Hessische Biografie
Weitere Informationen
GND-Nummer
116949651
Zahn, Johann Karl Wilhelm [ID = 15656]
- * 21.8.1800 Rodenberg (Kr. Schaumburg), † 22.8.1871 Berlin
Maler, Architekt, Lithograf, Altertumsforscher - Andere Namen ↑
-
Weitere Namen:
- Zahn, Johann Wilhelm Karl
- Zahn, Johann Karl Wilhelm
- Wirken ↑
-
Werdegang:
- Besuchte die Gymnasien in Bückeburg und Rinteln
- 1817-1823 Studium an der Kasseler Kunstakademie, dort Unterricht bei Andreas Range, Sebastian Weygandt, Privatunterricht bei dem Oberbaudirektor Heinrich Christoph Joussow und Kontakt zu Johann August Nahl dem Jüngeren
- 1823 Aufenthalt in Paris zusammen mit seinem Bruder Georg und Johann Wilhelm Nahl, unterrichtet von Antoine-Jean Gros und Jean-Victor Bertin sowie bei Architekt André-Marie Châtillon
- 1824 Reise über die Alpen und kurzer Aufenthalt in Rom
- 1824-1827 Bekanntschaft mit Bertel Thorwaldsen und Otto Magnus Freiherr von Stackelberg
- 1825 Einreise nach Pompeji und Ausstellung der Casa del Poeta Tragico in Rom
- 1826 Besuch von Sicilien zusammen mit Julius Schnorr von Carolsfeld und dem Danziger Maler Johann Karl Schulz
- 1827 Auftrag im Dienst von Kurfürst Wilhelm I.
- 1829 kurzzeitige Berufung nach Kassel vom Kurfürst von Hessen zum Ausbau sowie zur Dekoration einiger Schlösser
- bei anschießender Reise über Weimar nach Berlin Kontakt zu Johann Wolfgang von Goethe
- ab 1829 Arbeit am preußischen Hof in Berlin u.a. für den späteren König Friedrich Wilhelm IV.
- ab 1829 Ernennung zum Königlich Preußischen Professor an der Berliner Kunstakademie und zum Patent-Architekten
- 1830 Druck der ersten Folge „Die schönsten Ornamente und merkwürdigsten Gemälde aus Pompeji, Herculanum und Stabiae“ (zehn Hefte mit 100 Tafeln)
- September 1830 besondere Würdigung ebendieses Werkes von Johann Wolfgang von Goethe im 51. Band der Wiener „Jahrbücher der Litteratur“
- 1830 reiste auf Anregung Schinkel´s nach Mantua und malte dort Giulio Romano´s Fresken
- 1830-1840 Antikenstudien in Neapel, Pompeji und Süditalien u.a. Ausgrabung der Casa di Goethe
- 1839 Reise nach Griechenland
- 1840 Rückkehr nach Berlin
- 1850 Reise nach Belgien, Frankreich, England und Holland
-
Funktion:
- Berlin, Königlich Preußischer Professor an Berliner Kunstakademie, ab 1829
- Berlin, Patent-Architekt, ab 1829
-
Netzwerk:
- Bertin, Jean-Victor <Lehrer>, GND, * Paris 20.3.1767, † 11.6.1842, Maler
- Châtillon, André-Marie <Lehrer>, Architekt
- Goethe, Johann Wolfgang von <Bekannter>, * 1749, † 1832, Jurist, Minister, Dichter, Zeichner, Naturforscher
- Gros, Antoine-Jean <Lehrer>
- Jussow, Heinrich Christoph <Lehrer>, * 1754, † 1825, Architekt, Professor an der Kassler Kunstakademie
- Nahl, Johann August der Jüngere <Bekannter>, * 1752, † 1825, Maler, Professor der Malereiklasse und Direktor der Akademie in Kassel
- Nahl, Johann Wilhelm <Studienfreund>, * 1803, † 1880, Maler und Kopist
- Range, Andreas <Lehrer>, * 1762, † 1835, Professor für Malerei an der Kasseler Kunstakademie
- Schnorr von Carolsfeld, Julius Veit Hans <Reisebegleiter>, GND, * 1794 † 1872, Maler
- Schulz, Johann Karl <Bekannter>, Danziger Maler
- Stackelberg, Otto Magnus <Bekannter>, *1787, † 27.3.1837, Kunstforscher und Maler
- Thorwaldsen, Bertel <Bekannter>
- Weygandt, Sebastian <Lehrer>
-
Werke:
- Neu entdeckte Wandgemälde in Pompeji in 40 Steinabdrücken (ca. 1828)
- Die schönsten Ornamente und merkwürdigsten Gemälde aus Pompeji, Herculanum und Stabiae (1830)
- Ornamente aller classischen Kunstepochen nach den Originalen in ihren eigenthümlichen Farben (1832-1848)
- Die schönsten Ornamente und merkwürdigsten Gemälde aus Pompeji, Herculanum und Stabiae - zweiter Band (1841-1845 )
- Auserlesenen Verzierungen aus dem Gesamtgebiet der bildenden Kunst (1842-1844)
- Die schönsten Ornamente und merkwürdigsten Gemälde aus Pompeji, Herculanum und Stabiae -dritter Band (1849-1859)
-
Lebensorte:
- Rodenberg (Kr. Schaumburg); Berlin; Paris; Kassel; Pompeji; Rom
- Familie ↑
-
Verwandte:
- Zahn, Georg <Bruder>
- Nachweise ↑
-
Literatur:
- Allgemeine deutsche Biographie, Bd. 44, Leipzig 1898, S. 668ff. (Günzelin von Wolfenbüttel - Zeis)
- France Nerlich, Bénédicte Savoy, Hg., Ein Lexikon zur Ausbildung deutscher Maler in der französischen Hauptstadt, Bd. 1: 1793-1843, Berlin 2013, S. 322
- Gustav Prior, Jacob Hoffmeister´s gesammelte Nachrichten über Künstler und Kunsthandwerker in Hessen seit etwa 300 Jahren, Hannover 1885, S. 135-136
- Karl Wilhelm von Justi, Grundlage zu einer hessischen Gelehrten-Schriftsteller und Künstler-Geschichte von Jahre 1806 bis zum Jahre 1830. Fortsetzung von Strieder`s Hessischer Gelehrten- und Schriftsteller-Geschichte und Nachträge zu diesem Werk, Marburg 1831, S. 820-825
- Martina Sitt (Hrsg.), „Geeignet, junge Künstler zu belehren…“. Die Anfänge der Kasseler Kunstakademie (1777-1830), 2. Aufl., Hamburg 2018, S. 194, 206-207, 209
- Max Schasler, Studien zur Charakteristik bedeutender Künstler der Gegenwart, XXXII „Wilhelm Zahn“ in Schasler's Ztschr. „Die Dioskuren“. VIII. Jahrgang (1863). Nr. 28—35. S. 209 ff.
- Ulrich Thieme, Becker, Felix, Hg., Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Bd. 36, Leipzig 1947, S. 385
- Zitierweise ↑
- „Zahn, Johann Karl Wilhelm“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/116949651> (Stand: 28.11.2023)