Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Grabdenkmäler

Übersichtskarte Hessen
  • Vorschaubild
  • Vorschaubild
  • Vorschaubild
  • Vorschaubild
  • Vorschaubild
  • Vorschaubild
  • Vorschaubild
  • Vorschaubild

Hartmann von Ehringshausen 1619, Ehringshausen

Ehringshausen · Gem. Gemünden (Felda) · Vogelsbergkreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Ehringshausen

Gebäude / Areal:

Ehringshausen, Evangelische Pfarrkirche.

Heutiger Aufbewahrungsort:

Ehringshausen, Evangelische Pfarrkirche.

Im Inneren an der Ostwand des Chores, links hinter dem Altar.

Merkmale

Datierung:

29. Dezember 1619

Typ:

Epitaph

Material:

roter Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Beschreibung

Beschreibung:

Der hohe Stein mit der Wiedergabe des gerüsteten Verstorbenen hat einen vorspringenden Sockel und erhält mit einer nahezu halbkreisförmig ausgearbeiteten, rollwerkverzierten Inschriftkartusche (A) einen Abschluss. Dieser ruht einem waagrechten, profilierten Gesims mit Inschrift (B) auf. Der Sockel ist am unteren Rand etwas abgestoßen, gleichwohl ist die Inschrift (C) komplett erhalten.

Der dem Figurenfeld in leicht geschwungener Haltung einbezogene gerüstete Verstorbene ist in relativ hohem Relief ausgearbeitet. Er trägt über dem Harnisch eine Schärpe, welche von seiner rechten Schulter diagonal über den Oberkörper geführt ist. Der wenig voluminöse Rüschenkragen liegt relativ flach auf. Die Bildung des Gesichtes ist mit Oberlippen- und Kinnbart im Sinn eines Porträts zu beschreiben, Zerstörungen finden sich im Bereich der Haare. Der Verstorbene hält in seiner rechten Hand einen Dolch, der Arm ist im Ellenbogen angewinkelt. Mit seiner Linken hält er einen hinter dem Körper verlaufenden langen Degen. Den Beinschienen sind Schuppenschuhe angefügt, im Bereich der rechten Spitze Abstoßungen. Der Helm ist auf der leicht erhöhten, unregelmäßig gearbeiteten Standfläche abgelegt. In der leichten Wendung des Oberkörpers und Kopfes nach rechts klingt die angedeutete Bewegung des Standmotivs aus. Diese Haltung ist möglicherweise von der Hinwendung zu dem Altar zu erklären, wie auch die Führung der Arme diese Ausrichtung betont. Eine Disposition, welche insgesamt den Eindruck von Lebendigkeit bewirkt. Über seinen Schultern und seitlich der Knie insgesamt vier Vollwappen mit Namensbeischriften (D).

Darstellung:

figürlich

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

Adlige · Amtspersonen

Enthaltene Wappen:

Insgesamt vier Vollwappen, zwei oben zu beiden Seiten des Kopfes und zwei unten beiderseits der Knie.

Oben links das Wappen der Familie von Ehringshausen (Vater), oben rechts Schenk zu Schweinsberg (Mutter), unten links von Lehrbach (Mutter des Vaters) und unten rechts Riedesel zu Josbach (Mutter der Mutter).

Dargestellte Personen:

Hartmann von Ehringshausen, gestorben am 29. Dezember 1619 zu Neustadt an der Saale im Alter von 33 Jahren.

Der Verstorbene war ein Sohn des Georg von Ehringshausen (Sohn Ottos und der Katharina geb. von Lehrbach) und seiner Ehefrau Margaretha geb. Schenk zu Schweinsberg (Tochter Reinhards und der Zeitlose geb. Riedesel zu Josbach). In seinem Sterbeort Neustadt an der Saale war er Amtmann gewesen. (Alle zusätzlichen Angaben nach Schenck zu Schweinsberg, S. 277 f., und Knetsch, Tafel VIII)

Inschrift

Umschrift:

A:

A(nn)o 1619 /

den 29 xbris (= Decembris) ist der /

wol Edle vnd Manhaffte Hartman /

von Ehringshausen zur Newstat ahn der /

Sall seines alters 33 Jar Selig Entschla,, /

fen, desen Selen Gott gnadt Amen ·

B:

VIVIT POST FUNERA VIRTUS ·

C:

HINFÜRT IST MIR BEIGELEGT DIE CRON DER GERECH,, /

TIGKEIT WELCHE MIR DER HERR DER GERECHTE RICH,, /

TER AN IHENEM TAGE GEBEN WIRD · 1 · TIM:(OTHEUS) 4 ·

D: (Namensbeischriften zu den 4 Wappen)

(links oben:) ERINGSHAUS:(EN)

(rechts oben:) SCHENCK

(links unten:) LAHRBACH

(rechts unten:) RIEDESEL

Übersetzung:

B:

(Sinngemäß:) Nach dem Tod lebt die Tugend fort.

Schrift:

Fraktur (A) und Kapitalis (B, C, D)

Nachweise

Literatur:

  • Schenck zu Schweinsberg, Hans Gunthram Freiherr: Untersuchungen zur Genealogie der Familie von Ehringshausen, in: Mitteilungen des Geschichts- und Altertumsvereins der Stadt Alsfeld, 10. Reihe Nr. 13 (Oktober 1966), S. 273-280, hier S. 277 f. und Stammtafel
  • Knetsch, Karl (Bearb. und Hrsg.): Stammtafeln der Freiherren Schenck zu Schweinsberg, Groß-Steinheim a. M. 1925, Tafel VIII

Personen:

Ehringshausen, Georg von · Ehringshausen, Margaretha von, geb. Schenk zu Schweinsberg · Schenk zu Schweinsberg, Margaretha, verheiratete von Ehringshausen · Ehringshausen, Otto von · Ehringshausen, Katharina von, geb. von Lehrbach · Lehrbach, Katharina von, verheiratete von Ehringshausen · Schenk zu Schweinsberg, Reinhard · Schenk zu Schweinsberg, Zeitlose, geb. Riedesel zu Josbach · Riedesel zu Josbach, Zeitlose, verheiratete Schenk zu Schweinsberg

Orte:

Neustadt an der Saale

Sachbegriffe:

Wappen · Harnische · Schärpen · Rüschenkragen · Rüstungen · Schuppenschuhe · Beinschienen · Helme · Bärte · Dolche · Degen · Männer · Adlige · Amtmänner

Wappen:

Ehringshausen · Schenk zu Schweinsberg · Lehrbach · Riedesel zu Josbach

Bearbeitung:

Christa Benedum, Gießen, und Andreas Schmidt, HLGL

Zitierweise
„Hartmann von Ehringshausen 1619, Ehringshausen“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1733> (Stand: 22.9.2008)