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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 24. Grossalmerode

Weitere Informationen

Helsa

Ortsteil · 260 m über NN
Gemeinde Helsa, Landkreis Kassel 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

14,5 km südöstlich von Kassel

Lage und Verkehrslage:

Geschlossenes Dorf am Westrand des Kaufunger Waldes mit regelhaften Grundrissmerkmalen und geringer Siedlungsdichte am Zufluss des Wedemannbaches in die Losse. Kirche mit versetztem Glockenturm am Südrand. Moderne Siedlungsausdehnung nach Norden und Osten und Süden.

Chaussee nach Kassel und über Großalmerode nach Witzenhausen. Im Zuge einer wichtigen West-Ost-Verkehrsverbindung von Kassel über Hessisch Lichtenau nach Eschwege verlaufen durch das Lossetal die Bundesstraße B7, die in der Ortslage von Helsa auf die B451 trifft, sowie eine Bundesbahnlinie. Der Ort ist außerdem über die Landesstraße L 3400 und die Kreisstraße K7 an das Straßenverkehrsnetz angeschlossen.

Bahnhof der Eisenbahnlinie Waldkappel – Kassel/Wilhelmshöhe ("Lossetalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.12.1879), der im März 1945 durch einen Luftangriff zerstört wurde.

Ersterwähnung:

1353

Siedlungsentwicklung:

1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Stift Kaufungen.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • Dorf (1353)
  • dorfe unde in der dorfmarke (1377)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Umlegung der Flur:

1930

Älteste Gemarkungskarte:

1716

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3548025, 5680692
UTM: 32 U 547932 5678859
WGS84: 51.259071° N, 9.686923° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

633012020

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 393, davon 181 Acker (= 46.06 %), 171 Wiesen (= 43.51 %), 0 Holzungen
  • 1961 (Hektar): 765, davon 392 Wald (= 51.24 %)

Einwohnerstatistik:

Diagramme:

Helsa: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Kassel, Kaufunger Stiftsdorf
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Neustadt
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Neustadt
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Kassel, Kanton Kaufungen
  • 1814-1817: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Kaufungen
  • 1817-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Großalmerode
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Kassel
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Kassel
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kassel
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kassel
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel, Gemeinde Helsa

Altkreis:

Kassel

Gericht:

  • bis 1822: Amt Großalmerode
  • 1822: Landgericht Kassel
  • 1850: Justizamt Oberkaufungen
  • 1867: Amtsgericht Oberkaufungen
  • 1879: Amtsgericht Oberkaufungen
  • 1945: Amtsgericht Kassel

Herrschaft:

1353 wird dem Stift Kaufungen von den Landgrafen die Errichtung einer eigenen Schäferei in den Dörfern Wickenrode, Helsa, Eschenstruth, Lubisrode und Wellerode gestattet, in denen sie ansonsten außer der Halsgerichtsbarkeit alle Obrigkeit innehatten. Die Orte werden daher auch als Kaufunger Stiftsdörfer bezeichnet. Über den Umfang der Rechte des Stifts in Helsa informiert das Kaufunger Salbuch von 1519 (W. A. Eckhardt, Salbuch des Stifts Kaufungen von 1519, S. 10-12)

Gemeindeentwicklung:

Am 1.12.1970 schlossen sich im Zuge der hessischen Gebietsreform die Gemeinden Helsa und Wickenrode zur neu gebildeten Gemeinde Helsa-Wickenrode zusammen. Am 1.8.1972 vereinigte sich diese mit den Gemeinden Eschenstruth und Sankt Ottilien zur neuen Gemeinde Helsa, deren Gemeindeverwaltungssitz in Helsa selbst verblieb. Zur weiteren Entwicklung s. Helsa, Gemeinde. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Helsa.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Vgl. Herrschaft
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • pherner zu Helße (1432)
  • Spätgotischer Kirchbau mit nordwestlich versetztem Glockenturm. Schiff 1593 umgebaut

Patrozinien:

Pfarrzugehörigkeit:

1536 ist das vorher selbstständige Eschenstruth mit Helsa verbunden. Die protestantische Pfarrei Helsa hat 1872 ein Filial Eschenstruth und ein Vikariat St. Ottilien, 1895 bildet Eschenstruth eine Pfarrei zusammen mit St. Ottilien. 1985 wird die damalige Filialgemeinde Wickenrode von Helsa ausgepfarrt.

Patronat:

Vor der Reformation: Kloster Kaufungen, 1585: Landgrafschaft Hessen

Diakonische Einrichtung:

Diakoniestation 1922 - 1956 (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus); 1926 nach Ritter, Kirchliches Handbuch, S. 72 Gemeindestation mit einer Schwester; 1922 - 1959, 1963 - 1971 Schwesternstation (Landeskirchliches Archiv Kassel, E 1 Helsa Pfarrarchiv Helsa)

Bekenntniswechsel:

Erster evangelischer Pfarrer: Johannes Widekint ca. 1536

Kirchliche Mittelbehörden:

15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat von St. Peter zu Fritzlar, Erzpriestersprengel Ditmold

1872: Protestantische Pfarre der Klasse Kaufungen

Kultur

Schulen:

1910 Volksschule mit drei Klassen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Wirtschaft:

Im Stiftswald Kaufungen wurde ab 1898 ein Basaltsteinbruch westlich von Helsa betrieben, für den um 1920 ein eigener Gleisanschluss im Helsaer Bahnhof gelegt wurde.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Helsa, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2269> (Stand: 22.9.2023)