Historisches Ortslexikon
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
Reigerlütersen
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Wüstung · 203 m über NN
Gemarkung Külte, Gemeinde Volkmarsen, Landkreis Waldeck-Frankenberg - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Wüstung
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Lagebezug:
5,5 km nordöstlich von Bad Arolsen
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Lage und Verkehrslage:
1,5 km nördlich von Külte; Flurname Im Lützer Felde
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Ersterwähnung:
1294
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Siedlungsentwicklung:
1554 als wüst bezeichnet
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Historische Namensformen:
- Regerluttersen, prope (1294) [Spilcker, Geschichte der Grafen von Everstein und ihrer Besitzungen, Urkundenbuch, S. 219-220, Nr. 252a]
- Lüterßen, apud (1312) [Abschrift 15. Jahrhundert, Westfälisches Urkundenbuch 9: Urkunden des Bistums Paderborn 1301-1325, S. 462, Nr. 994 = HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 10478]
- Regerlutersen, in (1336) [Urkunden Kloster Bredelar, S. 155, Nr. 253]
- Reygerlutterscen, in (1343) [Urkunden Kloster Bredelar, S. 162, Nr. 271]
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Bezeichnung der Siedlung:
- villa (1312)
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3504748, 5698111
UTM: 32 U 504672 5696272
WGS84: 51.417639° N, 9.067191° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
63502004005
- Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1510: Grafschaft Waldeck, Amt Wetterburg
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Altkreis:
Waldeck
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Gericht:
- 1294: Freigericht Reigerlüttersen (von Külte hierher verlegt). Oberlehnsherr war der Graf von Waldeck
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Herrschaft:
Die Herrschaft ist im 15. Jahrhundert zwischen Kurköln und der Grafschaft Waldeck strittig
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1312 übertragen Dietrich von Mederike und sein Sohn Herbold dem Pleban in Külte genannte Ländereien in Lütersen, im Buchforst und Cülte deshalb, weil die bisherige Filialkapelle in Cülte, Schmillinghausen, selbständig wurde.
- 1336 überlässt der Knappe Albert Dickebir dem Kloster Bredelar einen im Dorf Reigerlütersen gelegenen Hof, wofür das Kloster eine Memorie einrichten soll. 1443 wird die Übertragung wiederholt. 1518 verkauft Kloster Bredeöar dem Süsternhaus in Mengeringhausen eine Kornrente aus dem Gut zu Reigerlütersen für 55 Gulden, womit es das Gut von einem Volkmarser Bürger wieder eingelöst hatte.
- 1510 verkauften die Grafen Philipp (d. Ä.) und Philipp (d. J.) von Waldeck, Vater und Sohn, an Friedrich von Twiste, dessen Frau Else und deren Erben oder Halter des Briefs die Wetterburg mit allem Zubehör, mit dem Dorf Cülte, den Höfen Bullinghausen und Odelbecke etc., für 800 rheinische Goldgulden, wiederkäuflich um die gleiche Summe (HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 10357).
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Zehntverhältnisse:
1485 belehnt der Kölner Erzbischof Hermann IV. den Burkhard von Pappenheim mit dem Kichlehen und Zehnten zu Reigerlütersen. 1510 erwirbt Friedrich von Twiste den Zehnten von Reigerlütersen, der zur Wetterburg gerechnet wird
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- Die im 15. Jahrhundert belegte Kirche wird noch 1537 genannt, wird aber 1564 als wüst bezeichnet
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Patronat:
1428 ernennt Erzbischof Dietrich II. von Köln den Vorsteher der Kapelle in Reigerlütersen, deren Kollation ihm zustehe
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Kirchliche Mittelbehörden:
Bis 1530: Mainzer Kirchenprovinz, Diözese Paderborn, Archidiakonat Warburg
- Kultur ↑
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Müller, Zisterzienserabtei Bredelar, S. 241-242
- Bau- und Kunstdenkmäler Kassel N.F. 2 (Kreis der Twiste), S. 268
- Bockshammer, Grafschaft Waldeck, S. 207-210
- Höhle, Ortschaften in Waldeck, S. 97-99, Nr. 60
- Zitierweise ↑
- „Reigerlütersen, Landkreis Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/1929> (Stand: 16.7.2020)