Historisches Ortslexikon
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Fürstentum Waldeck und Pyrmont 1866
Weitere Informationen
Strothe
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Stadtteil · 338 m über NN
Gemeinde Korbach, Landkreis Waldeck-Frankenberg - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
4,5 km nordöstlich von Korbach
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Lage und Verkehrslage:
Geschlossenes Dorf mit geringer Siedlungsdichte und einfachem, fast rundlichen Grundriss und Quellgebiet der Werbe. Verbindungsstraßen in alle Himmelsrichtungen
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Ersterwähnung:
1251
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Siedlungsentwicklung:
Im sogenannten „Streitholz“ in Richtung Korbach befinden sich bronzezeitliche Grabhügel
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Historische Namensformen:
- Strot, in (1251) [Westfälisches Urkundenbuch 4,3, S. 277, Nr. 433]
- Strot, in (1263) [Westfälisches Urkundenbuch 4,3, S. 497, Nr. 972]
- Strot (1278) [Westfälisches Urkundenbuch 4,3, S. 732, Nr. 1531]
- Strut (1347) [HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 2069]
- Strot, to der (2. Hälfte 14. Jahrhundert) [Ohainski, Lehnregister, S. 50 (105)]
- Strote (1537) [HStAM Bestand 127 Nr. 3]
- Strote (1733) [HStAD Bestand P 23 Nr. 56]
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Bezeichnung der Siedlung:
- locus (1278)
- Dorp (2. Hälfte 14. Jahrhundert)
- Dorf (1522)
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3495757, 5683065
UTM: 32 U 495685 5681232
WGS84: 51.282404° N, 8.938126° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
635015150
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Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 358, davon 205 Acker (= 57.26 %), 61 Wiesen (= 17.04 %), 31 Holzungen (= 8.66 %)
- 1961 (Hektar): 357, davon 56 Wald (= 15.69 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1541: 9 Häuser
- 1738: 23 Häuser
- 1770: 26 Häuser, 142 Einwohner
- 1885: 239, davon 239 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1895: 213, davon 212 evangelisch (= 99.53 %), 1 katholisch (= 0.47 %)
- 1961: 239, davon 224 evangelisch (= 93.72 %), 11 katholisch (= 4.60 %)
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1537: Grafschaft Waldeck, Amt Landau
- 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Landau
- 1755: Fürstentum Waldeck, Amt Landau
- bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Landau
- 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt der Diemel (Sitz in Arolsen)
- 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt der Werbe (Sitz in Sachsenhausen)
- 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis der Eisenbergs
- 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis des Eisenbergs
- 1929: Preußische Provinz Hessen-Nassau, Kreis der Eisenbergs
- 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
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Altkreis:
Waldeck
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Gericht:
- 1816: Oberjustizamt der Werbe
- 1850: Kreisgericht Korbach
- 1868/69: Amtsgericht Korbach
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Herrschaft:
Strothe liegt im Herrschaftsgebiet der Grafen von Waldeck, ist aber im Mittelalter zumeist als Lehen ausgetan. 1347 belehnt Graf Otto II. von Waldeck den Ritter Gerold von Osterhausen u.a. mit einem Hof in Strothe. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts ist das Dorf von der Herrschaft Everstein als Lehen an die von Dalwig ausgetan. 1522 verkauft der Graf das Dorf Strothe mit aller Obrigkeit und Gericht für 200 Goldgulden an Johann von Wolmeringhausen. Nach dem Aussterben dieser Familie 1635 fällt es an Waldeck zurück. Ansprüche der Abtei Corvey wurde ignoriert.
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Gemeindeentwicklung:
Am 01.07.1970 als Stadtteil in die Stadt Korbach eingemeindet.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1251 verkauft der Ritter Arnold von Gudenburg dem Kloster Volkhardinghausen für 5 Mark und 1 Malter Roggen seine Güter in Stroth. 1278 überträgt der Ritter Giso von Gudenberg dem Kloster als Sühne weiteren Besitz u.a. in Widekindeshagen.
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Zehntverhältnisse:
Mitte des 13. Jahrhunderts haben die Ritter von Gudenburg den Zehnten in Strothe inne. 1263 wird er dem Kloster Volkhardinghausen verpfändet.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- Ehemalige Kirche am Südrand an einem kleinen Platz.
- Saalkirche 1652/53 in Fachwerk neu erbaut, 1935 vollständig erneuert, 1971 wegen Baufälligkeit abgerissen
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Pfarrzugehörigkeit:
1571 mit der Pfarrei Meineringhausen verbunden, Ende des 16. Jahrhundert aber als vom Grafen von Waldeck verliehene Pfarrei bezeichnet. Noch 1950 und in der Folge Filialort von Meineringhausen, bilden die Gemeinden Meineringhausen und Strothe gemeinsam mit Höringhausen 2018 einen Gesamtverband.
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Patronat:
Ende des 16. Jahrhunderts: Grafen von Waldeck
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Bekenntniswechsel:
Einführung der Reformation in der Grafschaft Waldeck ab 1526.
- Kultur ↑
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Zitierweise ↑
- „Strothe, Landkreis Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/1737> (Stand: 22.3.2024)