Historisches Ortslexikon
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- 4821 Fritzlar
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
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- Fürstentum Waldeck und Pyrmont 1866
Weitere Informationen
Wega
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Stadtteil · 195 m über NN
Gemeinde Bad Wildungen, Landkreis Waldeck-Frankenberg - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
3,5 km nordöstlich von Bad Wildungen
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Lage und Verkehrslage:
Dorf mit komplexem Grundriß südlich der Eder, östlich der Einmündung der Wilde. Kirche in zentraler Lage an der Hauptstraße (L 3218) nach Wellen, von der eine Verbindung nach Anraff abgeht. Moderne Bebauung im Nordosten. Im Süden von Wega verläuft die B 253 von Bad Wildungen nach Fritzlar.
Bahnhof der Eisenbahnlinie Wabern – Bad Wildungen – Korbach (Inbetriebnahme der Strecke 15.7.1884) (Teilstrecke Wega - Buhlen erst am 1.2.1909 eröffnet).
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Ersterwähnung:
1209
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Historische Namensformen:
- Weyge, in (1209) [Demandt, Besitz des Fritzlarer Petersstiftes, S. 63]
- Weige, de (um 1230) [Kop. Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, 39-40, Nr. 55]
- Weige, in (1254) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 138, Nr. 234]
- Weyge, in (1290) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 376, Nr. 780]
- Weyge (1366) [HStAM Bestand Urk. 74 Nr. 808]
- Weege (1733) [HStAD Bestand P 23 Nr. 56]
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Bezeichnung der Siedlung:
- villa (1290)
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3512398, 5666333
UTM: 32 U 512319 5664506
WGS84: 51.131889° N, 9.17606° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
635003110
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Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 496, davon 205 Acker (= 41.33 %), 35 Wiesen (= 7.06 %), 179 Holzungen (= 36.09 %)
- 1961 (Hektar): 496, davon 160 Wald (= 32.26 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1620: 20 Häuser
- 1650: 3 Häuser
- 1738: 27 Häuser
- 1770: 26 Häuser, 200 Einwohner
- 1885: 281, davon 279 evangelisch (= 99.29 %), 1 katholisch (= 0.36 %), 1 Juden (= 0.36 %)
- 1895: 289, davon 289 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 589, davon 405 evangelisch (= 68.76 %), 176 katholisch (= 29.88 %)
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1478: Grafschaft Waldeck, Amt Wildungen
- 1555: Grafschaft Waldeck, Amt Wildungen
- 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Wildungen
- 1757: Fürstentum Waldeck, Amt Wildungen
- bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Wildungen
- 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
- 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
- 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis der Eder
- 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis der Eder
- 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis der Eder
- 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
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Altkreis:
Waldeck
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Gericht:
- 1816: Oberjustizamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
- 1850: Kreisgericht Wildungen
- 1868/69: Amtsgericht Wildungen
- 1879: Amtsgericht Niederwildungen
- 1906: Amtsgericht Bad Wildungen
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Gemeindeentwicklung:
Am 31.12.1971 als Stadtteil in die Stadt Bad Wildungen eingemeindet.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- Über Einkünfte bzw. Besitz außer des Zehnten verfügt das Petersstift Fritzlar.
- 1254 kommt es wegen übertragener Güter in Wega zwischen Kloster Haina und den Rittern Heinrich und Gumpert von Anraff zum Streit.
- 1290 verkauft Graf Otto von Waldeck seine sämtlichen Güter in Wega - zwei Hufen nebst Zubehör - dem Kloster Haina.
- 1342 verkauft Gumpert von Kleinern an Kloster Netze seine Güter in Wega.
- 1377 versetzen Heinrich und Adolf, Grafen von Waldeck, an Hermann von Gifflitz die Scheffelgülte zu Wega und machen den hasungschen Stiftshof daselbst steuerfrei für 188 Schilling.
- 1470 besitzt Kloster Berich einen Hof und zwei Hufen, einen zehntfreien Acker und drei Gärten.
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Zehntverhältnisse:
1209 besitzt das St. Peterstift in Fritzlar den Zehnten in Wega.
1366 bekunden Graf Otto von Waldeck und sein Sohn Heinrich, dass sie sich mit Dekan und Kapitel des Stifts Fritzlar über den Rodezehnten geeinigt haben. Das Stift soll den Rodezehnten von schon gerodeten und noch zu rodenden Äckern, von Wald und Gebüsch, die zur gemeinen Mark der Stadt Züschen und den Dörfern Wega und Mandern gehören, wo es auch den Feldzehnten beansprucht, ungestört besitzen. Was dagegen in den Wäldern gerodet worden ist bzw. noch wird, die den Ausstellern gehören, davon soll der Rodezehnte den Ausstellern erblich zustehen.
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Ortsadel:
1230
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- Saalkirche mit quadratischem Chor aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts. Schiff im Kern 14. Jahrhundert, 1683 verändert
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Pfarrzugehörigkeit:
Nach der Einführung der Reformation als Filialgemeinde zur Pfarrei Mandern gehörig, nach dessen Aufhebung 1981 zu Wellen.
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Bekenntniswechsel:
Einführung der Reformation in der Grafschaft Waldeck ab 1526.
- Kultur ↑
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
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Wirtschaft:
Von 1939 bis 1945 befinden sich im Südwesten von Wega militärische Produktionsstätten der Henschel Flugmotorenbau GmbH. 1950 Produktion von Schaumstoff- und Latexprodukten. Nach 1990 Einstellung der Produktion
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Mühlen:
vgl. Sieldungplätze (Wegaer Mühle)
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Zitierweise ↑
- „Wega, Landkreis Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/1865> (Stand: 22.3.2024)