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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Fürstentum Waldeck und Pyrmont 1866

Weitere Informationen

Odershausen

Stadtteil · 360 m über NN
Gemeinde Bad Wildungen, Landkreis Waldeck-Frankenberg 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

3,5 km südlich von Bad Wildungen

Lage und Verkehrslage:

Geschossenes Dorf mit regelhaften Grundrissmerkmalen und geringer Siedlungsdichte im nordöstlichen Kellerwald am Zusammenfluss des Dörn- und des Kaltebornsbaches. Kirche in zentraler Hanglage. Moderen Siedlungsentwicklung nach Nordosten. Durch den Ort führt die K 40. Am südöstlichen Ortsrand treffen sich die Bundesstraße 253 und die Bundesstraße 485.

Ersterwähnung:

1309

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa (1309)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3507699, 5661370
UTM: 32 U 507622 5659545
WGS84: 51.08736° N, 9.108825° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

635003100

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 725, davon 208 Acker (= 28.69 %), 123 Wiesen (= 16.97 %), 303 Holzungen (= 41.79 %)
  • 1961 (Hektar): 726, davon 321 Wald (= 44.21 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1620: 33 Häuser
  • 1650: 12 Häuser
  • 1686: 18 Häuser
  • 1738: 23 Häuser
  • 1770: 28 Häuser, 192 Einwohner
  • 1885: 294, davon 294 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1895: 319, davon 319 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961: 609, davon 555 evangelisch (= 91.13 %), 43 katholisch (= 7.06 %)

Diagramme:

Odershausen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1478: Grafschaft Waldeck, Amt Wildungen
  • 1555: Grafschaft Waldeck, Amt Wildungen
  • 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Wildungen
  • 1757: Fürstentum Waldeck, Amt Wildungen
  • bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Wildungen
  • 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
  • 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
  • 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis der Eder
  • 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis der Eder
  • 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis der Eder
  • 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg

Altkreis:

Waldeck

Gericht:

  • 1816: Oberjustizamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
  • 1850: Kreisgericht Wildungen
  • 1868/69: Amtsgericht Wildungen
  • 1879: Amtsgericht Niederwildungen
  • 1906: Amtsgericht Bad Wildungen

Herrschaft:

Herrschaftlich haben sich Grafen von Waldeck bereits zu Beginn des 14. Jahrhunderts durchgesetzt, auch wenn das Peterssitft in Fritzlar noch 1561 im Besitz von Lehngütern ist.

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 als Stadtteil in die Stadt Bad Wildungen eingemeindet.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1309 überträgt Graf Heinrich von Waldeck dem Ritter Heinrich von Urff seine Einkünfte im Dorf Odershausen zu Lehen. 1407 überlassen die Herrn und Brüder des Hospitals in Wildungen Adelheid Kunne eine halbe Hufe in Odershausen.
  • 1501 bzw. 1503 erwirbt Graf Heinrich VIII. von Waldeck den ganzen Besitz des Mainzer St. Johannesstiftes in Odershausen.
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1357: Pleban
  • 1403 bestätigt Papst Bonifatius IX. dem Johanniter-Haus bei Wildungen u.a. den Besitz der Parrochialkirche in Odershausen (HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 9910)
  • Um 1200: Einschiffiger Saalbau mit eingezogenem rechteckigem Chor; Westturm Neubau von 1922

Pfarrzugehörigkeit:

1402, 1535 und 1592 sind Braunau und Reinhardshausen Filialen, seit 1556 Gershausen, 1584 vorübergehend Bergfreiheit. Braunau ist noch 1994 Filialgemeinde, das früher zum Kirchspiel Armsfeld gehörige Bergfreiheit ist 1960 dazugekommen.

Patronat:

Ursprünglich im Besitz der Herren von Westerburg, die sie 1402 dem Johanniterhaus Wildungen übergaben, 1403 von Papst Bonifatius IX. bestätigt. 1545 nach Aufhebung des Johanniterhauses fiel der Patronat an die Grafen von Waldeck.

Diakonische Einrichtung:

1948 Schwesternstation (Landeskirchliches Archiv Kassel, E 1 Odershausen v. O. Pfarrarchiv Odershausen)

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation in der Grafschaft Waldeck ab 1526.

Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Dietrich Brechthen 1544-1551

Kirchliche Mittelbehörden:

15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Peter zu Fritzlar, Erzpriestersprengel Bergheim

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Odershausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/1675> (Stand: 22.3.2024)