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Kasseler documenta wird um ein Jahr verschoben, 19. Februar 1975

Einer Empfehlung von Beirat, künstlerischem Leiter und Geschäftsführung entsprechend, beschließt der Aufsichtsrat der documenta GmbH die Verschiebung der sechsten Ausgabe der internationalen Großausstellung zur Gegenwartskunst um ein Jahr auf 1977.

Diese Entscheidung bedeutet auch das endgültige Aus für die Idee, die sechste documenta zum 200. Jahrestag der Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten nach Philadelphia (Bundesstaat Pennsylvania) zu „exportieren“. Zum einen erachten die Verantwortlichen den bis zum ursprünglich anvisierten Veranstaltungstermin verbleibenden Zeitraum als zu knapp, um das erneut sehr anspruchsvolle Programm noch 1976 in angemessener Weise zu realisieren. Zum anderen hat sich herausgestellt, dass bei einer Verlegung nach Philadelphia die dafür aus Amerika zugesagte finanzielle Unterstützung sowie die Zuschüsse des Bundes komplett von den Kosten der Installation vor Ort bzw. von den Transportkosten aufgezehrt werden würden.1

Bereits die documenta 3 war wegen Veränderungen in der Organisation der ausstellungsveranstaltenden documenta GmbH, ungeklärten Fragen zur Finanzierung und zum Veranstaltungsort Schloß Wilhelmshöhe um ein Jahr verschoben worden.2
(KU)


  1. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.2.1975, S. 19.
  2. Vgl. dazu ausführlich Harald Kimpel, Documenta: Mythos und Wirklichkeit (Schriftenreihe des Documenta-Archivs 5), Köln 1997, S. 175 ff.
Belege
Weiterführende Informationen
Empfohlene Zitierweise
„Kasseler documenta wird um ein Jahr verschoben, 19. Februar 1975“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/2657> (Stand: 19.2.2022)
Ereignisse im Januar 1975 | Februar 1975 | März 1975
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