu Essen
- Familie ↑
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Vater:
Nassau-Hadamar, Johann Graf von, † 1364/65
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Mutter:
Waldeck, Elisabeth Gräfin von, † vor 22.6.1385
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Verwandte:
- Nassau-Hadamar, Emich Graf von <Bruder>
- Nassau-Hadamar, Emich Graf von <Bruder>
- Nassau-Hadamar, Helene Gräfin von <Schwester>
- Nassau-Hadamar, Johann Graf von <Bruder>
- Nassau-Hadamar, Emich III. Graf von <Bruder>
- Nassau-Hadamar, Heinrich Graf von <Bruder>
- Nassau-Sonneberg, Anna von <Schwester>
- Castell, Adelheid Gräfin von <Schwester>
- Castell, Elichin Gräfin von <Schwester>
- Nassau-Hadamar, Margarete Gräfin von <Schwester>
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Küppers-Braun, Macht in Frauenhand. 1000 Jahre Herrschaft adliger Frauen in Essen, S. 62, S. 94-95, S. 108 sowie S. 211
- Schwennicke, Europäische Stammtafeln NF 1, 1980, T. 70
- Karl Joseph Stahl, Hadamar – Stadt und Schloß, Hadamar 1974, S. 41-51
- Leben ↑
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Elisabeth war die Tochter Graf Johanns von Nassau-Hadamar und Gräfin Elisabeths von Waldeck. Auf Grund ihrer adligen Herkunft konnte sie in das Damenstift Essen eintreten, wobei der Zeitpunkt des Stiftsbeitritts unbekannt ist.
Im Jahre 1370 wurde sie zur Äbtissin und Fürstin des Stifts Essen gewählt. Ihre Wahlkapitulation ist die älteste noch erhaltene des Stifts. Elisabeth von Nassau-Hadamar dürfte dann wie schon die anderen Äbtissinnen ab 1300 in Borbeck residiert haben. Unter ihrer Herrschaft wurden die von ihren Vorgängerinnen begonnenen Wiederauf-, Um- und Neubaumaßnahmen am Essener Münster weiter fortgeführt.
Schon kurz nach ihrer Wahl geriet sie in Konflikt mit der Stadt Essen, da sie von Rat und Bürgerschaft die Huldigung erwartete. Dieser Brauch war unter den vorangegangenen Äbtissinnen nicht mehr eingefordert worden. Des Weiteren verlangte die neue Äbtissin, dass der städtische Richter vor ihr und dem Damenkapitel vereidigt wurde. Als Reaktion darauf schuf der Rat ein eigenes unabhängiges, städtisches Gericht, worauf Elisabeth von Nassau-Hadamar 1372 sich die Hoheitsrechte über Essen durch Kaiser Karl IV. bestätigen ließ. Der Stadtrat und die Bürgerschaft konnten allerdings fünf Jahre später von eben jenem Kaiser ein Privileg erwirken, welches ihre Unabhängigkeit vom Stift bestätigte. Dass diese Privilegierung der Bestätigung für Elisabeth von Nassau direkt zuwiderlief, scheint den Karl IV. nicht gestört zu haben. Nach langwierigen Streitereien und Verhandlungen einigten sich Stadt und Stift 1399 im sogenannten ‚Scheidebrief‘. Im Vertrag wurde die Fürstäbtissin als Landesherrin durch die Stadt anerkannt und verpflichtete sich andererseits, die alten Rechte der Stadt zu bewahren und keine Huldigung durch rat und Bürgerschaft zu verlangen.
Elisabeth von Nassau-Hadamar resignierte 1412 und starb nach 42-jähriger Amtszeit am 30. Dezember 1412. Sie wurde im Essener Münster begraben.
Oliver Teufer
- Zitierweise ↑
- „Nassau-Hadamar, Elisabeth Gräfin von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/127758656X> (Stand: 28.11.2023)