Historisches Ortslexikon
- Messtischblatt
- 6219 Brensbach
- Moderne Karten
- Kartenangebot der Landesvermessung
- Topografische Karten
- KDR 100, TK25 1900 ff.
- Historische Karten
- Großherzogtum Hessen 1823-1850 (Übersichtskarte mit handschriftlichen Ergänzungen) – 27. Erbach
Weitere Informationen
Ober-Kainsbach
-
Ortsteil · 280 m über NN
Gemeinde Reichelsheim (Odenwald), Odenwaldkreis - Siedlung ↑
-
Ortstyp:
Dorf
-
Lagebezug:
11 km nordwestlich von Erbach
-
Lage und Verkehrslage:
Offenes Dorf im Granitgebiet des Odenwaldes bei doppelseitiger Gehängelage
-
Ersterwähnung:
1333
-
Historische Namensformen:
- Cunigesbach (1012) [Gewässername]
- Kuningisbach
- Cuynesbach (1333)
- Konspach (1376)
- Konspach (1408)
- Künspach (1413)
- Kingispach (1420)
- Königspach (1420)
- Oberkünspach (1425)
- Kunspach (1427)
- Kunßpach (1454)
- Oberkonspach (1482)
- Konspach (1532)
- Obern-Kainsbach (1541)
-
Bezeichnung der Siedlung:
- Dorf (1333)
- villa (1376)
-
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
-
Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3492931, 5509827
UTM: 32 U 492859 5508063
WGS84: 49.725021° N, 8.900918° O OpenLayers - Statistik ↑
-
Ortskennziffer:
437013100
-
Flächennutzungsstatistik:
- 1854 (Morgen): 2957, davon 1475 Acker, 452 Wiesen, 1031 Wald
- 1961 (Hektar): 836, davon 313 Wald (= 37.44 %)
-
Einwohnerstatistik:
- 1829: 359 Einwohner
- 1961: 407, davon 388 evangelisch (= 95.33 %), 14 katholisch (= 3.44 %)
- 1970: 427 Einwohner
-
Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
-
Verwaltungsbezirk:
- 1787: Grafschaft Erbach-Erbach, Anteil an der Grafschaft Erbach, Amt Reichenberg
- 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Reichenberg (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
- 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Reichenberg (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
- 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Erbach
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Erbach
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Lindenfels
- 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Odenwaldkreis
-
Altkreis:
Erbach
-
Gericht:
- 1820: standesherrliches Amt Reichenberg
- 1822: Landgericht Michelstadt
- 1879: Amtsgericht Michelstadt
- 1904: Amtsgericht Reichelsheim
- 1968: Amtsgericht Michelstadt
-
Gemeindeentwicklung:
Am 1.8.1972 zur Gemeinde Reichelsheim (Odenwald)
- Besitz ↑
-
Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1333 verkauft die Johanniterkommende zu Ober-Mossau ihr Dorf Ober-Kainsbach mit allen Rechten, die ihr Haus dort hat, für 250 Pfund und 5 Schilling Heller an die Schenken zu Erbach. Nach 1333 kommt das Dorf durch Kauf oder Tausch an die Grafen von Wertheim. 1376 stiftet der Dieburger Bürger Johannes Fuß dem dortigen Johannesaltar in der Liebfrauenkapelle Einkünfte aus Gütern in Ober-Kainsbach.
- 1408 trägt Fritz von Erlebach die Vogtei zu Kainsbach und Gersprenz von Graf Johann von Wertheim zu Lehen. 1420 verkaufen Hademar zu Laber und seine Ehefrau Walpurgis, geborene Schenk zu Erbach, das Dorf Kainsbach ganz mit Zinsen, Gülten und Gefällen an Pfalzgraf Ludwig. 1420 tritt Schenk Konrad von Erbach in diesen Kauf ein. 1425 empfängt Hamman Waltman Ober-Kainsbach mit Vogtei, Gericht, Wasser und Weide, Renten, Zehnten usw. von Schenk Otto vonERbach zu Lehen. 1593 verpfändet Graf Georg von Erbach das Dorf Ober-Kainsbach der Maria, Witwe des Ludwig von Hirschhorn. 1728 fällt Ober-Kainsbach mit dem Erlöschen derer von Walbrunn an Erbach heim. 1806 mit dem Erbachischen Amt Reichenberg an das Großherzogtum Hessen.
-
Zehntverhältnisse:
1408 trägt Fritz von Erlebach den Zehnten zu Kainsbach und Gersprenz von Graf Johann von Wertheim zu Lehen.
- Kirche und Religion ↑
-
Pfarrzugehörigkeit:
Im 16. Jahrhundert gehört Kainsbach zum Send Kirch-Brombach. 1618 wird eine Gottesackerkapelle für Ober- und Unter-Gersprenz sowei Ober-Kainsbach errichtet.
-
Bekenntniswechsel:
Einführung der Reformation ab 1526 durch die Grafen von Wertheim.
- Kultur ↑
-
Schulen:
1910 einklassige Volksschule, Schulhaus von 1870
-
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
-
Wirtschaft:
1754 belehnt der Graf von Erbach de Bassompierre mit allen Metallen bei Ober-Kainsbach.
- Nachweise ↑
-
Literatur:
- Müller, Starkenburg, S. 522-523
- Demandt, Kirchenorganisation, S. 123
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 161
- Denkmaltopographie Odenwaldkreis, S. 624-631
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 70
- Zitierweise ↑
- „Ober-Kainsbach, Odenwaldkreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/14016> (Stand: 1.3.2022)