Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Unter-Sensbach

Ortsteil · 340 m über NN
Gemeinde Oberzent, Odenwaldkreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

13,5 km südlich von Erbach

Lage und Verkehrslage:

Zerstreut liegende Häuser entlang des Sensbaches bei doppelseitiger Gehängelage im Buntsandsteingebiet.

Ersterwähnung:

1353

Historische Namensformen:

  • Senczelsbach (1353)
  • Sentzenbach (1359)
  • Nieder-Sentzelspach (1363)
  • Senczelspach (1372)
  • Sentzelspach (1373)
  • Nidern Senßbach (1377)
  • Nydern Sentzelsbach (1398)
  • Nydernsentzelbach (1398-1400)
  • Nydern Senczelspach (1426)
  • Nydder Sentzelbach (1438)
  • Nydern Sentzelspach (1443)
  • Nydder Sentzelbach (1443)
  • Senzespach (1462)
  • Nyddern Senspach (1487)
  • Niddernsenßbach (1532)
  • Nieder-Sensbach (1722)

Bezeichnung der Siedlung:

  • Unterteilung in Unter-Sensbach unter und ober der Linde, nach einer Linde, welche die Zentgericht Beerfelden und Eberbach scheidet.

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3500995, 5488355
UTM: 32 U 500919 5486599
WGS84: 49.532006° N, 9.012706° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

437016190

Frühere Ortskennziffer:

437015030

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 5385, davon 1164 Acker, 225 Wiesen, 3932 Wald
  • 1961 (Hektar): 1347, davon 616 Wald (= 45.73 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1545: 6 wehrfähige Männer
  • 1829: 416 Einwohner
  • 1961: 522, davon 484 evangelisch (= 92.72 %), 27 katholisch (= 5.17 %)
  • 1970: 513 Einwohner

Diagramme:

Unter-Sensbach: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1787: Grafschaft Erbach-Fürstenau, Amt Freienstein
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Freienstein (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Freienstein (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
  • 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Erbach
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Erbach
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Odenwaldkreis

Altkreis:

Erbach

Gericht:

  • Das Zentgericht war geteilt. Was unter der Linde, gehört zur Pfälzischen Zent Eberbach, was ober der Linde zur Erbach-Früstenauischen Zent Beerfelden
  • 1820: standesherrliches Amt Freienstein
  • Mai 1822: landgericht Beerfelden
  • September 1822 bis 1853: Landgericht Freienstein in Beerfelden
  • 1879: Amtsgericht Beerfelden
  • 1968: Amtsgericht Michelstadt

Gemeindeentwicklung:

Am 1.2.1971 zur Gemeinde Sensbachtal, seit dem 1.1.2018 Stadtteil der Stadt Oberzent.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1353 verkauft der Edelknecht Bruno von St. Lenen seine eigenen Leute zu Unter-Sensbach dem Pfalzgrafen Ruprecht. 1359 erlaubt Pfalzgraf Ruprecht den Schenken Eberhard und Heinrich von Erbach die Verpfändung ihres Teils an Sensbach an Heinrich von Erlekeim. 1364 verkaufen die Brüder Heinrich und Wilhelm von Freienstein mit Willen des Schenk Konrad von Erbach ihre Rechte zu Unter-Sensbach mit Vogtei, Leuten und Gericht für 200 Gudlen. 1372/73 verkauft Arnold von Freienstein das halbe Dorf Sensbach mit Einwilligung Schenk Konrads von Erbach für 625 Gudlen an Cunz Echter und Peter Rupelin. 1398 belehnt Pfalzgraf Ruprecht Schenk Eberhard von Erbach mit je der Hälfte von Unter-Sensbach. 1426 hat Bechtold Echter Gericht, Vogtei, Ätzung, Wald, Wasser und Weide, die vorher Cunz Kodebuß innehatte und als Waldauer Lehen nach Freienstein gehören, von Schenk Konrad von Erbach zu Lehen. 1438 belehnt Pfalzgraf Otto den Schenken Otto von Erbach mit Unter-Sensbach dem Dorf halb mit Zugehörungen, Gerichtu und Zehnten. Weitere Belehnungen der Schenken bzw. Grafen von Erbach erfolgen 1532, 1653 und 1722. 1806 gelangt der Ort mit dem Erbachischen Amt Freienstein an das Großherzogtum Hessen.

Zehntverhältnisse:

1363 ist der Zehnte der Brüder Heinrich und Wilhelm von Freienstein Erbachisches Lehen.

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Seit 1960 besitzt Unter-Sensbach eine eigene Kirche.

Pfarrzugehörigkeit:

Zum Kirchspiel Beerfelden gehörig

Bekenntniswechsel:

Da Filial von Beerfelden, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Beerfeldener Pfarrer Michael Balneator ab 1526.

Kultur

Schulen:

1910 Volksschule mit zwei Klassen, Schulhaus von 1883

Wirtschaft

Mühlen:

Ehemalige Mühle im Bereich der Ortslage

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Unter-Sensbach, Odenwaldkreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/14044> (Stand: 14.8.2023)