Historisches Ortslexikon
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
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- Fürstentum Waldeck und Pyrmont 1866
Weitere Informationen
Giflitz
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Ortsteil · 200 m über NN
Gemeinde Edertal, Landkreis Waldeck-Frankenberg - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
4 km nördlich von Bad Wildungen
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Lage und Verkehrslage:
Geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriss und geringer Siedlungsdichte südöstlich des Edersees am Austritt des Wesetales in die Talniederung der Eder. Kirche in zentraler Lage in der Ortsmitte. Durch den Ort führen die B 485 Bad Wildungen-Korbach sowie die L 3332 nach Kleinern und Anraff. Moderne Siedlungsgebie nach Südwesten und Nordosten entlang des Wesebaches und im Bereich des Bahnhofes.
Bahnhof (Bahnhof Giflitz) der Eisenbahnlinie Wabern - Bad Wildungen - Korbach seit 1909.
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Ersterwähnung:
(775-786)
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Historische Namensformen:
- Iuffelze, in (775-786) [Kopialbuch Mitte 12. Jh. Urkundenbuch der Reichsabtei Hersfeld 1,1, S. 68-74, Nr. 38 (2), Breviarium sancti Lulli, S. 18]
- Giffelce, in (1206) [Westfälisches Urkundenbuch 5,1: Papsturkunden Westfalens bis zum Jahre 1304, S. 97-98, Nr. 208]
- Giffletze, in (1209) [Karl E. Demandt, Besitz des Fritzlarer Petersstiftes in: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde , 61 (1936), S. 35-120, hier S. 63, 90]
- Giffelce, in (1231) [Westfälisches Urkundenbuch 5,1: Papsturkunden Westfalens bis zum Jahre 1304, S. 170-172, Nr. 367]
- Gifelze, de (1233) [HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 8282]
- Gyffels (1354) [Regesten der Erzbischöfe von Köln 6, S. 172, Nr. 576]
- Gyffelsse (1404) [Regesten der Erzbischöfe von Köln 11, S. 275-276, Nr. 981 und 982]
- Giflitz (1733) [HStAD Bestand P 23 Nr. 56]
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Bezeichnung der Siedlung:
- villa (1354)
- Dorf (1404)
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3508671, 5669037
UTM: 32 U 508594 5667209
WGS84: 51.156263° N, 9.122881° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
635009090
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Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 690, davon 447 Acker (= 64.78 %), 55 Wiesen (= 7.97 %), 79 Holzungen (= 11.45 %)
- 1961 (Hektar): 690, davon 108 Wald (= 15.65 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1738: 26 Wohnhäuser
- 1770: 35 Häuser, 240 Einwohner
- 1885: 276, davon 275 evangelisch (= 99.64 %), 1 katholisch (= 0.36 %)
- 1895: 281, davon 280 evangelisch (= 99.64 %), 1 katholisch (= 0.36 %)
- 1961: 636, davon 564 evangelisch (= 88.68 %), 60 katholisch (= 9.43 %)
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 9. Jh.: Hessengau (in pago Hassorum)
- 1478: Grafschaft Waldeck, Amt Wildungen
- 1555: Grafschaft Waldeck, Amt Wildungen
- 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Wildungen
- 1757: Fürstentum Waldeck, Amt Wildungen
- bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Wildungen
- 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
- 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
- 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis der Eder
- 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis der Eder
- 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis der Eder
- 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
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Altkreis:
Waldeck
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Gericht:
- 1816: Oberjustizamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
- 1850: Kreisgericht Wildungen
- 1868/69: Amtsgericht Wildungen
- 1879: Amtsgericht Niederwildungen
- 1906: Amtsgericht Bad Wildungen
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Herrschaft:
1303 bessitzt Graf Otto I. von Waldeck einen Hof in Giflitz als Mainzer Lehen. 1354 bekennt Graf Otto von Waldeck, dass Erzbischof Wilhelm von Köln die 60 Mark jährlich von der Bede zu Medebach von ihm mit 600 Mark abgelöst hat, und trägt ihm für diese 600 Mark sein Dorf Gifliz mit vier Meierhöfen ablösbar zu Lehen auf. 1404 wird die Belehnung durch den Kölner Erzbischof Friedrich von Saarwerden erneuert. Dabei ist die Rede vom Dorf Giflitz mitsamt den vier zugehörigen Meyerhoyuen, das weltliche Gericht, Acker- und Grünland, Gewässer, Büsche, Zinsen, Pachten, Gefälle und alle Rechte und Zubehöre genannt. 1495 beansprucht der Kölner Erzbischof von den Grafen Waldeck das Dorf mit vier Meierhöfen. 1505 schliessen die Waldecker Grafen einen Vertrag über die Meierhöfe in Giflitz.
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Gemeindeentwicklung:
Am 1.7.1971 Zusammenschluss von Bergheim und Giflitz zur neugebildeten Gemeinde Edertal, deren Verwaltungssitz sich in Giflitz befindet.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- Um 775 hat das Kloster Hersfeld Besitz in Giflitz. 1206 bestätigt Papst Innozenz III. dem Kloster Werbe seinen Besitz u.a. in Giflitz, ebenso Papst Gregor IX. 1231 den Besitz von fünf Mansen.
- 1209 hat das St. Petersstift in Fritzlar aus zwei Mansen 14 Schilling Einkünfte.
- 1307 verzichtet der Ritter Dietmar Opphold von Waldeck zugunsten des Klosters Berich auf Güter in Giflitz.
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Zehntverhältnisse:
1233 erwirbt Kloster Berich den halben Zehnten von Gilitz, je ein weiteres Viertel 1298 (von Heinemann von Itter) und 1300 (von den Reinhard von Dalwigk). 1470 ist der große und kleine Zehnte zwischen dem Kloster und dem Grafen von Waldeck geteilt.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- Heutiger Kirchbau 1625 unter Verwendung älterer Bautteile errichtet.
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Pfarrzugehörigkeit:
Seit 1565 als Filialgemeinde zum Kirchspiel Bergheim gehörig.
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Bekenntniswechsel:
Einführung der Reformation in der Grafschaft Waldeck ab 1526.
- Kultur ↑
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
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Mittelpunktfunktion:
Sitz der Gemeindeverwaltung von Edertal.
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Mühlen:
S. Siedlungsplätze
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Bau- und Kunstdenkmäler Kassel N.F. 4 (Kreis der Eder), S. 201-204,
- Bockshammer, Grafschaft Waldeck, S. 246-256,
- Zitierweise ↑
- „Giflitz, Landkreis Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/1547> (Stand: 22.3.2024)